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![]() Die 'Watergate-Affaire' und Nixon's Rücktritt
Es begann mit einem einfachen Einbruch in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Watergate Hotel in Washington. Was sich daraus entwickeln sollte, nämlich einer der grössten politischen Skandale in der US-Geschichte, war dem Wachmann, der die 5 Einbrecher auf frischer Tat ertappte, sicherlich nicht klar. Nachdem der Wachmann festgestellt hatte, dass ein Schloss zu einem Aufgang notdürftig wieder angebracht war, alarmierte er die Polizei, die fünf Männer festnehmen konnte, die gerade im Begriff waren, eine Abhöreinrichtung, die scheinbar bei einem früheren Einbruch im Mai angebracht worden war, neu zu justieren. Dies war der 17. Juni 1972. Vorwegnehmend sei gesagt, dass abschliessend nie die genauen Umstände der dann als 'Watergate-Affaire' bezeichneten Tat, geklärt werden konnten. In jedem Fall tat sich ein Abgrund von Spionage und Beeinflussung in politischen Kreisen auf und der Versuch der Klärung wurde auch immer wieder durch, man nenne es einmal 'Beeinflussung durch oben', erschwert. Fakt bleibt, dass die Spuren nach kurzer Zeit bereits eine Verwicklung vom damaligen 37. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Nixon, zutage brachten und er einer Amtsenthebung nur durch einen Rücktritt zuvorkommen konnte; der einzige Präsident in der Geschichte der USA, der vorzeitig das Amt durch diese Massnahme aufgab. Heutzutage wird die Watergate-Affaire als Referenz für alle möglichen Fälle von Spionage herangezogen und an ihr wird der Maßstab angelegt. Am 5. November 1968 wurde Richard Milhous Nixon in einer sehr knappen Entscheidung zum 37. Präsidenten der USA gewählt. Die Ereignisse des 17. Juni 1972 liegen inmitten des Wahlkampfes der folgenden Präsidentschaftswahl. Einer der gefassten Männer stellt sich als Sicherheitsberater des Nixon-Wiederwahlkommitees heraus. Es handelt sich um den ehemaligen CIA-Mitarbeiter James McCord, Jr.. Sofort scheint eine Verknüpfung der republikanischen Partei mit dem Einbruch sichtbar. Dieser Verdacht wird 2 Tage später vom damaligen Generalstaatsanwalt John Mitchell, der auch Vorstand des Nixon Wahlkommitees ist, energisch dementiert. Am 2. August findet man einen im April bereits eingezahlten $25.000 Scheck auf einem Konto eines der mutmasslichen Einbrecher: Bernard l. Barker. Wie der Scheck, der einst eine Wahlspende für die Partei-Wahlkampagne war, in die Hände und auf das Konto von Barker kommen konnte, konnte der Finanzverantwortliche des Wiederwahlkommitees nicht erklären und nachvollziehen. Weitere Einzahlungen durch einen in Mexico wirkenden hohen Anwalt von weiteren 75.000 Dollar werden aufgrund mangelnder Aussicht auf Ermittlungserfolg gar nicht erst versucht abschliessend zu klären. Bis zu den Wahlen am 7. November tauchen FBI-Akten auf und Statements werden seitens der Behörde abgegeben, dass es in einem Wahlkampf auf beiden Seiten immer zu Informationssammlerei kommt, um Schwächen des politischen Gegners auszuloten, jedoch seien die Intensität im Nixon-Wahlkampf und die Summen an Geld, die dafür ausgegeben worden sind, überdurchschnittlich hoch. Die Demokraten sagen aus, dass es ihnen nicht klar sei, warum in ihr Hauptquartier eingebrochen wurde und Abhöreinrichtugen angebracht seien, denn es werden dort keine übermässig sensiblen Daten gelagert. All die Unruhe und die Nachforschungen schwächen Nixon jedoch in keinster Weise und am 7. November gewinnt er die Wiederwahl zum Präsidenten. Am 30. Januar des Jahres 1973 kommt es dann zu den ersten Verurteilungen der Einbrecher. McCord und Liddy werden wegen konspirativer Tätigkeiten, Einbruch und illegalen Abhörens verurteilt. Weitere Beteiligte erklären sich schuldig. Doch sie erklären ebenfalls öffentlich, dass Nixon von der Aktion gewusst habe. Diese Tatsache entwickelt sich dann endültig doch zum nationalen Skandal und geht in die Geschichte als Watergate-Skandal ein. John Mitchell, Nixon's Generalstaatsanwalt, setzt einen Spezial-Ermittler an den Fall, um aufzuklären, inwieweit die Nixon-Administration in den Einbruch verwickelt sei. Dieser Ermittler ist Archibald Fox, der seine Aufgabe ernst nimmt und nachzuforschen beginnt. Dabei kommt es dazu, dass ein Zeuge aussagt, dass Nixon seit einigen Jahren alle Gespräche zwischen ihm und Mitarbeitern hat mitschneiden lassen. Als Cox vom Nixon Büro die Mitschnitte anfordert, die Gespräche zwischen Nixon und Mitarbeitern zum Thema Watergate beinhalten sollen, wird dies abgelehnt. Schlimmer noch: Am 20. Oktober 1973 feuert Nixon Archibald Cox. Diese Massnahmen rufen nun allgemeines Misstrauen auf den Plan und der Ruf nach Amtsenthebung wird im Kongress laut. Als Nachfolger von Cox wird Leon Jaworski beauftragt. Die Bänder der Gespräche werden unter Strafandrohung nun von den Gerichten angefordert. In dieser Zeit sagt Nixon noch am 17. November: "Ich bin kein Gauner" und lehnt jede Verwicklung in die Watergate-Affaire ab. Die Nixon Administration kann am 7. Dezember dann vor Gericht eine 18,5 Minuten Lücke in den Bändern nicht erklären, spricht von höherer Gewalt und das Misstrauen wächst weiter. Bis zum Juli des kommenden Jahres ziehen sich die Ermittlungen und Streitigkeiten um die Bänder hin und der Oberste Gerichtshof entscheidet endgültig, das die letzten fehlenden Bänder von Nixon freigegeben werden müssen. Nixon, der sich immer wieder auf seine Immunität beruft, scheitert. Die Situation verschärft sich für ihn und erste Entscheidungen in Richtung einer Amtsenthebung werden getroffen. Um dem zuvorzukommen, entscheidet sich Nixon am 8. August 1974 dazu, zurückzutreten.Damit ist er der erste Präsident, der diesen Schritt geht. Nachfolger wird Gerald R. Ford, der bis dato Vize-Präsident war. Er wird es auch sein, der Nixon im Folgenden Straffreiheit zusichert. Als Folge aus dem Machtmissbrauch, den Nixon ausübte, als er den dem Department of Justice unterstehenden Archibald Cox kündigte, verabschiedete der Kongress ein Gesetz, nach dem für derartige Ermittlungen gegen hochrangige Regierungsmitglieder eine unabhängige Spezialkomission gebildet werden müsse, um derartige Abhängigkeiten zu unterbinden. Das Gesetz dazu war das 'Independent Counsil Law', unter dem verschiedene Kommissionen eingesetzt wurden; Stichworte sind die Iran-Contra Affaire (betreffend die Ronald Reagan Administration) und die Kenneth Starr Aktivitäten gegen gegen Bill Clinton (Lewinsky und Whitewater). Quelle
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![]() Am Anfang stand ein Einbruch
Als die Polizei in der Nacht zum 17. Juni 1972 fünf Männer bei einem Einbruch in die Parteizentrale der Demokraten im Washingtoner Watergate-Komplex festnahm, ahnte noch niemand, was sich dahinter verbarg. Die Affäre stürzte die USA in die schwerste innenpolitische Krise seit dem Bürgerkrieg mehr als 100 Jahre zuvor, an deren Ende der erste Rücktritt eines amerikanischen Präsidenten stand. Richard Nixon kam damit im August 1974 einer drohenden Amtsenthebung durch den Kongress zuvor. Watergate ist inzwischen weltweit zum Inbegriff übler Machenschaften in der Politik geworden. In Anlehnung daran wurden Begriffe wie Irangate für die Iran-Contra-Affäre in der Amtszeit von Ronald Reagan oder Monica-Gate für die Sexaffäre des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton mit der Praktikantin Monica Lewinsky geprägt. In Deutschland sprach man bei der Barschel-Affäre vom Waterkantgate. Einbrecher in Gummihandschuhen Die fünf Männer, die im Juni vor 30 Jahren mitten im Präsidentschaftswahlkampf in den Büros der oppositionellen Demokraten überrascht wurden, sahen nicht wie gewöhnliche Einbrecher aus. Sie trugen Anzug und Krawatte, ihre Hände waren geschützt mit Handschuhen, wie sie Ärzte bei Operationen tragen. Die Taschen waren gefüllt mit 100-Dollar-Scheinen mit fortlaufenden Seriennummern. Auch drei Jahrzehnte später ist noch immer nicht ganz geklärt, was die Männer in der Parteizentrale genau suchten. Bekannt ist zumindest, dass sie eine drei Wochen zuvor installierte Telefonabhöranlage reparieren wollten. Außerdem durchwühlten sie Akten, einige davon lichteten sie ab. Vier der Täter waren bereits ein Jahr zuvor am Einbruch in die Praxis des Psychiaters von Daniel Ellsberg beteiligt, der 1971 in der "New York Times" geheime Pentagonpapiere über die Hintergründe des Vietnamkrieges veröffentlich hatte. Der Fünfte war ein ehemaliger Agent des Geheimdienstes CIA und arbeitete für das Komitee zur Wiederwahl Nixons. Die Spur führte rasch zu den Anführern des Einbrecherquintetts, Gordon Liddy und Howard Hunt. Sie waren vom Weißen Haus angeheuert worden, um "undichte Stellen" zu finden, über die geheime Informationen an die Öffentlichkeit gelangten. Zur Zeit des Watergate-Einbruchs waren die beiden später als "Klempner des Weißen Hauses" bezeichneten Männer ebenfalls für das Komitee zur Wiederwahl Nixons tätig. Die Spur führt ins Weiße Haus Im Laufe der Ermittlungen wird deutlich, dass es sich bei dem Einbruch nicht um einen Alleingang von Mitarbeitern dieses Komitees handelt. Die Spur führt ins Weiße Haus und dabei zu den engsten Mitarbeitern des Präsidenten, etwa zu Stabschef Robert Haldeman und Nixons innenpolitischem Berater John Ehrlichman. Sie werden der Mitwisserschaft und Vertuschung der Affäre verdächtigt und müssen ihren Hut nehmen. Später werden sie zu Haftstrafen verurteilt. Damit gerät auch Nixon selbst immer mehr in den Strudel der Affäre, die vom Weißen Haus zunächst als "drittklassiger Einbruch" abgetan wird. Zur Klärung werden Sonderermittler und parlamentarische Untersuchungsausschüsse eingesetzt. Das Interesse konzentriert sich auf die Frage, was Nixon von dem Einbruch und der anschließenden Vertuschung gewusst hat und von welchem Zeitpunkt an. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Präsident auch in einigen Räumen des Weißen Hauses, so in seinem Amtszimmer und dem Tagungsraum des Kabinetts, Abhöranlagen installieren ließ, die jedes Gespräch automatisch aufzeichnen. Dies sollte Nixon schließlich zum Verhängnis werden. Denn auf den Tonbändern sind auch Gespräche des Präsidenten über Watergate enthalten. Präsident wusste mehr, als er vorgab Um die Herausgabe der Bänder entbrennt ein heftiger juristischer Streit zwischen dem Sonderermittler und dem Parlament auf der einen und dem Weißen Haus auf der anderen Seite. Nixon gibt schließlich einige Tonbandprotokolle heraus. Sie machen deutlich, dass der Präsident mehr wusste, als er zunächst zugegeben hatte. Nachdem er entgegen vorherigen Beteuerungen auch einräumt, bereits sechs Tage nach dem Einbruch mit seinen Beratern über politische Konsequenzen beraten zu haben, beschließt der Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses im Sommer 1974, ein Verfahren zur Amtsenthebung (Impeachment) einzuleiten. Denn im Kern von Watergate geht es um die Untergrabung der Verfassung durch den Präsidenten, die er zu schützen geschworen hat. Als eine Amtsenthebung fast unausweichlich scheint, tritt der 37. Präsident der USA schließlich am 9. August 1974 zurück und übergibt das Amt an seinen Vizepräsidenten Gerald Ford. Zuvor hatte ihn eine Anklagekammer als einen von 18 nicht angeklagten Mitverschwörern bezeichnet. Einer Strafverfolgung nach seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus entgeht Nixon nur, weil ihn Ford pauschal amnestiert. Er selbst hat bis zu seinem Tod im April 1994 jede gesetzlich fassbare Schuld im Zusammenhang mit Watergate verneint, wenngleich er Fehler einräumte. Quelle
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![]() Die Watergate - Affäre
Fünf Monate vor seinem überwältigenden Wahlsieg im November 1972 wurde Richard Nixon von Bob Woodward und Carl Bernstein - zwei Reportern der Washington Post - vorgeworfen, er gehe mit "schmutzigen Tricks" auf Stimmenfang. Diese Pressekampagne begann im Juni nach einem missglückten Einbruch. Einem Wachmann des Washingtoner Watergate-Gebäudes, in dem sich das Wahlhauptquartier der Demokraten - Nixons Gegenern - befand, war ein Klebeband über einem Türschloss aufgefallen. Offenbar hatte sich jemand unbemerkt Zugang verschaffen wollen. Der Wachmann benachrichtigte die Polizei, die daraufhin in dem Gebäude fünf Männer verhaftete, die Geschäftsanzüge und dünne Gummihandschuhe trugen. Außerdem waren sie mit zwei 35-mm-Kameras, 40 unentwickelten Filmrollen, einem Dietrich, einem Walkie-Talkie, Tränengas sowie elektronischen Abhörgeräten ausgerüstet. Darüber hinaus entdeckte man bei einem der fünf ein Bündel 100-US-Dollar-Banknoten mit aufeinanderfolgenden Seriennummern. Als die Männer am nächsten morgen dem Haftrichter vorgeführt wurden, lehnte dieser eine Freilassung auf Kaution kategorisch ab. Obwohl sie flasche Namen angegeben hatten, konnten die Männer rasch idendifiziert werden. Vier stammten aus Miami, Florida und bezeichneten sich als "professionelle Antikommunisten". Der Fünfte, ein gewisser James W. McCord jr., gab sich dem Richter gegenüber als ehemaliger Stabsoffizier des FBI aus. Woodward und Bernstein fanden heraus, dass auch die anderen vier "ehemalige FBI-Beamte" und darüber hinaus auch aktiver Mitglieder der von Miami ausgehenden Anti-Fidel-Castro-Bewegung waren. SCHWERER VERDACHT Innahlb von 24 Stunden brachten die Reporter in Erfahrung, dass McCord Mitglied des "Komitees zur Wiederwahl des Präsidenten" (CREEP) war. Dies wurde von John Mitchell geleitet, dem ehemaligen US-Justizminister und einem engen Freund Nixons. Die Verbindung zwischen McCord und dem Komitee sowie der Gedanke, dass das Weisse Haus an dieser Einbruchsaffäre beteiligt sein könnten, ließen Woodward und Bernstein fortan keine ruhige Minute mehr. Da die beiden Reporter bei ihren Ermittlungen auf erhebliche Widerstände stießen, dachten sie sich geschickte Hinhaltetaktiken aus. Sie wussten relativ schnell, dass das FBI - das die Ermittlungen im Fall des Watergate-Einbruchs offiziell leitete - alles tat um die Sache zu verschleiern. Sie brachten zudem in Erfahrung, daß auch die CIA ihre Hände im Spiel hatte und hinter den Kulissen darauf hinarbeitete, die Ermittlungen zu behindern. HOCHGRADIGE KONTAKTE Glücklicherweise hatte Woodward Verbindungen zu einem Informanten auf höchster Regierungsebene, der den Codenamen "Deep Throat" trug. Dessen Mitteilungen, die direkt aus Nixons engstem Umfeld zu stammen schienen, waren für die Reporter von unschätzbaren Wert, wurden in der Presse jedoch niemals direkt erwähnt. Man hatte vereinbart, dass die mysteriöse Quelle Woodward mit Hinweisen und anderen "Hintegrundinformationen" versorgen würde, die es dem Reporterteam ermöglichen würde, sich weitere Informationskanäle zu erschließen. Diese konnten dann veröffentlicht werden, ohne die Identität von "Deep Throat" preiszugeben. Diese Taktik funktionierte so gut, dass bis heute nicht geklärt ist, wer dieser Informant war, obwohl es natürlich einige Spekulationen gibt. Die oft stundenlangen Treffen mit "Deep Throat" fanden meistens gegen 2 Uhr nachts in einer öffentlichen Tiefgarage statt. Auf ein verabredetes Zeichen hin gab man sich gegenseitig zu erkennen. Da der Informant Woodward einschärfte unbedingt darauf zu achten, dass ihm niemand folgen konnte, wechselte der Reporter jedes Mal, wenn er zum vereinbarten Treffpunkt kam, mehrmals das Taxi. Mithilfe der von "Deep Throat" gelieferten Informationen konnte das Reporterteam der Watergate-Geldspur folgen. Die 100-US-Dollarscheine, die man in den Brieftaschen der Einbrecher gefunden hatte, gehörten zu einem riesigen Bestechungsfond aus illegalen Wahlkampfspenden, die für diverse Machenschaften verwendet wurden. Diese Spur führte die beiden schließlich zu Herbert Kalmbach, dem persönlichen Anwalt Präsident Nixons. Kalmbach war gewissen Leuten politisch gefällig und kassierte dafür illegale Wahlkampfspenden zugunsten von Richard Nixons Wiederwahl. Die beiden Reporter der Washington Post brachten in Erfahrung, dass es im Weissen Haus eine geheime Gruppe mit der Bezeichnung "Plumbers" (engl. "Klempner") gab, deren einzige Aufgabe darin bestand, undichte Stellen innerhalb der Verwaltung zu stopfen. Die Mitarbeiter dieser Gruppe führten jedoch auch diverse illegale Operationen durch, darunter auch Einbrüche. Der Chef der "Plumbers" war E. Howard Hunt, der bei der CIA Karriere gemacht hatte und sich ebenfalls tatkräftig für Nixons Wiederwahl einsetzte. Die Reporter bafssten sich mit ihm und seinen Verbindungen und hielten bald den nahezu endgültigen Beweis dafür in den Händen, dass das Weisse Haus selbst in den Watergate-Einbruch und noch weitere Verbrechen verwickelt war. Der Durchbruch kam, als Woodward und Bernstein illegalen Geldspenden an CREEP auf die Spur kamen und nachweisen konnten, dass ein Teil davon dafür verwendet worden war, um McCord und seine Komplizen nach deren Verhaftung zum Schweigen zu bringen. Der Befehl zur Abzweigung dieser Gelder war aus dem Weissen Haus ergangen. Damit führte die Spur des Verbrechens direkt in die höchsten Regierungskreise. 1973 veröffentlichte die Presse tagtäglich neue peinliche Enthüllungen und das Ansehen des Weissen Hauses sank auf den Nullpunkt. Der Schützende Kreis um Nixon bröckelte langsam aber sicher auseinander. Der Watergate-Skandal führte zu einer innenpolitischen Krise von nie gekannten Ausmaß. RISSE IN DER FASSADE Nixons Anwalt, John W. Dean III., verließ das sinkende Schiff als Erster. Er war tief in die Verschleierung und die Schmiergeldzahlungen an die "Plumber"-Gruppe verstrickt und befürchtete, dass die Presse ihn buchstäblich zerreißen würde. Er wollte nicht in die Rolle des Sündenbocks gedrängt werden und stellte sich dem Watergate-Untersuchungskomitees als Kronzeuge zur Verfügung. Dieses Komitee bestand aus mehreren Senatoren, die im Namen des Kongresses den einzelnen Korruptionsanklagen nachgingen. Aber das schlimmste stand noch bevor. Es stellte sich heraus, dass der FBI-Direktor Patrick Gray einige heikle Dokumente vernichtet hatte, die aus E Howard Hunts Safe im Weissen Haus stammten. Darunter befand sich unter anderem ein Telegramm des Außenministeriums, das von Hunt gefälscht worden war und den Eindruck erwecken sollte, Präsident Kennedy sei 1963 in die Ermordung des südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem verwickelt gewesen. In einer anderen Akte fanden sich verleumderische Informationen über JFK's noch lebenden Bruder Senator Edward Kennedy. John Dean teilte dem stellvertretenden Justizminister Henry Peterson mit, dass er an einem Treffen mit Gray und John Erlichman, dem "Assistenten des Präsidenten in nationalen Fragen" und drittmächtigsten Mann im Weissen Haus, teilgenommen hatte. Dort wurde Gray darüber informiert, dass diese Akten "politisches Dynamit" seien und "niemals ans Tageslicht kommen" dürfen. Die Nachricht, dass der höchste Justizbeamte der Vereinigten Staaten Beweismaterial vernichtet hatte, erschütterte Washington zutiefst. GEHEIME TONBÄNDER Aber damit war diese Affäre immer noch nicht ausgestanden. Alexander P. Butterflied, ein enger Beamter von Haldemann, gab bekannt, dass Nixon alle Gespräche im "Oval Office" heimlich aufnehmen lasse um diese Tondokumente später für seine Memoiren zu verwenden. Als das Komitee Nixon zur Herausgabe dieses Beweismaterials aufforderte, entspann sich ein langwieriger verfassungsrechtlicher Streit. Als das Watergate-Untersuchungskomitee die Bänder schließlich beschlagnahmte, stellten Experten rasch fest, dass die wichtigsten Aufnahmen - vermutlich von Nixon selbst - gelöscht, bzw. so verändert worden waren, dass ihr Inhalt nicht mehr deutlich zu hören war. Als diese Nachricht die Öffentlichkeit erreichte, überstürzten sich die Ereignisse geradezu. Um einem Amtsenthebungsverfahren und einer öffentlichen Verhaftung zuvorzukommen, verkündete Nixon 1974 notgedrungen seinen Rücktritt. NEUE THEORIE So weit die historisch anerkannten Fakten über die spektakuläre Watergate-Affäre. Ein Buch, das zwanzig Jahre später erschien, warf jedoch ein völlig neues Licht auf diesen politischen Skandal. Len Colodny und Robert Gettin, die Autoren von Silent Coup, behaupteten, dass das Pentagon eigene Spione ins Weisse Haus eingeschleust habe, da das Verteidigungsministerium Nixons Außenpolitik missbiligt habe. Die Spione hatten den Auftrag "TOP SECRET"-Dokumente zu entwenden um damit politische Entscheidungen zu vereiteln. Wäre dem wirklich so gewesen, wäre Nixon selbst das Opfer einer Verschwörung gewesen. Die beiden Autoren enthüllten weiterhin, dass Bob Woodward, der frühere Einsatzbesprechungen im Pentagon geleitet hat, über eine hohe "Security Clearance" (die Berechtigung Geheimdokumente zu empfangen, bzw. einzusehen) verfügte und als junger NAVY-Leutnant Geraneral Alexander Haig mehrmals Instruktionen überbracht hatte.Woodward bestritt dies, doch Admiral Thomas Moorer, ehemaliger Stabschef im Pentagon, hat diese Behauptung öffentlich bestätigt. Woodward war, nachdem er die Marine verlassen hatte, für die Washington Post tätig gewesen, wo er durch seine Watergate-Recherchen berühmt wurde. Der Schlüssel zu Woodwards Erfolg war der geheimnisvolle Informant "Deep Throat". Dieser wollte ausschließlich mit Woodward sprechen, der die Identität seines Informanten selbst vor seinen höchsten Vorgesetzten geheim hielt. Nicht einmal Carl Bernstein wusste Bescheid. Die Autoren von Silent Coup gehen davon aus, dass es sich bei "Deep ThroaT" um Alexander Haig handelte, der in Nixons außenpolitischen Straterien eingeweiht war und an den Geheimverhandlungen teilgenommen hatte, in denen Nixon eine Annäherung an China plante. NIXON - EIN OPFER? Es waren ebendiese China-Politik und Nixons Bestreben die US-Soldaten aus Vietnam abzuziehen sowie auch sein Engagement für das SALT-Abkommen (Abkommen zur Begrenzung strategischer Waffen) mit den Sowjets, das dem Pentagon ein Dorn im Auge war. Mittels eingeschleuster Spione, so die Autoren, konnte man sich über Nixons Vorhaben auf dem Laufenden halten, gezielte Informationen an die Presse durchsickern lassen und damt die Pläne des Präsidenten im Keim ersticken. Es scheint, als sei heute die Zeit reif Nixons politischen Aufstieg und Dall neu zu überdenken. War er wirklich so korrupt, wie er in den Geschichtsbüchern dargestellt wird - oder fiel er womöglich seinem politischem Hauptziel, der Beendigung des sinnlosen Rüsungswettlaufes, zum Opfer? Quelle
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![]() History repeats?
Das es ausgerechnet in Italien vor und auch nach den Anti - G8 - Protesten zu dubiosen Sprengstoffanschlägen kam, ist schon ein starkes Stück. Der Einsatz von Bombenanschlägen und politischem Mord zur Eliminierung unliebsamer Personen und/oder Diskreditierung linker Strömungen und Bewegungen hat Tradition der jüngeren italienischen Geschichte. Wenn in Italien Hunderttausende (im Vergleich zu z,B. nur einigen Tausend in der BRD) auf die Strassen gehen, um gegen den tödlichen Polizeiterror von Genua zu protestieren, läßt sich das vor allem vor dem Hintergrund eben dieser Geschichte erklären. Es gibt wohl kaum ein europäisches Land, das derart oft und intensiv von Korruptionsskandalen geschüttelt und von dubiosen Verschwörungen und Geheimbünden überzogen war wie Italien. Insbesondere das Zusammenwirken von VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft mit Geheimdiensten und -äußerst wichtig- der katholischen Kirche machen die Brisanz der "italienischen Verhältnisse" aus. Insbesondere der Antikommunismus (der sich freilich nicht nur auf KommunistInnen beschränkt sondern auch auf andere linke Ansätze abzielt) ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Interessengruppen. Ratlines Welche zentrale Rolle der Antikommunismus für den Vatikan spielte, zeigte sich sofort nach dem 2.Weltkrieg. Neben dem von Mussolini-Befreier Skorzeny von Madrid aus organisierten SS-Hilfswerk ODESSA, das Naziverbrecher vor allem über Bari ausschleuste, war das Kloster del Annima im Vatikan unter Alois Hudal die wichtigste Anlaufstelle für flüchtende SS-Täter. Hier wurden Pässe und Unterbringung sowie Schiffspassagen organisiert. Den Weg über diese sogenannte Vatikan Linie gingen unter anderem Auschwitz - "Arzt" Mengele,Treblinka-Kommandant Stangl sowie Alois Brunner, die rechte Hand Eichmanns bei der Organisation von Judendeportationen. Eine spätere Schlüsselfigur der italienischen Rechten gelangte ebenfalls auf diesem Weg nach Argentinien: Der zum Tode verurteilte SS-Obersturmführer Licio Gelli, später Gründer und Chef der P2. Zu den Motiven des Vatikans bemerkte der damals zur Untersuchung eingesetzte Secret Service Agent La Vista in seinem Bericht, der erst in den 80er Jahren öffentlich gemacht wurde: "Der Vatikan ist die größte Organisation, die an der illegalen Ausschleusung von Emigranten beteiligt ist. Der Vatikan begründet seine Beteiligung mit seinem Wunsch, nicht nur europäische, sondern auch lateinamerikanische Länder mit Menschen, unabhängig von ihrer politischen Einstellung, zu infiltrieren, wenn sie nur antikommunistisch und prokatholisch sind." Angesichts dieser Einschätzung lag es für die CIA nahe, im Vatikan einen Verbündeten im beginnenden Kalten Krieg zu suchen. Die politischen Verhältnisse in Frankreich und vor allem Italien veranlassten die USA, den sogenannten Plan Demagnetize in Kraft zu setzen. Dies schien besonders dringlich, da sich in Italien 1948 ein Wahlsieg der KP abzeichnete. Anliegen von "Demagnetize" war es, ItalienerInnen wie FranzösInnen vom Kommunismus zu "entmagnetisieren": "Das letzte Ziel des Planes ist es, die Kräfte der kommunistischen Parteien zu reduzieren, ihre materiellen Ressourcen, ihren Einfluß auf die italienischen und französischen Regierungen und im besonderen auf die Gewerkschaften, um die Gefahr so weit wie möglich zu reduzieren, daß sich der Kommunismus nach Italien und Frankreich verpflanzen kann und die Interessen der USA in den beiden Staaten schädigt. Die Einschränkung der Macht des Kommunismus in Italien und Frankreich ist ein prioritäres Ziel und muß mit jedem Mittel erreicht werden. Vom Plan Demagnetize dürfen die italienischen und französischen Regierungen nicht in Kenntnis gesetzt werden, da es klar ist, daß der Plan die jeweilige nationale Souveränität verletzt." (Zitiert nach der Parlamentarischen Untersuchungskommission über die Blutbäder, 20.6.1991.) Der Plan ging auf: Durch massive finanzielle und logistische Hilfe des CIA, die vornehmlich über vatikanische Kreise ins Land geschleust wurde, gelangte die von ihr unterstützte DC (Christdemokratische Partei) an die Macht. Einzug der Gladiotoren Bereits zu jener Zeit enststanden die Pläne zur Schaffung der NATO-Geheimstruktur "stay behind", die auf den Dokumenten NSC 10-2 bzw. 68-48 des Nationalen Sicherheitsrates der USA von 1948 basiert. Der CIA wurde erlaubt illegale, geheime Aktionen und Operationen, covert operations genannt, aller Art durchführen, sie waren politisch und gesetzlich in den USA abgesegnet. Schon 1952 waren von den rund 3.000 CIA Angestellten zwei Drittel für covert operations zuständig und verschlangen drei Viertel des Budgets von 200 Millionen Dollar. Im den streng geheimen Dokumenten sind erstmals die Aufgaben nordamerikanischer Geheimagenten definiert, die weltweit in sogenannten special projects arbeiten: "Propaganda, Wirtschaftskrieg, vorbeugende Direktmaßnahmen, einschließlich Sabotage, Anti-Sabotage, Zerstörung, Evakuierungsmaßnahmen." Desweiteren geht es um "Subversion in feindlichen Staaten, einschließlich Unterstützung für im Untergrund operierende Widerstandsbewegungen. Guerillakräfte und Gefangenenbefreiungskommandos, sowie Unterstützung einheimischer antikommunistischer Kräfte in bedrohten Ländern der westlichen Welt." 1954 wurde die Direktive modifiziert. Die Anordnung NSC 5411-2 sieht für Gebiete, die vom "internationalen Kommunismus dominiert und bedroht sind" vor, "Widerstand im Untergrund zu entwickeln und verdeckte sowie Guerilla-Operationen zu erleichtern; die Verfügbarkeit dieser Kräfte im Kriegsfalle sicherzustellen; wo immer möglich unter Einschluß von Vorkehrungen aller Art, die dem Militär die Ausbreitung dieser Kräfte in Kriegszeiten innerhalb aktueller Operationsgebiete gestattet." Das Netzwerk dehnte sich bald unter der Leitung der jeweiligen Geheimdienste auf ganz Westeuropa aus. Die Zusammenarbeit mit SHAPE, oberstes militärisches Hauptquartier der NATO-Streitkräfte in Europa, band die nationalen "stay behind"-Gruppen in Übungen ein und betreute sie fachlich. Stay-behind-Truppen sollten sich im Falle einer Invasion durch die Warschauer Pakt-Staaten überrollen lassen und dann eine Partisanenorganisation aufbauen, die von den NATO-Staaten logistisch versorgt werden sollte. Die Befugnisse der Geheimdienste wurden ständig erweitert. Das Dokument, das mehr als jedes andere die Mechanismen der geheimen Eingriffe und verdeckten Operationen deutlich werden läßt, ist unter dem Namen Field Manual (FM) 30 - 31 bekannt geworden. Es entstand 1970 im US-amerikanischen Generalstab unter General Westmoreland. Die Field Manuals sind Broschüren, die für die Offiziere und die Büros der 'Intelligence' des Heeres bestimmt sind. Die Nummern weisen auf das Interessengebiet der Dokumente hin. Die Nummer 30 ist für die militärischen Geheimdienste bestimmt, die Nummer 31 behandelt 'Sonderoperationen'. Das Handbuch enthält Direktiven für den Fall, daß in einem befreundeten Land die Möglichkeit einer politischen Umwälzung zugunsten kommunistischer Kräfte besteht, wobei es keine Rolle spielt, ob legal durch Wahlen oder etwa durch Bürgerkrieg. Im FM werden Direktiven für verschiedenartigste Operationen gegeben. Im 4. Kapitel z.B. heißt es: "Es kann geschehen, daß die Regierungen des befreundeten Landes angesichts der kommunistischen oder von den Kommunisten inspirierten Subversion Passivität oder Unentschlossenheit zeigen, daß sie nicht mit angemessener Kraft auf die Berechnungen der Geheimdienste reagieren, die durch Organisationen der USA weitergegeben werden (...). In diesen Fällen müssen die Geheimdienste der US-Armee die Mittel vorbereiten, um Sonderoperationen durchzuführen, die die Regierung und die Öffentlichkeit des befreundeten Landes überzeugen können, daß die Gefahr real und daß es notwendig ist, Antwortaktionen durchzuführen." Die italienische Stay-behind-Truppe, nach dem römischen Kurzschwert Gladio benannt, legte ab 1959 geheime Waffenlager an. Es gab Pläne, in Sardinien Internierungslager für linke Oppositionelle einzurichten. Überhaupt erwies sich die italienische Organisation als besonders umtriebig. Bereits ihrem ersten Chef, General de Lorenzo konnte nachgewiesen werden, 1964 einen als "Piano Solo" bezeichneten rechten Putschplan entwickelt zu haben. Gladio wurde zunehmend von Rechten und Faschisten dominiert. Der italienische Faschismus konnte sich nach 1945 dank der antikommunstischen Interessengleichheit mit den USA, besonders ihres Geheimdienstes CIA sowie des Pentagon und später der NATO sowie des Vatikans über seine Niederlage weitgehend intakt hinwegretten und den veränderten Bedingungen anpassen. Nachdem sich die alten Mussolinifaschisten bereits im August 1945 in der Sammlungsbewegung "Jedermann" (Uomo Qualunque) wieder organisiert hatten, konnten sie sich schon im Dezember 1946 in der MSI als Partei formieren und danach zahlreiche Teilorganisationen aufbauen. 1972 flog GLADIO im Zuge eines Verfahrens gegen einen neofaschistischen Attentäter auf. Der italienische Untersuchungsrichter Felice Casson ordnete die Öffnung der geheimen Waffenlager an. Im Verlaufe weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, daß GLADIO-Waffen bei verschiedenen Anschlägen, die zum Teil der Linken zugeschoben wurden, verwendet worden waren. Im Verlauf der Jahre kamen dazu zahlreiche Details ans Licht der Öffentlichkeit. So gestand ein Neofaschist, von Gladio Ende 1971 Sprengstoff erhalten zu haben. Mit diesem ermordete er drei Polizisten - das sogenannte "Attentat von Peteano", welches den Untersuchungsrichter Felice Casson auf die Spur von Gladio brachte. Das Attentat war Bestandteil der sogenannten "Strategie der Spannung", die das wegen des Anschlags verurteilte "Ordine Nuovo"-Mitglied Vincenzo Vinciguerra folgendermassen charakterisierte: "Die Rechten stellen sich selbst in den Dienst des Staatsapparates, in dem sie eine Strategie unterstützen, die man als Strategie der Spannung bezeichnet. Dreißig Jahre lang bis in die achtziger Jahre wurde die Bevölkerung absichtlich in Unruhe und Angst vor einem Ausnahmezustand gehalten. Bis sie bereit war, einen Teil ihrer persönlichen Rechte im Austausch für größere Sicherheit aufzugeben, für die alltägliche Sicherheit, die Straße entlang zu gehen, mit der Bahn oder dem Flugzeug zu reisen, in eine Bank zu gehen. Die Menschen in diese Haltung zu zwingen, das ist die Logik, die hinter den Verbrechen steckt. Und da der Staat dahinter steht, der sich nicht selbst belasten wird, werden diese Verbrechen unaufgeklärt bleiben." Bei einer Überprüfung der 139 Waffendepots der Gladio im November 1990 wurden zwölf nur mehr leer vorgefunden, so auch das Lager von Aurisina, aus dem der Sprengstoff für das Attentat von Peteano stammte. Laut Felice Casson ging aus den ihm vorliegenden Dokumenten hervor, daß die italienische Gladio-Organisation nicht nur ein informelles NATO-Gebilde, sondern indirekte und bezahlte Befehlsempfängerin der US-Geheimdienstes CIA war. Es wäre sogar beweisbar, daß Gladio die Aufgabe hatte, aktiv auf die Innenpolitik einzuwirken, und daß Genehmigungen für politische Morde ausgestellt wurden. Am 12. Dezember 1969 explodiert der Piazza Fontana eine Bombe vor der Landwirtschaftsbank im Zentrum Mailands, durch die 16 Menschen getötet und 84 verletzt werden. Schnell werden Verdächtigungen gegen einen Anarchisten als Attentäter laut: Doch Giuseppe Pinelli "fällt" während seiner Einvernahme durch die Polizei aus dem Fenster. Dieser Stoff wurde später von Nobelpreisträger Dario Fo in einem Stück, "Zufälliger Tod eines Anarchisten" verarbeitet. Fo hat übrigens im letzten Jahr eine spektakuläre Eisenbahnreise zu den Orten der Attentate organisiert und dort unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die lückenlose Offenlegung der Zusammenhänge gefordert. Der Geheimdienst legt falsche Spuren und verwischt richtige, der ermittelnde Polizeikommissar wird von Faschisten ermordet. Weitere zwölf in die Ermittlungen verwickelte Personen begehen entweder "Selbstmord" oder sterben bei "Unfällen". Hintergrund ist die in jenen Jahren starke StudentInnenbewegung, die durch den Anschlag diskreditiert werden soll. Anders als beispielsweise in der BRD wurden die Kämpfe jedoch nicht nur von StudentInnen, sonern auch von (größtenteils ungelernten) ArbeiterInnen vor allem in den großen Städten Norditaliens geführt. Die schließlich angeklagten Faschisten werden allesamt 1989 in letzter Instanz freigesprochen. Inzwischen gilt als gesichert, daß das ehemalige "Ordine Nuovo"-Mitglied Delfo Zorzi den Anschlag nach Vorbereitungen durch den Anführer der bewaffneten Gladio-Zellen in Venetien Enrico Minetto ausgeführt hat. Ordine Nuovo,zu deutsch: Neue Ordnung, wurde 1956 vom radikalen Flügel des MSI um Pino Rauti gegründet. AktivistInnen der Terrortruppe oder aus deren Umfeld waren in praktisch alle faschistischen Blutbäder verwickelt. 1974 kommt es zu weiteren Anschlägen. Zunächst explodiert in Brescia während einer antifaschistischen Demonstration der Gewerkschaft eine Bombe, die 9 Tote und 90 Verletzte fordert. Zwei Prozesse 1985 und 1989 enden mit Freisprüchen für alle Angeklagten. Die Explosion einer Bombe in einem Schnellzug auf der Strecke Florenz-Bologna tötet am 4.August 12 Fahrgäste und verletzt 48. Zwei Neofaschisten werden zu lebenslanger Haft verurteilt, die Urteile aber 1986 wieder annulliert. Zahlreiche Indizien sprechen auch für eine Beteiligung rechter Kreise an der Ermordung Aldo Moros, passte dessen Tod nur zu gut in die "Strategie der Spannung. Insbesondere Moros Initiative, eine Regierungskoalition mit der KPI einzugehen, dürfte wohl den Ausschlag gegeben haben, daß die Suche nach dem Versteck, indem ihn die Roten Brigaden 55 Tage lang gefangen hielten, nicht sehr intensiv betrieben wurde. In später in einem Quartier der "Roten Brigaden" aufgefundenen Briefen aus der Haft deutete Moro an, daß er geopfert werden sollte. Unbestrittener Höhepunkt der Attentate ist jedoch der Bombenanschlag auf den Bahnhof von Bologna am 2. August 1980, der 85 Tote und 200 Verletzte hinterließ. Erst im November 1995 werden rechtskräftige Urteile gefällt. Zwei Mitglieder der terroristischen "Nuclei armati rivoluzionari" (NAR - Bewaffnete Revolutionäre Kerne) werden zu lebenslanger Haft verurteilt, die SISMI-Offiziere Pietro Musumeci und Guiseppe Belmonte wegen Legen falscher Spuren zu mehrjährigen Haftstrafen. Die mutmaßlichen Auftraggeber, P-2-Großmeister Licio Gelli und sein Helfershelfer, der CIA-Agent Francesco Pazienza, zu jeweils zehn Jahren. Die "Loge" des Puppenspielers Gellis Geheimloge P2 spielt eine zentrale Rolle im Netzwerk rechter Verschwörungen in Italien. Es handelt sich hier um einen Geheimbund, der sehr erfolgreich den italienischen Staats- und Wirtschaftsapparat unterwandert hatte. Im Mai 1981 wurde anläßlich einer Hausdurchsuchung bei dem in Italien als "Puppenspieler" bekannten Gelli durch die Finanzbehörden die Geheimloge P2 ausgehoben . Erst nach und nach wurde das Ausmaß dieser verdeckt operierenden Organisation bekannt. Die aufgefunden Mitgliederlisten enthielten die Namen von 962 führenden Personen der italienischen Gesellschaft. Die nachfolgende parlamentarische Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass es sogar etwa 2500 Mitglieder gab. Unter der Mitgliedsnummer 1816 wird der derzeitige italienische Staatschef Berlusconi geführt . Ziel der Organisation, so das Ergebnis der Untersuchungen sei der Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung durch einen "colpo bianco", einen weißen Staatsstreich. Der Code für diese Pläne hieß "Plan zur demokratischen Wiedererneuerung". Die P2 kooperierte eng mit dem italienischen sowie mit ausländischen Geheimdiensten. In den strategischen Plänen des amerikanischen Geheimdienstes spielt die Untergrundorganisation eine entscheidende Rolle als Bollwerk gegen den Kommunismus in den Zeiten des Kalten Krieges. Unter den 2500 Mitgliedern befanden sich 43 Generäle, darunter die gesamte Führungsspitze der Geheimdienste der letzten 30 Jahre, der komplette Generalstab des Heeres, hohe Polizeiführer und Carabinieri-Generäle sowie etwa 400 Offiziere. Rechte Hand des Logenmeisters ist der ehemalige Geheimagent Francesco Pazienza. Mitte der 70er Jahre ist die P2 in einer Vielzahl von weiteren ungeklärten Verbrechen verwickelt, es gab Putschversuche, Fälle von Erpressung, politische Skandale, Bankenzusammenbrüche und Unterschlagungen. Dem ehemaligen Ministerpräsidenten Andreotti, der 1996 des Mordes an dem Journalisten Pecorelli angeklagt wurde, wird von vielen die Rolle des eigentlichen Führers der P2 nachgesagt. 1982 wurde die Geheimorganisation durch ein eigens vom Parlament verabschiedetes Gesetz für aufgelöst erklärt. KennerInnen der Szene gehen allerdings davon aus, dass einzelne Strukturen erhalten blieben und als "P3" weiter im Untergrund operieren. Am 23. Dezember 1984 explodiert im Eilzug 904 eine Bombe in einem Tunnel und tötet 27 Menschen und verletzt 180.Eine weitere Bombe zerstört im Ma1 1993 die weltberühmten Uffizien von Florenz und tötet fünf Menschen. Die nächsten Bomben folgen Ende Juli desselben Jahres in Rom und Mailand (6 Tote, insgesamt 98 Verletzte). Die drei Anschläge waren der bis dahin letzte aufsehenerregende Versuch, die gegen die faschistisch-geheimdienstliche Allianz ermittelnden PolizistInnen und RichterInnen einzuschüchtern. Der im Mai 1996 verhaftete sizilianische Mafiaboss Giovanni Brusca, auf dessen Konto unter anderem die Ermordung des Anti-Mafia-Richters Giovanni Falcone geht, gestand seine Beteiligung an den Anschlägen. History repeats? Über die aktuellen Anschläge in Genua und Venedig herrscht nach wie vor völlige Unklarheit. Wir sollten uns davor hüten, uns hier auf Spekulationen einzulassen und uns an die Fakten halten, auch wenn dies in Hinblick auf die gegenwärtige Regierungszusammensetzung in Italien nur allzu verführerisch erscheint. Dennoch scheint es wichtig festzustellen, daß durchaus auch andere als die offiziell gehandelten Hintergründe möglich sind. Tatsache ist,Staatsanwalt Renato Gavagni erklärte am 20.8., man habe noch keine sicheren Anhaltspunkte, dass die Attentäter von Venedig wirklich zu einer sogenannten antiimperialistischen Zelle gehören, die den Roten Brigaden nahestehe und die sich zu dem Anschlag bekannt habe. Der venezianische Staatsanwalt Felice Casson,der auch den Stein zur Aufdeckung der P2 ins Rollen gebracht hatte, hatte noch am Wochenende zuvor erklärt, der Bekennerbrief erscheine nicht glaubhaft. Eine Analyse des Communiqués der antiimperialistischen Zelle hat die Vermutung auftauchen lassen, dass diese Gruppe sich das Attentat zuschreibt, ohne es tatsächlich ausgeführt zu haben, um eine breite Öffentlichkeitswirkung zu erzielen. Dafür spricht, dass das Bekennerschreiben erst 36 Stunden nach dem Attentat publik wurde, nachdem sich niemand anderes dazu bekannt hatte. Ob und wann die Hintergründe ans Tageslicht kommen,wird sich zeigen. Quelle
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![]() Schweigefunker - Die "Schattenkrieger" des BND
Jahrzehntelang hütete der Bundesnachrichtendienst sein größtes Geheimnis: "Stay Behind" war der Name einer Untergrundarmee, die im Kriegsfall hinter den feindlichen Linien spionieren sollte. Oktober 1980. Ein Agent des Bundesnachrichtendienstes ist in geheimer Mission unterwegs. Er soll im Wald bei Göppingen ein Funkgerät bergen - ein verschlüsselter Funkspruch der Agentenzentrale weist ihm den Weg zum Versteck: "Bergen Sie Sender Wohnort Berta 297 Nordost bis Wegabzweig bei Kilometer 1,6 Waldpfad bergauf. Etwa 70 Meter bis links Fichte mit zwei Kerben. 2 Meter dahinter." Der Agent im Wald gehört zur geheimnisvollsten Truppe des Bundesnachrichtendienstes. "Stay Behind" heißt die Untergrundarmee, die im Kriegsfall hinter den feindlichen Linien spionieren soll. Jahrzehntelang leugnet der Bundesnachrichtendienst die Existenz seiner Agenteneinheit. Doch der geheime Funkverkehr wird von der Staatssicherheit der DDR abgehört. Frontal21 liegen die Abhörprotokolle der Stasi exklusiv vor. Geheimarmee "Stay Behind" Durch einen verhängnisvollen Fehler des BND erfuhr die Stasi von der Existenz der Geheimarmee "Stay Behind". Horst Männchen, ehemaliger Leiter der Funkaufklärung beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR, erzählt von der Entdeckung: "Der Fehler bestand einfach darin, dass der BND Chiffre-Unterlagen, die schon einmal ein Spion hatte, der in der DDR verhaftet war, noch mal verwendet hat. Und dadurch konnten wir dann einen Teil davon mitlesen. Und dort wurde klar, es muss sich handeln um Vorbereitungen, für uns damals, aktive Kriegsvorbereitungen, d.h. um Positionen, menschliche Positionen innerhalb der BRD, die die Aufgabe hatten, sich in einem Kriegsfall überrollen zu lassen, von den für sie feindlichen Truppen, sprich Sowjetarmee oder NVA." In der Stasi-Funkaufklärungszentrale in Berlin-Wulheide wurden fast zehn Jahre lang die westdeutschen Funker abgehört. Die Stasi analysierte die Arbeit der Untergrund-Truppe: "Aufgabenstellung der Überroll-Agenten: Beobachtung von Truppenbewegungen ... Anlegen und Warten von Luftlande- und Luftabsetzplätzen ... Anlegen von Depots ..." 200 unauffällige Zivilisten Erstmals spricht Volker Foertsch, der letzte Leiter der BND-Truppe "Stay Behind", über seine Agenten. Knapp 200 unauffällige Zivilisten, die für den riskanten Einsatz rekrutiert wurden: "Es gab da eine Liste von Merkmalen, die möglichst gegeben sein sollten. Das ist die charakterliche Eignung, charakterliche Stabilität, Gesundheit, Zuverlässigkeit und dann das Tätigsein in Berufen oder in Tätigkeiten, die auch nach einer Besetzung noch gebraucht werden, also zum Beispiel Krankenpfleger oder Schleusenwärter oder Leute, die auf niederer sozialer Ebene in der Infrastruktur gebraucht wurden." Anfang der neunziger Jahre kamen Gerüchte über "Stay Behind" auf. Der damalige Regierungssprecher Klein wies 1990 Spekulationen über eine Geheimtruppe zurück: "Falsch sind auch Meldungen, die die angesprochenen Vorkehrungen mit Begriffen wie Kommandogruppe oder Guerillaarmee in Verbindung bringen." Der SPD-Abgeordnete Hermann Scheer forderte Auskunft über die Geheimarmee und kritisierte die gänzlich fehlende parlamentarische Kontrolle: "Mir wurde damals gesagt, als dann doch etwas durchsickerte, das liege weit zurück, in den fünfziger Jahren, eine merkwürdige Organisation, die längst nicht mehr unterstützt würde, und man wüsste so Genaues auch nicht. Aber es war völlig klar: man wollte keine Aufklärung darüber." Foertsch ist von den Schweigefunkern nach wie vor überzeugt: "Dass die Stay-Behind-Organisation dann tatsächlich keine große Rolle gespielt hat in den Unterrichtungen der Parlamentarischen Kontrollkommission, das kann vielleicht daher rühren, dass einfach nichts passiert war. Sie müssen sich das so vorstellen, da sind also eine Reihe von Menschen, einzeln geführt, einzeln ausgebildet, die vorbereitet werden auf einen Moment, der hoffentlich nie eintritt. Das ist nichts, was man also der Parlamentarischen Kontrollkommission extra vorgetragen hätte." Den Funkern auf der Spur Doch die Stasi war den BND-Funkern auf der Spur, lange bevor die westdeutsche Öffentlichkeit etwas mitbekam. Ende der achtziger Jahre begann die DDR-Funkaufklärung, die Agenten mit Hilfe der entschlüsselten Funksprüche einzukreisen. Der Stasi-Funkaufklärungschef Horst Männchen schrieb damals: "Die Identifizierung der Überroll-Agenten... stellt die Voraussetzung für die schnelle und erfolgreiche Vernichtung dieser gefährlichen gegnerischen Potenzen in einem möglichen militärischen Konflikt dar." Die Stasi suchte und ortete einen BND-Funker in der Nähe von Kirchheim in Baden-Württemberg. Der Agent wohnte an einer Bundesstraße - das erfuhr das MfS aus dem entschlüsselten Funkverkehr. Die Stasi kannte seinen Nachnamen und sein Geburtsdatum, begann systematisch, den Agenten in westdeutschen Melderegistern zu suchen. Der DDR-Geheimdienst verschaffte sich sogar Zugang zu Polizei-Datenbanken. Schattenkrieger Auch den Arbeitsplatz des Schattenkriegers glaubt das Ministerium für Staatssicherheit gefunden zu haben - eine Zahnradfabrik in Baden-Württemberg. Der BND-Funker ahnte nicht, wie dicht die Stasi ihm auf den Fersen war. Horst Männchen beschreibt die Situation aus seiner Sicht: "Durch technische Mittel war es bei uns möglich, das Gebiet des Senders einzugrenzen auf bis 3 Kilometer. Im Falle eines Überrollens dieser Agenten, d.h. wir hätten Zugriff zu diesem Gebiet, wären sie bei der ersten, maximal bei der zweiten Sendung auf die Nase gefallen, das heißt, hätten wir ganz genau gewusst, wo sie sitzen." Foertsch ergänzt: "Für die Leute, die sich verpflichtet hatten, zurückzubleiben und sich überrollen zu lassen, war das natürlich ein riskantes Kommando, denn sie hatten ja Gerät nicht unbedingt dabei, aber sie verfügten ja über Gerät, was sie als Agenten, wenn sie gefasst worden wären, als Agenten sofort gefährdet, zu Tode gebracht hätte." Die Wende in der DDR beendet die Agentenjagd. Die Funker von "Stay Behind", sagt der BND, hätten ihre Arbeit Anfang der 90er Jahre eingestellt. Sie wurden nie enttarnt und leben mitten unter uns - als ganz normale, unauffällige Bürger. Quelle 1 Quelle 2
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![]() Nazi-Schergen im Sold der USA
Das Geheimpapier liest sich wie das Drehbuch für einen James-Bond-Film: "Propaganda, Wirtschaftskrieg, direkte Präventivaktionen einschließlich Sabotage, Gegensabotage, Zerstörung und Evakuierungsmaßnahmen" sind darin angeführt. Außerdem geht es um "Subversion gegen feindliche Staaten, einschließlich der Unterstützung von Untergrund-Widerstandsbewegungen, Guerillas und Fluchthilfeorganisationen sowie Förderung einheimischer antikommunistischer Elemente in bedrohten Ländern der freien Welt." Direktive NSC 10/2 All diese Aufgaben kommen in dem streng geheimen Dokument NSC 10/2 des Nationalen Sicherheitsrats vom 18. Juni 1948 vor, das erstmals die "special projects" US-amerikanischer Geheimagenten definierte. (1) Die italienische Geheimtruppe Gladio war nur eines dieser "Spezialprojekte", konzipiert für sogenannte "verdeckte Operationen". In der Fachsprache der Geheimdienste werden solche Kräfte "stay behind forces" genannt. Diese paramilitärisch organisierten Truppen sollten für den Fall, daß die Sowjetunion Westeuropa angreift oder kommunistische Regierungen an die Macht zu kommen drohen, Aufklärungs- und Sabotageaktionen durchführen. Derartige Projekte gehören seit den Anfängen der CIA zum heikelsten, was die Strategen und Geheimniskrämer des kalten Kriegs zu bieten hatten. Denn "verdeckte Operationen" sind nach Definition der Direktive NSC 10/2 nur solche Einsätze, die von der US-amerikanischen Regierung "gegen feindliche fremde Staaten oder Gruppen durchgeführt oder finanziert werden". Sie sollten "jedoch derart geplant und ausgeführt werden, daß keine Verantwortlichkeit der US-Regierung erkennbar wird und im Fall der Aufdeckung die US-Regierung plausibel jedwede Verantwortlichkeit bestreiten kann". Kaum verwunderlich – die Palette der Methoden des Untergrundkriegs, derer sich die Amerikaner bedienen wollten, schloß unter anderem eindeutige Kriegsverbrechen ein. So wird in einem Dokument des US-Generalstabes das "Vergiften von Wasserversorgungslinien" als "nützliche Aufgabe für Guerillas" bezeichnet. Die US-Regierung hatte aber noch andere Gründe, sich den Mantel des Schweigens umzuhängen. Österreichische Stay behinds Grundlage all dieser Aktivitäten waren geheime Verträge zwischen den Geheimdiensten der beteiligten Länder sowie ein geheimer und verbindlicher Zusatz zum NATO-Vertrag. Laut Oberst Oswald Le Winter, CIA-Verbindungsoffizier zur Gladio, enthalten diese Verträge die Zustimmung aller Regierungen, daß weder Anhänger des rechtes Flügels, Rechtsextreme noch aktive Antikommunisten in ihrem eigenen Land strafrechtlich verfolgt werden dürfen. Die ersten Stay behinds wurden unter Nazis und deren Verbündeten rekrutiert. Nach dem Rückzug der deutschen Truppen aus den ehemals besetzten Ländern gegen Ende des Zweiten Weltkriegs blieben überall Nazi-Schergen zurück, die sich für künftige Aufträge und Operationen in Bereitschaft hielten. Diese Strategie war den Alliierten nicht unbekannt. Und so befanden sich in vorderster Linie ihrer Truppen Spezialkommandos, die den Auftrag hatten, diese Agenten ausfindig zu machen und anzuwerben. Vor allem ehemalige Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (SD), dem Geheimdienst der SS, wurden vom CIA-Vorläufer "Counter Intelligence Corps" (CIC, Geheimdienst des US-Heeres für militärische Abwehrfragen in den besetzten Gebieten) angeheuert. Sie standen danach für einen neuen Krieg bereit, der nun begann: der kalte Krieg. Ab 1944/45 wurde unter der Leitung von Wilhelm Höttl, einem ehemaligen SS-Obersturmbannführer, der seit 1934 als illegaler Nazi beim SD in Österreich tätig war, ein Stay-behind-Netzwerk in Oberösterreich und Salzburg aufgebaut. Nach der militärischen Niederlage des Nationalsozialismus wurde Höttl gefangengenommen und trat beim Hauptkriegsverbrecherprozeß in Nürnberg als Kronzeuge der Anklage auf. Wieder in Freiheit, wurde der geheimdiensterfahrene Höttl 1947 vom CIC angeworben und reaktivierte seine Stay behinds. Es entstand die geradezu absurde Situation, daß der ehemalige Mitarbeiter Eichmanns zeitweise bei demselben US-amerikanischen Geheimdienst als Mitarbeiter geführt wurde wie der ehemalige KZ-Häftling Simon Wiesenthal, als dieser seine lebenslange Jagd auf untergetauchte Nazis begann. In Österreich, wo es keinen ernsthaften Versuch einer wirklichen Entnazifizierung gegeben hat, war es innerhalb kürzester Zeit wieder respektabler, eine "anständige" Nazi-Karriere vorweisen zu können als beispielsweise dem antifaschistischen (und damit kommunistisch geprägten) Widerstand angehört zu haben. Von Gmunden in Oberösterreich aus zog Höttl mit seinen ehemaligen Spießgesellen vom SD und anderen Nazis, wie zum Beispiel Erich Kernmayr, ein Nachrichtennetz auf, das im Falle einer sowjetischen Invasion mit anderen Guerilla-Einheiten und der Zentrale in den USA Kontakt halten sollte. Die Organisation Gehlen Für den militärischen Einsatz dieser Stay behinds, die fast ausschließlich aus ehemaligen Mitgliedern der Waffen-SS bestanden, stand unter anderen Karl Ney, ein ehemals führender ungarischer SS-Mann, auf der Lohnlist des CIC. Im Toten Gebirge wurden mit aktiver Unterstützung der USA militärische Übungen durchgeführt. Ney fand später Arbeit im westdeutschen Bundesnachrichtendienst (BND), dessen Geschichte als Nachfolgeorganisation der "Organisation Gehlen" die braune Kontinuität der BRD dokumentiert. Als Chef der deutschen Ostspionage hatte Reinhard Gehlen während des Kriegs durch Erpressung und Folterung sowjetischer Kriegsgefangener Erkenntnisse gesammelt. Im März 1945 nahmen Gehlen und seine Leute ihr umfangreiches Spionagematerial über die Sowjetunion auf Mikrofilm auf und vergruben alles auf einsamen Almwiesen in den österreichischen Alpen. Mit seinen engsten Mitarbeitern ergab sich Gehlen am 22. Mai 1945 der US-Armee und stand bald darauf im Dienst der US-Spionage. 1956 wurde die Organisation Gehlen als Bundesnachrichtendienst in deutsche Dienste zurückgeführt. Auf diesem Weg gelangten Hunderte von NS-Verbrechern in den BND. Einer von ihnen war Otto Skorzeny, der nicht nur an Mussolinis Befreiung aus seinem Gefängnis auf dem Gran Sasso im Auftrag der Nazis beteiligt war, sondern auch Kriegsverbrechen beging, als er bei der Ardennen-Offensive eine Gruppe von Saboteuren in US-Uniform hinter die feindlichen Linien führte. Er war nach dem Krieg das Bindeglied zwischen Gehlen und den NS-Verbrecher-Fluchthilfeorganisationen "Odessa" und "Die Spinne". Skorzenys engster Partner in Sachen Fluchthilfe war wiederum der Höttl-Gefährte Erich Kernmayr, der als ehemaliger NSDAP-Gaupropagandaleiter des Saarlandes und SS-Sturmbannführer über weitreichende Kontakte verfügte. US-Agenten und FPÖ-Gründungsmitglieder Kernmayr und sein SS-Kamerad Karl Kowarik spielten im Nachkriegsösterreich eine wichtige Rolle für die USA. Sie sollten gemeinsam mit Franz Olah, Ex-ÖGB-Chef, ehemaliger SPÖ-Innenminister und Gründungsfinanzier der "Neuen Kronenzeitung", den Guerillakampf im Auftrag der USA führen. Kernmayr und Kowarik sollten ehemalige Wehrmachtssoldaten und SSler in Olahs Geheimarmee eingliedern. Diese Zusammenarbeit stellte ideologisch keine Schwierigkeit da, waren doch alle Beteiligten stramme Antikommunisten. Seinen Antikommunismus hatte Kowarik schon in den Jahren zuvor ausreichend bewiesen. Sein Vater war Mitkämpfer in Ritter Georg von Schönerers Großdeutscher Partei gewesen und hatte den Sohn bald mit politischen Belangen vertraut gemacht. Nach seiner Betätigung im "Deutschen Turnerbund" (Vorläuferorganisation des rechtsextremen Österreichischen Turnerbundes – ÖTB) engagierte sich Kowarik in der "Deutschen Studentenschaft". 1927 beteiligte er sich als Mitglied eines Studentenkorps an "der Niederschlagung marxistischer Unruhen in Wien, Bruck an der Mur, Donawitz (...) ebenso an der Organisation der Hochschulunruhen gegen die Überfremdung der österreichischen Hochschulen durch die Ostjuden", wie er stolz in seiner späteren Bewerbung für die SS festhält. 1930 trat Kowarik der NSDAP bei und stieg bis 1934 zum Führer der gesamtösterreichischen Hitlerjugend auf. Wie viele andere Illegale wurde er im selben Jahr nach dem Naziputschversuch im Juli kurzzeitig inhaftiert und floh nach seiner Entlassung nach Nazi-Deutschland. Von da an pendelte er zwischen Deutschland und Österreich und baute die illegale Hitlerjugend auf. Nach dem sogenannten "Anschluß" war Karl Kowarik in Wien sofort zur Stelle und ließ sich von der Hitlerjugend im Rang eines Hauptsturmführers der SS überschreiben und verbreitete im November 1938 als einer der anführenden Pogromisten der sogenannten "Reichskristallnacht" Angst und Schrecken. Während des Zweiten Weltkrieges mordete er als Angehöriger der verbrecherischen Waffen-SS. In den frühen fünfziger Jahren setzte Kowarik auch seine politische Karriere fort. Als Mitbegründer des VdU (Verband der Unabhängigen, Vorläufer der FPÖ) und späterer FPÖ-Funktionär hatte er den Übergang in die Nachkriegszeit problemlos geschafft. Karl Kowariks Sohn Helmut sitzt heute als Abgeordneter der FPÖ im Wiener Gemeinderat. Von der Wiener Stadtzeitung "Falter" über die Nachkriegsaktivitäten seines 1987 verstorbenen Vaters angesprochen, wollte er von nichts wissen. Er konnte sich aber vorstellen, daß sein Vater sich gedacht habe, "nach dem Krieg müssen wir was gegen den Kommunismus tun". World Anti-Communist League Und so war Karl Kowarik immer zur Stelle, wenn es galt, im kalten Krieg mitzumischen. Er reiste als "Staatsgast nach Südkorea" und versuchte 1975 eine "Österreichisch-Rhodesische-Gesellschaft" zu gründen. Der damalige Innenminister Otto Rösch untersagte dies. Seine Begründung: "Staatsgefährliche Zwecke". Zusätzlich engagierte sich Kowarik sen. als Mitglied der "World Anti-Communist League" (WACL), ein Produkt des kalten Kriegs, in deren Reihen sich westliche Geheimdienstler und sattsam bekannte Rechtsextremisten tummel(te)n. Die europäische Abteilung (EUROWACL) wurde von einem Österreicher geleitetet: Wilhelm Landig, der eine ähnliche Vita wie Karl Kowarik aufweisen kann. Er wurde 1909 in Wien geboren und zählte zu den ersten Anhängern Hitlers in Österreich. Wegen seiner Beteiligung am gescheiterten nationalsozialistischen Putschversuch im Juli 1934 mußte er nach Deutschland fliehen, wo er dem SD und der Waffen-SS beitrat. Unmittelbar nach dem "Anschluß" kehrte Landig nach Wien zurück und werkte als Sachbearbeiter des SD für geheime Reichssachen und als Kreishauptstellenleiter der NSDAP. Nach 1945 war er einer der zentralen Figuren des österreichischen Nachkriegsfaschismus. Landig fand 1948 zunächst Unterschlupf bei der FPÖ-Vorläufertruppe VdU, um später Geschäftsführer der "Österreichischen Sozialen Bewegung" (ÖSB) – nach 1945 eines der österreichischen Zentren der Vernetzung der europäischen Rechten – zu werden. Nebenbei verdingte sich Landig als "Hersteller und Schriftleiter" der sogenannten "Europakorrespondenz", in der ohne Unterlaß die industrielle Vernichtung von Millionen Juden und Jüdinnen geleugnet wurde. 1951 engagierte er sich mit seiner ÖSB beim sogenannten "Europakongreß", einer von ehemaligen SS-Männern aus ganz Europa gegründeten faschistischen Internationale. Im Führungsstab dieser rechtsextremen Elite damals: Pier Engdahl. Der bekannte schwedische Faschist gründete nach dem Zweiten Weltkrieg die "Neuschwedische Bewegung", deren Aktivitäten hauptsächlich darin bestanden, dänische und norwegische Nazi-Kollaborateure zu Arbeitsplätzen in Schweden zu verhelfen. Weiters war Engdahl gemeinsam mit dem britischen Faschistenführer Oswald Mosley einer der Mitbegründer der heute einflußreichsten Zeitschrift des europäischen Rechtsextremismus, der "Nation Europa". Ende 1994 sorgte der heute in der Nähe von Wien lebende Wilhelm Landig erneut für Schlagzeilen. Die Wiener Stadtzeitung "Falter" deckte auf, daß der FPÖ-Politiker Helmut Kowarik den von Wilhelm Landig gegründeten "Volkstumsverlag" übernommen hat und deftig antisemitische Hetzschriften aus der Feder deklarierter Faschisten wie etwa Pier Engdahl verlegt. Quelle
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![]() Im Namen des Staates - CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste
Der Weg zu Massenvernichtungswaffen - Geheimdienste sind behilflich Die irakische Regierung versuchte mit allen Mitteln sich den Zugang zu Massenvernichtungswaffen zu verschaffen, und sei es nur aus der militärischen Logik heraus, bei kriegerischen Auseinandersetzungen den Einsatz israelischer Nuklearwaffen abschrecken zu können. Frankreich lieferte den Forschungsreaktor, bei dessen Betrieb angereichertes Uran anfiel, das in verhältnismäßig einfachen Schritten zu waffengrädigem Uran hätte verarbeitet werden können. Damit wäre der Irak der Herstellung der A-Waffe außerordentlich nahe gekommen. Die Hochleistungszentrifugen zur weiteren Anreicherung des Urans sind eine deutsche Entwicklung, die in den Atomlaboratorien Südafrikas fortentwickelt und den Irakis zur Verfügung gestellt worden war. Dies obgleich Israel mit dem südafrikanischen Apartheidsregime gerade auf dem Gebiete der Nuklearwaffen auf das engste zusammengearbeitet hatte. Als weitreichendes Trägersystem der Nuklearwaffe hatten sich die Iraker auf die SCUD-Raketen aus sowjetischer Fertigung verlassen. Die Verbesserung dieser Waffe hatten sich wiederum deutsche Firmen unter welchem Vorwand auch immer zur Aufgabe gemacht. An der Herstellung einer im arabisch-muslimischen Raum einsatzfähigen Nuklearwaffe samt Trägersystemen wurde nicht nur im Irak, sondern auch in Pakistan und vorübergehend in Ägypten gearbeitet. Die Nuklearmächte verwahrten sich nur selten gegen Zulieferungen aus den westlichen Ländern für die gefährliche Entwicklung. Chemische Waffen für den Irak Doch der Irak hatte nicht allein auf die Karte der Nuklearwaffen gesetzt. Er versuchte gleichzeitig die Herstellung chemischer Massenvernichtungswaffen voranzutreiben. Dabei half im übrigen keineswegs nur die deutsche Seite, wie die westliche Presse, zumal die deutsche und amerikanische, ihrer Leserschaft nahezubringen bemüht war. Der israelische Geheimdienstagent Ari Ben-Menashe berichtet von der umfassenden Lieferung von Ausgangsmaterial für die Herstellung chemischer Waffen über den chilenischen Waffenhändler Cardoen mit Wissen und Deckung der CIA. Wichtigste Ausgangschemikalien wurden aus Florida in den Irak geliefert. Der zentrale Organisator des Beschaffungsprogramms für Massenvernichtungswaffen war der zuvor in dieser Angelegenheit für Libyen tätige Iraker Barbouti, der in London Zugang zu den bei Kriegsende beschlagnahmten alten deutschen Konstruktionszeichnungen für die Herstellung chemischer Waffen hatte. Mal waren es die mit Wissen der CIA liefernden amerikanischen oder chilenischen Firmen, mal war es der deutsche Chemieanlagenhersteller lmhausen in Lahr, dessen sich Barbouti bedienen konnte. Dabei mag kein Zufall sein, daß der Strafprozeß gegen den deutschen Zulieferer nach ungeheurer Aufregung in den deutschen und ausländischen Medien letztlich wie das Hornberger Schießen ausging. Der Fall ist nicht untypisch für die geheimdienstverseuchte, sich stets aufs neue unangreifbar aus der Affäre ziehende Waffenexportindustrie. Zwar sahen sich Bundesnachrichtendienst und Bundesregierung einer internationalen wie nationalen Medien- und Politikerschelte ausgesetzt, die in ihrer alleinigen Zuspitzung auf die deutsche Mitwirkung einer gesteuerten Kampagne befreundeter Geheimdienste gleichkam. Daß lmhausen ungeschoren blieb, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit den schützenden Händen des Geheimdienstes und den Geschäftsbeziehungen zu dem in London wie die Spinne im geheimdienstgeschützten Netz arbeitenden Barbouti zu verdanken. Wichtigster Lieferant für den Aufbau der Anlagen für die chemischen Waffen war unter anderem der argentinische Cardoen-Konzem, der seit dem CIA-gestützten Putsch des Generals Pinochet zu einem der großen Waffenanbieter und Produzenten der Welt herangewachsen ist. Cardoen lieferte dem Irak wichtige Komponenten für die Herstellung der Kampfstoffe. Die Cardoen-Fabrik zur Herstellung der Massenvernichtungsmittel liegt in Paraguay. Der Versuch Israels, Paraguay zur Schließung der Fabrik zu veranlassen, scheiterte, als ein Putsch des paraguayischen Militärs den bisherigen Staatschef Stroessner beseitigte, der bereit gewesen war, den israelischen Wünschen zu entsprechen. Der belgische Ingenieur Bull entwickelte mit Wissen des englischen Geheimdienstes, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der CIA, eine Spezialkanone zum Verschießen der biologischen, chemischen oder nuklearen Sprengköpfe auf Ziele etwa in Israel, die sonst nur mit Hilfe der Raketentechnik hätten erreicht werden können. Diese Technik hatte Bull erst Israel und nach dessen Ablehnung dem Irak zur Übernahme angeboten. In der Vermittlung von Know-how zur Herstellung von Chemiewaffen aus dem Fundus der Firma Cardoen und von deren südafrikanischen Verbindungen zum staatlichen Waffenhersteller Armscor wie auch der superweit reichenden Kanonentechnik des belgischen Ingenieurs Bull engagierte sich der an Waffen- und sonstigen Geschäften im Gefolge von Staatsbesuchen seiner Mutter profitierende Mark Thatcher, Sohn der langjährigen britischen Premierministerin Margaret Thatcher. Da auch amerikanische Firmen sich mit offensichtlichem Wissen der CIA an dem Chemiewaffenprogramm des Iraks beteiligten, gingen Cardoen ebenso wie Bull und Thatcher davon aus, daß die Aktivitäten von höchster Stelle gebilligt waren. Deshalb weigerten sie sich, den mit Nachdruck erhobenen israelischen Forderungen auf Einstellung des Programms und der Zulieferungen Folge zu leisten. Vom seinerzeitigen Geheimdienstchef Südafrikas, General Van der Westhuizen, erfuhren die Israelis, daß die CIA über eine eigene Firma Gamma aus Massachusetts Materialien und Technologie zur Fertigung von Chemiewaffen über Südafrika in den Irak hatte gelangen lassen. Die Liste des Südafrikaners enthielt Firmennamen in Großbritannien, Belgien und Luxemburg, die über Cardoen von der CIA finanziert waren und dem Irak Maschinen und Material für die Herstellung von Nuklear- und Chemiewaffen lieferten. Dem südafrikanischen Geheimdienstchef war dabei bewußt, daß die SCUD-Raketen, die die Irakis für ihre Experimente mit Chemiewaffen nutzen wollten, bereits erfolgreich mit südafrikanischen Nuklearsprengköpfen getestet worden waren. Die Raketenabschußgestelle für die Sprengköpfe der Massenvernichtungsmittel wurden mit Wissen der amerikanischen Regierung unter Inanspruchnahme des Programms zur Förderung des Exports von Produkten der amerikanischen Landwirtschaft über die Niederlassung der italienischen Banca Nazionale Del Lavoro (BNL) in Atlanta bei amerikanischen Firmen bestellt und geliefert. Die später versuchte Strafverfolgung wurde ebenso wie die Nachforschungen des US-Kongresses von der Administration aus Gründen der nationalen Sicherheit abgewürgt. Verdeckter Kampf: Fortsetzung der Politik im Nichtkrieg ... Auf das geistige Leben [der BRD] wurde in vielfältiger Form Einfluß genommen. So soll nach amerikanischen Berichten zum Beispiel der Springer Verlag in den frühen fünfziger Jahren aus den Händen der CIA sieben Millionen Dollar zum Aufbau seines Medienimperiums in Deutschland erhalten haben. Der Verlag bestreitet die Behauptung, doch dem kommt im Bereich von Geheimdienstmanipulationen keine wahrheitsfindende Bedeutung zu. Man kann wohl davon ausgehen, daß mit den CIA-Geldern nicht zuletzt das Kampfblatt Bild-Zeitung zur Beeinflussung der deutschen Massen auf den Markt geworfen werden konnte. Die Konfrontation der Springerpresse Ende der sechziger Jahre namentlich in Westberlin, hatte mit der bedingungslosen Unterstützung des korrupten Schah-Regimes im Iran und der aufwiegelnden Berichterstattung über die Auseinandersetzung mit den aufmüpfigen Studenten einen nicht geringen Anteil an der Eskalation von Gewalt in Westdeutschland, ohne daß damit die Verantwortung der Gewalttäter selbst verharmlost werden sollte. Mit Sicherheit sind weitere Zeitungsverlage aus den Händen der CIA mit Zuwendungen bedacht worden. Dies gilt auch für Journalisten und Buchautoren. ... Wie überhaupt die öffentliche Meinung der gesamten westlichen Welt kontinuierlich nicht nur durch eine alarmistisch überhöhte und oft die Fakten verfälschende Darstellung der sowjetischen Gefahr manipuliert wurde, sondern auch durch die Finanzierung einer Unzahl von Zeitschriften, Kongressen, Emigrantenpublikationen, bezahlten Radio- und Fernsehsendungen, großzügig bedachten Journalisten und Autoren, die die CIA-Sicht der Dinge durchsetzen und kritische Stimmen eher zum Schweigen bringen konnten. Die Mittel wurden und werden aus den Fonds der Partnerdienste in den befreundeten Ländern ergänzt, die sich die Verbindung zu den Medien ebenfalls einiges kosten lassen und sei es nur in der Form der Bitte um Mitarbeit bei Publikationen, um Schulung der Mitarbeiter oder die Nutzung von Journalisten als informelle Mitarbeiter im In- und Ausland. Hinzu kam die Einwirkung auf Politiker über direkte und indirekte Geldzuweisungen in nahezu allen Ländern Europas, aber auch Japans. Um Politiker im entscheidenden Augenblick in der Hand zu haben und erpressen zu können, wurden Bestechungen insbesondere über Rüstungsbeschaffungen organisiert. Die Lockheed-Skandale der fünfziger und sechziger Jahre in Japan wie in Europa mögen Anwendungsfälle unter vielen gewesen sein. Die Finanzierungswege der breit und ohne Rücksicht auf die Souveränitätsrechte der betroffenen Völker angelegten Aktivitäten der CIA bleiben in der Regel im Dunkel der von Strafverfolgung freigestellten Geheimdienstwelt. Rechtsterrorismus in der frühen Bundesrepublik und die CIA In der Bundesrepublik gab es unter Führung des Bundesnachrichtendienstes eine Einrichtung, die wie in allen anderen NATO-Staaten auch als Stay-behind-Organisation bezeichnet wurde. Diese militärisch und geheimdienstlich geschulten Kräfte sollten sich bei einem Einmarsch der sowjetischen Armee überrollen lassen und aus und in dem besetzten Land Nachrichten übermitteln, Sabotageaktionen durchführen, Fluchtwege organisieren und die Rückeroberung vorbereiten helfen. Sie unterstanden dem NATO-Oberkommando in Brüssel und übten national wie international ihre Aufgaben fiir den Ernstfall. Verdeckte Lager an Waffen und sonstigem Material sollten in Kriegszeiten das Überleben sichern. Auch diese Organisation soll erst 1990 letztlich nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und aus Anlaß der Diskussionen in Italien, Belgien und Frankreich aufgelöst worden sein. Daneben betrieb und unterstützte die CIA zumindest in den fünfziger Jahren auch in der Bundesrepublik Organisationen, die der nazistischen und rechtsradikalen Szene zuzuordnen waren. Es war der hessische Ministerpräsident Zinn, der sich 1952 öffentlich darüber beschwerte, daß der rechtsradikale Bund Deutscher Jugend von der CIA mit Kadern aus alten Nazis und SS-Veteranen aufgebaut, finanziert und unterstützt werde, daß er seine Übungen unter anderem im Odenwald abhalte und daß man Listen von gegebenenfalls zu ermordenden oder unschädlich zu machenden linken Politikern, nicht zuletzt sozialdemokratischen Oberbürgermeistern und Abgeordneten, gefunden habe. Der bayerische Ministerpräsident meldete ähnliche Umtriebe in seinem Land mit Waffen aus amerikanischen Beständen. Dergleichen geschah in Schleswig-Holstein. Der Skandal beschäftigte die deutsche Öffentlichkeit, führte zu Debatten im hessischen Landtag und im Deutschen Bundestag und zur Versicherung der amerikanischen Dienststellen, man habe die geförderte Organisation inzwischen aufgelöst. Die Strafverfolgung der deutschen Teilnehmer der Terrororganisation hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe an sich gezogen, wo sie an mangelndem Diensteifer scheiterte, letztlich vor allem deshalb, weil die rechtsterroristische Vereinigung nicht nur die Unterstützung der CIA, sondern auch amtlicher Stellen in Bonn, im Kanzleramt, im Gesamtdeutschen Ministerium, im Innenministerium und beim stellvertretenden Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, einem Vertrauten des BND-Chefs Gehlen, gefunden hatte. Den Präsidenten des Verfassungsschutzes Otto John hatte man in Unwissenheit gehalten. Die amerikanischen Gelder liefen über Firmen wie Coca-Cola, Jan Reemtsma, Bosch und Sarotti. Die rechtsradikale Vereinigung bot zahlreichen ehemaligen SS-Angehörigen eine gut bezahlte, vollamtliche Stelle, verfügte über Dienstwaffen und begann gegen alle denkbaren Institutionen einschließlich der Landesämter für Verfassungsschutz in den verschiedenen Bundesländern wegen angeblicher Linkslastigkeit zu ermitteln. Auf der Liste der im Ernstfall auszuschaltenden, das heißt umzulegenden Persönlichkeiten standen die Namen mehrerer sozialdemokratischer Minister und Oberbürgermeister, samt und sonders über jeden Verdacht erhaben, mit Kommunisten je gemeinsame Sache machen zu wollen... Großmacht-Geheimdienst: Methode Schema F Die Erkenntnis, daß ein weltweit auf allen Kontinenten in den strategisch, wirtschaftlich, politisch und technologisch wichtigen Ländern operierender Geheimdienst innenpolitisch aktivierbare Stör- und Hilfskräfte, und seien es die des rechts- wie linksradikalen Spektrums, nicht auf ein Land der Bundesrepublik Deutschland beschränkt sondern nach einheitlichem Muster vorzugehen pflegt, ist damals der hessisch wie deutsch begrenzten Sicht entzogen gewesen. Dabei geht es hier nicht so sehr um die paramilitärische Stay-behind-Organisation als vielmehr um die Stör- und Einflußkräfte in den für den Bürgerkrieg vorgesehenen Formationen, die zur Beeinflussung der innenpolitischen Entwicklung nicht nur Hessens beziehungsweise der gesamten Bundesrepublik in Stellung gebracht und paramilitärisch geschult werden sollten, sondern um ein gesamteuropäisches Programm. Schließlich gibt es in der CIA ebenso wie im State Department ein European Desk und darunter das German Desk, bei dem man davon ausgehen kann, daß Ansatz und Techniken des Vorgehens je Land so unterschiedlich nicht sein und nicht gewesen sein können. Die Vorfälle von 1952 zeigen daher nur einen Mosaikstein, der seine Entsprechung in allen Ländern Europas und mit Sicherheit auch allen wichtigen Staaten des Erdballs findet. Da in anderen Ländern des Bündnisses, nicht zuletzt in Italien und Frankreich, die Aktivitäten der CIA zur Beeinflussung der innenpolitischen Landschaft uneingeschränkt weiterliefen, kann und muß dies auch für die Bundesrepublik unterstellt werden. Die CIA wird auf die Geister, die sie seinerzeit rief, auch in der Folge letztlich nicht verzichtet haben. Im laufenden Skandal mit Schwerpunkt Hessen wurde eine die junge deutsche Demokratie beruhigende Frontbegradigung vorgenommen. Um die gleiche Zeit lief damals die sogenannte Naumann-Affäre, die einen ehemaligen Staatssekretär in Goebbels' Propagandaministerium betraf, der ein Netz von Tausenden von Nazis im Jahre 1953 befehligte und über erhebliche Geldmittel verfügte. Die Organisation war vom Bundesamt für Verfassungsschutz unter der Leitung Otto Johns aufgeklärt worden. Die Beteiligten wurden zwar verhaftet, dann jedoch namentlich nach ihrer Flucht aus der französischen und englischen in die amerikanische Besatzungszone freigelassen. Die gefundenen Papiere enthielten Pläne zur Unterwanderung von Parteien mit dem Ziel der Machtübernahme. Weltweite Negativwerbung: Deutschlands Nazikarikaturen Ein seltsames Phänomen ist der deutsche Rechtsradikalismus, der seit der Vereinigung im Jahre 1990 pausenlos mit Gewalt auf wehrlose Bewohner von Asylantenheimen, Ausländer, Obdachlose, Alte und Behinderte eindrischt, von der Schändung jüdischer Friedhöfe ganz zu schweigen. Die Täter an der Front verfügen über äußerst geringe Intelligenzquotienten und geben Erscheinungsbilder ab, die auf keine Absicht schließen läßt, für sich und die Bewegung werben zu wollen. Um so mehr gleichen die Herren in der Regel exakt dem Bild, das sich angelsächsische Karikaturisten von Nationalsozialisten zu machen pflegen. Auffällig ist, daß die Aktionen inzwischen gut koordiniert und flächendeckend über Deutschland organisiert sind. Man verständigt sich über das Internet, eine Methode, die sich klügere Leute ausgedacht haben müssen als die eigentlichen Täter und die polizeilich nicht sonderlich schwer zu überwachen sein sollte. Diese dumpfe Sorte des homo sapiens versteht es auch durchweg zeitgemäß, an die termingerechte Mobilisierung der Medien zu denken, so daß mit dem Eintreffen der Kamerateams weltweit operierender Fernsehgesellschaften die Reichskriegsflagge entrollt werden kann. Solcherart kann dem Ansehen und dem Einfluß Deutschlands in Europa und der Welt kontinuierlich Schaden zugefügt werden. Und darauf kommt es offensichtlich an. Die Bundesrepublik hatte sich in den Jahrzehnten nach 1945 aus den Ruinen emporgearbeitet, gute Löhne mit einem hervorragenden Sozialsystem und einer leistungsfähigen Exportindustrie verbunden, so daß dieses Modell eines reformkapitalistischen Staates große Ausstrahlung nicht zuletzt auch auf die stagnierenden kommunistischen Gesellschaften Osteuropas gewinnen konnte. Mit Blick gerade auch auf das Beispiel Nachkriegsdeutschlands haben viele zur Reform entschlossene Kommunisten ihr heruntergewirtschaftetes Kollektivsystem aufgegeben. Doch dies mußte diejenigen stören, denen das Beispiel eines durch Mitbestimmung und Sozialstaatsklausel »gefesselten Kapitalismus« einen Strich durch ihre Kapitalverwertungsinteressen machen könnte. Die Dirigenten des Tausende von Milliarden Dollar täglich über Börsen, Wechselstuben und Warenmärkte spekulativ um den Erdball treibenden globalen Wirtschafts- und Finanzsystems wollen nicht nur das hire and fire durchsetzen, sie brauchen auch die jederzeitige und sei es willkürliche Herauslösung ihrer Geldanlagen, aber auch des vor Ort gewonnenen Know-hows möglichst ohne jede Rücksicht auf Verträge, Gewerkschaften, Betriebsräte und öffentliche Meinung. Die Rechtsradikalen Deutschlands dürften die nützlichen Idioten am unteren Ende derartiger Bestrebungen sein. Geld für Rechtsradikale aus der Schatulle des Innensenators ... Es ist daher anzunehmen, daß die 90 Prozent aller in Deutschland verteilten und aus den USA und Kanada importierten Hetzmaterialien mit einiger Sicherheit nicht nur aus dem privaten Spendenaufkommen amerikanischer oder deutscher Neonazis finanziert werden. Möglicherweise gibt es auch eine Quelle, die darüber Auskunft geben kann, woher der Vorsitzende der rechtsradikalen Deutschen Volksunion (DVU) in der Nachkriegszeit in den Besitz von 500 Millionen D-Mark gelangen konnte, mit denen derzeit die Szene in den neuen Bundesländern zum Blühen gebracht wird. Es ist ja nicht ausgeschlossen, daß die frühe Freundschaft des Parteichefs mit Reinhard Gehlen und dessen CIA-gelenkter Organisation Hilfestellung bieten konnte. Erstaunlich, wie nicht nur im Falle Frey, sondern auch Le Pen in Frankreich unvergleichlich jeder demokratischen Partei überraschend Erbschaften und Vermögensmassen zur Verfügung stehen. Doch dies aufzuklären bleibt denen vorbehalten, die in der Lage sind, die Geldbewegungen auf Erden bis in die Details auszuforschen. Dazu ist kein europäisches Land allein in der Lage. Schlußbetrachtungen ... Doch wem nutzt eine wachsende Ausländerfeindlichkeit...? Gibt es ein Interesse daran, das Ansehen Deutschlands in der Welt mit dem Bild des häßlichen und beschränkten Deutschen bleibend zu verschweißen, die Bundesrepublik als fremdenfeindliches, engstirniges, egozentrisches, brutales, in sich gekehrtes, für Ausländer unattraktives Land erscheinen zu lassen? Brzezinski hat die moralische Last Deutschlands aus der Vergangenheit angesprochen, auf die man auch in Zukunft setzen könne. Dem wird man zweckmäßigerweise von Zeit zu Zeit immer wieder ein klein wenig nachhelfen müssen. Man kennt entsprechende Aktivitäten der Stasi in Ostberlin mit den Verbindungen in die rechtsradikale Szene, die den Einfluß Westdeutschlands beschneiden sollten. Und wenn der Likud-beherrschte Mossad seit Jahrzehnten mit den rechtsradikalen bis rechtsterroristischen Gruppen Europas zusammenarbeitet und diese für seine Zwecke nutzt, dann wird gerade Deutschland davon mit Sicherheit nicht ausgenommen sein. ... Grund zum Optimismus besteht nicht. Die in Rede stehenden Geldmassen mit ihrer magischen Anziehung für Korruption und Wahlkampfkassen, das vitale Interesse der Dienste an Fortbeschäftigung, das Gewicht des militärisch-industriell-intellektuellen Komplexes sind vermutlich mächtiger als jeder gesunde Menschenverstand. Doch die Frage richtet sich auch an die europäischen Staaten, denen daran gelegen sein müßte, die Umklammerung und Durchdringung als Vasallen abzuwerfen und Souveränität im eigenen Haus zu erlangen. Europa wird weltweit sein Ansehen verspielen, wenn es nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes die Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten nicht selbstbewußt auf eine neue, gleichberechtigte Basis stellt. Dazu müßten die Deutschen erst einmal lernen, sich mit der Gedankenwelt der verdeckten Steuerung ihres Gemeinwesens vertraut zu machen. Doch dem steht allein schon die Bewußtseinslage der deutschen Führungsschichten im Wege. Die Geschichte deutscher Staaten, ob Preußen, Osterreich oder Bayern, besteht ebenso wie die der meisten anderen europäischen Staaten letztlich in der Geschichte des Sekundanten im Duell um die Weltmachtrollen Spaniens, der Niederlande, Großbritanniens, Frankreichs, Rußlands beziehungsweise der Sowjetunion und der USA. Von dort bezogen die deutschen Fürsten ihre Subsidien für das Bereithalten von Truppen für die anstehenden Auseinandersetzungen. Ein deutsches Aufrücken in eine Weltmachtrolle ist in zwei Weltkriegen mit verlustreichen, demütigenden, das Volk moralisch tiefbelastenden Niederlagen beendet worden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß auch die entsprechenden geopolitischen Vorstellungen des Kaiserreiches und der Nazizeit nach 1945 in Deutschland als abwegig, in die Irre führend und unmoralisch verworfen wurden. Doch dieses geschichtliche Bewußtsein gilt eben nicht für Nationen, die geopolitisch über die Jahrhunderte und insbesondere 1918 und 1945 den Sieg davongetragen haben. Zwischen 1914 und 1918 zerfleischten sich vornehmlich die kontinentaleuropäischen Mächte untereinander und überließen damit Großbritannien die Aufteilung der ölreichen Gebiete des Osmanischen Reiches, eine geopolitische Meisterleistung, deren Nutzung auch den USA zugute kam. Fortan gab es bis zum heutigen Tag eine enge realpolitische Zusammenarbeit der Angelsachsen, die sich stets aufs neue in gemeinsamen verdeckten Operationen bemerkbar macht. Es fällt schwer zu glauben, daß Eliten, die in globalen Zusammenhängen zu denken gewohnt sind, ob in Europa oder den USA, bereit sind, auf Ansätze und Methoden zu verzichten, die Machiavelli in seiner Schrift Il Principe so nüchtern wie zynisch dargestellt hat. Das allseits zu beobachtende Festhalten an geopolitischen Spielen zeigt sehr deutlich, daß ein erheblicher Teil auch der westlichen Machteliten wenig Vertrauen in die Wirksamkeit der Ideale der westlichen Staatsform, der Demokratie, des Rechtsstaates, der Geltung völkerrechtlicher Regeln setzt und sich lieber hinter dem Rücken des Volkes und von öffentlicher Kritik freigehalten, auf die Durchsetzung der angeblichen Staatsräson mit den verdeckten Mitteln und Methoden der Geheimdienste verläßt. Langfristig jedoch werden Amerikaner und Europäer nur erfolgreich sein, wenn es ihnen gelingt, die Last dieser Geschichte abzustreifen. Die zahlreichen Staatenlenker Europas müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie weiter wie bisher die Pudelhorde der jeweiligen Supermachtführung jenseits des Atlantiks bleiben oder die Herausforderung zur Gestaltung einer gleichberechtigten und souveränen Partnerschaft annehmen wollen... Doch hierfür müßten die historisch im Kampf gegeneinander traumatisierten Nationen Europas ihr Bewußtsein, ihr Denken frei machen von den Tagträumen verspielter geopolitischer Chancen, müßten sich zu neuem Denken und Handeln bequemen. Quelle
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![]() Operation Gladio
(1947 - vermutl. heute) Aufbau einer Eingreiftruppe zur Steuerung der Regierungen Westeuropas [21.09.2002] Am 17. Oktober 1990 wurde in Italien eine Geheimorganisation names "Operation Gladio" aufgedeckt (siehe Zeitungsmeldung rechts). Ministerpräsident Andreotti konnte sich dem Druck der Fragen des Staatsanwalts Felice Cassonund und Parlamentariern nicht mehr entziehen, nachdem in einer Wohnung brisante Dokumente gefunden wurden. Britische wie US-Dienste planten bereits gegen Ende des zweiten Weltkrieges (WK2) die möglichen Szenarien eines dritten Weltkrieges. 1947 begannen konkrete, organisierte Vorbereitungen. Als potentieller Kriegsgegner wurde hierbei die Sowjetunion, stellvertretend für den sich bis nach Mitteleuropa ausgebreiteten Kommunismus, betrachtet. Vorallem in den USA machte sich eine geradezu panische Angst vor einer kommunistischen Weltherrschaft breit. Diese Kommunismus-Angst ist nicht neu. Schon 1917 verglich Winston Chruchill den Lenistischen Kommunismus mit einem Kind, dass noch in der Wiege erwürgt werden müsse. Man plante in den Westeuropäischen Staaten geheime, militärisch ausgebildete Guerilla-Truppen aufzubauen, welche im Falle eines Sowjetischen Angriffs und Überrennens Mittel- und Westeuropas (davon ging man bis zum Ende des Kalten Kriegs aus), im überrannten Hinterland verbleiben ("Stay behind") und sowhl den Feind bekämpfen als auch nachrichtendienstliche Strukturen aufbauen sollten. Das Prinzip der geheimen Guerilla-Truppe im eigenen Land ist dabei nicht neu. Der britische "Guardian" berichtet im Dezember 1990 über ein britisches Guerilla-Netzwerk, welches bereits 1940 nach der Niederlage Frankreich entstanden ist. Zum Aufbau dieser Gruppen suchte man millitärisch vorgebildete Männer mit möglichst großem Antikommunistischem Potential und fand sie in den gerade besiegten Nazionalsozialisten. Während für die Öffentlichkeit eine europa- und weltweite Jagd nach Nazigrößen stattfand, wurden parallel Nazigrößen zur Flucht verholfen. Bekannte Namen hierunter sind Klaus Barbie ("Schlächter von Lyon"), Franz Stangl (Kommandant Treblinka), Gustav Wagner (Kommandant Sorbibor), Alois Brunner (Offizier des Deportationsprogramms), Adolf Eichmann (Architekt des Holocaus), Joeseph Mengele ("Weisser Engel", Auschwitz) oder Martin Bormann (Fotos siehe rechts). Eine komplette SS-Division ("Galician Division"), bestehend aus 8000 Mann, erhielt in England den Status "free setteler". Verantwortlich hierfür zeichnete der 1. Direktor des gerade neu gegründeten CIA, Allen Dulles. Als Namensgebung fand man "Operation Gladio". Gladio war die Bezeichnung eines römischen Kurzschwerts, welches sich auch im Logo der Operation wiederfand. Die ersten organisatorischen Ansätze lassen sich in der Arbeit des ehemaligen SS-Mannes Otto von Bolschwing finden. Bolschwing war an einem antijüdischem Pogrom in Bukarest beteiligt. 1945 bereits, noch vor Kriegsende, wurde der von der amerikanischen Geheimdienstorganisation CIC (Army Counterintelligence Corps, Gegenspionage-abteilung des Armee-Geheimdienstes) angeworben, welche später in die neu gegründete CIA überging. 1949 wurde Bolschwing in die Dienste des unter CIA-Obhut gegründeten Deutschen Geheimdienstes Organisation Gehlen übergeben. Später machte Bolschwing alte Kontakte in Italien mobil, um die Bürgerkriegssituation in Griechenland unter Kontrolle zu bekommen und warnte die CIA bzw. die Organisation Gehlen vor möglicher Unterwanderung durch kommunistische Agenten. Offiziell gegründet durch die CIA wurde Gladio 1956, betrieben und organisiert wurde Gladio durch den Secret Service6. Die italienische Gruppe wurde mit 622 Mitgliedern gegründet, welche auf Sardinien trainiert wurden. Die spätere Mannstärke wird auf 15.000 geschätzt. Weiter Gruppen entstanden in Frankreich unter dem Namen "Glaive", in Österreich entstand die Gruppe "Schwert", inder Türkei die "Red Sheepskin", in Griechenland "Sheepskin", in Schweden "Sveaborg", England "Stay Behind" und in der Schweiz "P26". In den Ländern Holland, Belgien, Spanien, Portugal, Deutschland und Norwegen sind keine namentlichen Gruppen bekannt, von Ihrer Existens ist aber wohl auszugehen. Später ging die Organisation in die Strategie der "Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE), des millitärischen Arms der NATO auf. Das Kurzschwert finden sich weiter auch im SHAPE-Logo wieder. In vielen Ländern übernamen die Kämpfer der Gladio-Truppen aber auch noch weitere, sogenannten "secondary" Funktionen. Diese bestanden im Wesentlichen aus geheimdienstgesteuerten, kriminellen Handlungen zur Einflussnahme auf die Politik. Am Beispiel Italien wird diese Vorgehensweise deutlich. Die CIA zeigte sich besorgt über den stetig wachsen Einfluss der kommunistischen Partei Italiens PCI, welche 1972 bei den Wahlen 27% der Stimmen erreichte. Der Plan war einfach: Durch linksterroristische Attentate sollte die öffentliche Meinung und damit die Regierungsrichtung nach rechts "gedreht" werden. Tatsächlich starben durch Bombemattentate 1972 drei Polizisten. Im November 1973 explodierte eine Bombe an Bord eines Argo16 - Flugzeugs. Beide Attentate wurden kommunistischen Gruppierungen zugeschrieben. Die "Rote Brigarden" Italiens galten von Beginn an von Geheimdiensten unterwandert und gesteuert. Ähnliche Theorien zeichnen das gleiche Bild für die deutsche "Rote Armee Fraktion", welche in der gleichen Zeit in der BRD ihre aktivste Zeit hatte. Auch in der BRD war nach 16 Jahren CDU-Regeriung mit Willy Brand ein sozialdemokratischer Kanzeler an die Macht gekommen, welcher seine Regierung auf direkten Aussöhnungskurs mit dem kommunistischen Polen führte. Entstanden ist die RAF aus den 1968'er Studentenprotesten, insbesondere nachdem ein Berliner Polizist den Studenten Benno Ohnesorgs während einer Demonstration gegen den Besuch des iranischen Schahs erschossen hatte. In der sich entwickelnden linken Szene war Verfassungsschutzagent Peter Urbach vollkommen integriert mit Kontakten zu wohl allen linken Persönlichkeiten ("Kommune 1", Andreas Baader, Gudrun Enslin, u.a.). Faktisch war es Urbach, der die Molotovcocktails während der Anti-Springer-Verlag - Demonstration verteilte. Auch spätere Waffenlieferung an die sich gruppierende Baader-Meinhof - Gruppe wurden über Urbach abgehandelt. Im Gegenzug war der Berliner Verfassungsschutz sehr gut informiert über die linke Szene, ohne jedoch konsequenterweise in irgendeiner Form gegen die sich gruppierende Baader-Meinhof - Gruppe vorzugehen. Die bundesdeutsche Terrorgeschichte findet Ihre Fortsetzung in den Anschlägen und Bekennerschreiben der dritten und vierten Generation der RAF, deren Existens das BKA und der Verfassungsschutz immer sehr schnell bejahte. An den zugrunde gelegten Beweisen sind bsi heute große Zweifel anhaftig. Weiterblickend auf die Situation in Italien muss die Operation Gladio als die militärische Fraktion angesehen werden. Die eher politische Geheimorgansation Italiens war (ist) die "Propaganda Due", kurz "P2" genannt. Hinter der auch "Geheimloge" oder "Freimaurerbund" genannten Gruppe steht Licio Gelli (foto siehe rechts), später "Puppet Master" genannt. Gelli kann sich mit einer qualifizieren "Grundausbildung" in Mussolinis "Schwarzhemden" und als Verbindungsoffizier zu Goerings Waffen-SS rühmen. 1974 gehörten zur P2 ca. 1000 führende Köpfe Italien (Minister, Offiziere, Medienvertreter). Die internationale Legitimation erhielt de P2 spätestens nach einem Geheimtreffen Gellis in der US-Botschaft in Rom 1974. Gesprächspartner waren Alexander Haig, NATO Supreme Commander und Chief of Staff im Weißen Haus von Präsident Nixon sowie Henry Kissinger, damals National Security - Berater des US-Präsidenten. Gelli erhält den Zuspruch der beiden und die Zusage für weitere Finanzmittel. Die Mittel sollten für eine weitere Intervenierung ("Internal Subversion") in das politische System Italiens verwendet werden, also einer weiteren Drängung der Regierung Richtung rechts. Die P2 ist somit der direkte Arm der US-Sicherheitsdienste in die Legislative Italiens, welcher eine weitere Ausbreitung der kommunistischen Partei verhindern will. Gelli nimmt Kontakt auf zu Roberto Calvi (Foto siehe rechts), Vorsitzender der Banco Ambrosiano, der größten nicht staatliche Bank Italiens. Es ist davon auszugehen, dass Gelli über diverse Druckmittel gegenüber Calvi verfügt, da 1967 der Chef des Italienischen Seceret Service mit Dossiers über 150.000 Persönlichkeiten des italienischen öffentlichen Lebens in die P2 eintrat. Calvi begann Gelder von Konten seiner Bank über Konten des Vatikans (Instituto per de Religione, IOR) abzuschöpfen, wahrscheinlich um das einfließende Geld der CIA zu waschen. Sehr wahrscheinlich diesnte Calvi's Banco Ambrosiano aber auch der Geldwäsche der Mafia, was duch die Aussage des Mafia-Aussteigers Francesco Mannino Mannoia 1992 dargestellt wird. Calvi geriet unter Druck durch Francesco Di Carlo, in der Londoner Mafia für den Herointransport verantwortlich. Calvi hattte zuvor zur Füllung seiner Kontenlöcher zugestimmt, große Mengen Drogengelder für die Corleone Mafia zu waschen. Aber Calvi nutzte die Gelder auch für die Weiterführung seiner Bankgeschäfte. Ihm drohte die Aufdeckung dieses Geflechts aus Waschen von CIA - Gelder und Drogengeldern über Konten des Vatikans. Auch innerhalb des Vatikans drohte nach der Ernennung Papst Johannes Pauls I. eines Aufdeckung der Verwicklung der Vatikankonten in Mafiatransaktionen (Der "plötzliche" Tod des gesunden Papstes nach nur 33 Tagen Amtszeit wird an anderer Stelle tiefer behandelt). Calvi beschloss in London mit Opus Dei (rechte katholische Geheimorganistaion) über eine Anteilnahme an seiner Bank zu verhandeln um weitere liquide Mittel zu erlangen. Calvi wandt sich leider an genau den Falschen. Opus Dei versuchte schon lange, mehr Einfluss im, wenn nicht gar die Kotrolle über den Vatikan zu erlangen. Da viele Konten des Vatikans auch bei Calvis Bank lagen, konnte ein Bankrott Calvis Opus Dei ihrem Ziel nur weiterbringen. Calvis Anliegen wurde abgelehnt. Da Calvi nun auch die Gelder der Mafia nicht mehr zurückzahlen konnte, war sein Schicksal besiegelt. Der Mordauftrag wurde von Pippo Calo, Mafia-Stadthalter von Rom, erteilt. Am 17.6.82 wird Calvi tot (erhängt) in London gefunden. Man geht von Selbstmord aus. Nach seinem Tod stellte man einen Fehlbetrag seiner Konten in Höhe von 1.3 Milliarden US-Dollar fest, welche man später zum Teil auf Vatikan-Konten wiederfand. Wie verwurzelt die Strukturen des Vatikans zu alten Nazi-Zeiten waren, zeigt wohl auch die Ernennung von Dr. Hermann Abs in die sogenannten "Vier weisen Männer", einem Untersuchungsausschuss für die Aufklärung der Calvi-Affäre. Abs war unter Hitler Direktor der Deutschen Bank und somit einer der größten Finaziers des Dritten Reiches. Weiterhin war Abs im Aufsichtsrat der IG Farben, welche nicht nur Tausende von KZ-Häftlingen als Zwangsarbeiter nutzten sonder auch das Giftgas "Zyklon-B" produzierte. Die Ernennung des Polen Karol Wojtyla zum Papst Johannes Paul II., welcher dem Opus Dei-Zirkel zugeneigt beschrieben wird, diesem Ziel einen Schritt näher. Große Summen wurden nach seiner Ernenung auf Konten der polnischen Solidarnozc - Bewegung überwiesen. Da diese Gewerkschaftbewegung gegen das kommunistische System Polens protestierte, ist davon auszugehen, dass die entsprechneden Gelder widerum von der CIA gezahlt wurden. Im Jahr 1978 wurde mit einem weiteren Beispiel die Arbeitsweise der Gladio deutlich. Italiens Premierminister und Parteivorsitzenden und Abgeordneten von Italiens Christlich-Demokraten (DC) Aldo Moro wurde durch die linke Terrorgruppe "Rote Brigarden" entführt und getötet. Ähnlich wie die Entführung Hans-Martin Schleyers in Deutschland durch die RAF, löste Moros Entführung eine Welle der Empörung und Ablehnung innerhalb des italienischen Volks gegenüber den Terroristen und deren linksradikalen Gesinnung aus. Interessant ist aber hier die Vorgeschichte. Moro plante eine intensive Zusammenarbeit mit der PCS, der kommunistischen Partei Italiens. Moro traf sich mit Aussenminister Kissinger, welcher seine Politik als "profoundly dangerous and mistaken" bezeichnete. Ein weiteres Treffen mit einem namentlich ungenannten Geheimdienstmitarbeiter. Dieser warnte ihn zur Umkehrung seiner Politik mit den Worten " ... or you will pay dearly for it. - Groups on the fringes of the official secret services might be brought into operation". Moro brach seine USA-Reise sofort ab. Seine Frau berichtete von Todesangst ihres Mannes nach dem kurzfristigem Abbruch der Reise. Moro wurde später entführt, 5 seiner Leibwächter erschossen, und 55 Tage später tot in einem Kofferraum gefunden. Die Unterlagen, welche 12 Jahre später zur Aufdeckung der Organisation Gladio führetn, wurden ausgerechnet in jener Wohnung sichergestellt, die der Terrororganisation "Rote Brigade" nach der Entführung von Aldo Moro, im April 1978 als Versteck gedient hatte. US-Interventionen im Rahmen des Gladio-Programmes wurden durch die Entdeckung Anfang der 90er-Jahre besonders deutlich in Italien. Das Europa umspannende Netzwerk soll anhand der nachfolgenden Beispiel kurz aufgezeigt werden. Das Ziel der Gladio-Aktionen ist hierbei jeweils das Gleiche: Provokation einer gesteuerten öffentlichen Meinung, um eine zu kommunistisch agierende Regierung zu stürzen oder zur politischen Umkehr zu zwingen. England - Premierminister Harold Wilson führte seine Labour Regierung. Die sogenannte Operation "Clockwork Orange" wurde gestartet. Mitglieder des Kabinets als auch Premierminister Wilson selber wurde als Sowjet-gesteuert defamiert. Wilson trat überraschend zurück. Bundesrepublik Deutschland / Italien / Österreich - Während der 60er- und 70er-Jahre wurden im Grenzgebiet Südtirol Sprengstoffanschläge auf Stromleitungen und Denkmäler verübt. Die deutschsprachige Minderheit in Südtirol drohte mit Aufstand und Trennung von der Schutzmacht ihrer Interessen Österreich. Die Attentäter wurden jeweils nicht gefasst oder sehr schnell wieder freigelassen. Wie die Zeitung "Lotta Continus" berichtete wurden Sprengstoffanschläge von der Polizei selbst verübt. Beteiligung der P2 wurden angenommen. Belgien - Rechtgerichteter Terror in den Jahren 1982 - 1985 mit insgesamt 82 Toten. Ziel hierbei soll eine Verunsicherung der Bevölkerung gewesen sein, um eine Tendenz Richtung "Law and Order" zu erzeugen. Frankreich - Rechtsgerichteter Terror mit dem Ziel ehemalige linke Widerstandskämpfer auszuschalten oder einzuschüchtern. Bundesrepublik Deutschland - Aufbau der "Organisation Gehlen" und des späteren Bundesnachrichtendienstes (1956). Quelle
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![]() Paul is dead
Wie alles begann: In einer Radiosendung im Herbst 1969 wurde es zum ersten Mal ausgesprochen: Paul McCartney ist seit 1966 tot. Ein unbekannter Mann, der sich Tom nannte, rief im Oktober 1969, drei Wochen nach der Veröffentlichung des Beatles-Albums "Abbey Road", bei einem Detroiter Radiosender an und erklärte live, dass McCartney gestorben sei und an seiner Stelle ein Doppelgänger agiere. Der Anrufer bat den DJ, als Beweis den Beatles-Song "Revolution Nr.9" rückwärts zu spielen: Zu hören war etwas, das wie "Turn me on, dead man" klang. Kurz darauf meldete sich ein weiterer Hörer mit dem Hinweis, "Strawberry Fields Forever" rückwärts zu spielen - und so die Botschaft "I buried Paul" zu entschlüsseln. Damit brach die "Paul is dead"-Hysterie los: Unmengen von Anrufern meldeten sich mit weiteren Beweisen. Die Geschichte schaffte es in den "Rolling Stone" und sogar aufs Cover des "Life"-Magazin. Der Musiker Eric Clapton erklärte, ebenfalls live im Radio, er sei "so überzeugt wie jeder andere", dass McCartney tot sei. John Lennon sprach vom "dümmsten Gerücht aller Zeiten". McCartney (oder wer auch immer sich als McCartney ausgab) dementierte offiziell, nicht mehr am Leben zu sein. Das Album "Abbey Road" verkaufte sich stolze 5 Millionen Mal. Die Verschwörung Aus den unzähligen Hinweisen, die Beatles-Fans und Verschwörungs-Spürnasen zusammen trugen, ergibt sich folgende Geschichte: Im November 1966 stürmte Paul nach einem Streit mit den anderen Beatles aus den Abbey-Road-Studios, sprang in sein Auto, fuhr davon und verunglückte tödlich. Weil die Beatles ohne Paul nicht mehr dasselbe wären (und man vielleicht nicht mehr dasselbe Geld mit ihnen machen würde), hat Manager Brian Epstein den Unfall vertuscht und einen Doppelgänger an Pauls Stelle gesetzt: einen Menschen namens William Campbell, der kurz zuvor bei einem Paul-Lookalike-Wettbewerb gewonnen hatte. Die restlichen Beatles haben das üble Spiel zwar mit gespielt, litten aber darunter, den Tod ihres Freundes zu verschweigen. Darum haben sie in vielen Songtexten und auf fast allen Album-Covern seit dem Tag des Unfalls verschlüsselte Hinweise platziert. So lässt sich der Hergang des Unfalls laut den Verschwörungs-Gläubigen aus verschiedenen Songtexten (vor allem von "Sgt.Pepper") zusammen setzen: An einem Mittwochmorgen um 5 Uhr ("Wednesday morning at five o'clock when the day begins" - aus "She's leaving home") übersieht er eine Ampelphase ("He didn't notice that the lights had changed" - aus "A day in the life"), weil er durch eine vorbeigehende Frau abgelenkt ist ("When I caught a glimpse of Rita" - aus "Lovely Rita"). Ihm ist nicht mehr zu helfen ("Nothing to do to save his life" - aus "Good morning, good morning"), er stirbt noch im Wagen ("He blew his mind out in a car" - "A day in the life"). Schnell bildet sich eine Menschenmenge ("A crowd of people stood and stared, they'd seen his face before" - "A day in the life"). Ein Zeitungsartikel wird geschrieben, die Zeitung jedoch zurückgehalten ("Wednesday morning papers didn't come" - aus "Lady Madonna"). Besonders eindeutig finden die Anhänger der Theorie das Cover von "Abbey Road": Die vier Männer, die über einen Zebra-Streifen gehen, stellen eine Beerdigungs-Prozession dar. Lennon in Weiß ist der Priester, Starr in Schwarz symbolisiert die Trauergemeinde, Harrison in Arbeitskleidung den Totengräber. McCartney (oder Campbell oder wer auch immer) ist als einziger barfuß und nicht im Gleichschritt mit den anderen: Er ist der Tote. Obwohl Paul Linkshänder war, hält dieser Mann seine Zigarette in der rechten Hand. Auf dem Nummernschild des Käfers im Hintergrund steht "LMW 28 IF". Entschlüsselt: "Linda McCartney (Pauls Frau) weeps (auch: widow)" Das "28 IF" heißt natürlich: Würde Paul noch leben, wäre er heute 28. (Allerdings lautet die Nummer korrekt gelesen nicht 28 IF sondern 281 F, und Paul wäre oder ist erst 27.) Den berühmten Cover-Hinweis griff McCartney (oder wen immer wir noch heute dafür halten) 1993 für ein Solo-Album auf: Er springt über denselben Zebrastreifen vor den Abbey-Road-Studios, und im Hintergrund steht ein Käfer mit dem Nummernschild "51 IS"... Auf zahlreichen Seiten in Internet werden die Beatles-Cover auf Hinweise hin interpretiert und einschlägige Songstellen zum Hören zur Verfügung gestellt. Die Anzahl der "clues" (Hinweise) liegt z.Zt. bei etwa 230. Quelle
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#13 |
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![]() ![]() 1967 veröffentlichen die Beatles ihr Album “Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band”. Besonders bemerkenswert war damals das von Peter Blake gestaltete Cover der LP, besonders reichhaltig waren somit auch die Hinweise, die man einfließen ließ. Wir sehen die Beatles in der Kleidung der ”Sgt. Pepper Band” vor einem, so scheint es, frischen Grab. Im Vordergrund formen die gelben Blumen eine Bassgitarre, das Instrument, das Paul spielte. Doch anstelle von den gewöhnlich vier Bassseiten, sind hier nur drei zu sehen (schaut euch das Cover an, wenn ihr es habt!). Die Bedeutung, drei anstelle von vier Beatles und der Hinweis auf Paul ist überdeutlich.Paul ist zudem der einzige, der ein schwarzes Instrument trägt. Über seinem Kopf sehen wir die (einzige) winkende Hand eines Mannes. Ein klarer Hinweis auf Pauls Schädeltrauma. Dahinter steht übrigens der Autor Stephen Crane (kaum zu sehen), der “Die rote Tapferkeitsmedaille” geschrieben hat. Dort bekommt ein junger Soldat seine einzige Wunde durch die eigenen Truppen - eine Analogie auf den Streit der Band, der zu dem Unfall führte ? Die “Gäste” der Beerdigungsfeier sind allesamt schon gestorben (z.B. Marylin Monroe) oder haben den Zenit ihres Ruhms überschritten. Außnahmen bilden nur die 60er Ikonen Tony Curtis, Marlon Brando und William Burroughs (von 87! Abbildungen!) Paul ist der einzige, der ´flach´ zur Kamera steht. Die anderen Beatles sind alle etwas schräg gestellt, also ´dreidimensionaler´ als er. Somit konnte man verhindern, daß die Unterschiede des Doppelgängers von den Fans bemerkt wurden. Links von der Puppe rechts unten (mit dem gestreiften Shirt) sieht man eine Zeichnung. Ein Auto mit roten ´Flammen´ darum. Wenn man die Puppe etwas genauer betrachtet, sieht man auf ihrem linken Schenkel ein weißes Auto. In Verbindung mit dem blutroten Shirt gibt dies eine klare Aussage zu Pauls Tod. Ganz vorn in der Mitte sieht man eine Puppe der indischen Zerstörergottheit Shiva, die genau auf Paul zeigt. Der absolute Hammer!Spiegelt man die große Basstrommel in der Mitte, so ergibt sich folgendes: I One )( He I Die Das heißt 1 und eins und 1 sind drei. Der letzte (he) ist gestorben. Außerdem sollte man Pauls Jacke etwas genauer untersuchen. ![]() Auf seiner Schulterklappe kann man “O.P.D.” lesen, was im englischen für “Officially Pronounced Dead” steht, ähnlich dem D.O.A. “Dead On Arrival”, das ausgegeben wird, wenn der Patient bei Ankunft im Krankenhaus stirbt. ![]() Auf der Rückseite begegnen dem aufmerksamen Betrachter auch einige Besondeheiten. Paul ist der einzige, der der Kamera den Rücken zugewandt hat. Zudem wirk er viel größer, als die anderen, die eher auf einer Höhe sind. In der Original-LP Fassung sind die Texte über dem Bild gedruckt. So scheint dort neben Pauls Kopf (!) die Textzeile “Without You” aus dem Titel des Songs “Within You, Without You” durch. Georges Daumen zeigt zudem auf die Zeile “Wednesday morning at 5 o´clock” - die Zeit von Pauls Tod. Zudem grüßen sie Paul durch die Botschaft ihrer Hände. George formt ein “L”, John ein “V” und Ringo das “E”. “Love” - “In Liebe” ist die Nachricht, die sie ihrem verstorbenen Freund ausrichten wollen. TEXTHINWEISE: SGT. PEPPER´S LONELY HEARTS CLUB BAND: “Let me introduce to you the one and only Billy Shears.” Wie zuvor erwähnt hieß Pauls Doppelgänger William Campbell. Billy ist die typische englische Abkürzung für William. So gesehen stellen nun die Beatles ihren neuen Mann vor. “Billy´s here!” SHE´S LEAVING HOME: “Wednesday morning at five o´clock as the day begins.” Ein Hinweis auf die Zeit, als der Unfall erfolgte. LOVELY RITA: “When I caught a glimpse of Rita.” Das Mädchen, nach der sich Paul umdrehte. GOOD MORNING, GOOD MORNING: “Nothing´s to do to save his life” Kommentar überflüssig. “People running round, it´s five o´clock.” Schon wieder 5 Uhr! “Watching the skirts you start to flirt now you´re in a gear.” Wow! Paul schaut den Röcken nach und kommt dann unter das Fahrgestell des Autos - ´gear´ ist die Gangschaltung. A DAY IN THE LIFE: “He blew his mind out in a car, he didn´t notice that the lights had changed.” Dazu sollte man besser schweigen, denn deulicher geht´s nicht mehr! KURIOSES: LUCY IN THE SKY WITH DIAMONDS: Abkürzung für LSD. Auch der psychadelische Text spricht dafür. Quelle
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#14 |
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![]() Ist Paul McCartney tot? (von ace)
Hinweis: Sämtliche Hyperlinks führen zu Hörbeispielen Eine Frage, die sich sicherlich schon etliche Beatles-Fans gestellt haben, ist, warum das Cover von „Rubber Soul" eigentlich so verzerrt ist. Oder welchen Sinn das merkwürdige Fade-Out von „I Am The Walrus" hat, bzw. das mysteriöse „Number Nine" (Revolution #9). Dabei ist es doch eigentlich ganz logisch: Vermutlich wollen die Fab Four mit diesen Mitteln eine Botschaft überbringen, die nur für eingefleischte Fans zu verstehen sein soll. ![]() Und in der Tat, es ist zu verstehen: Wenn wir uns das Ende von „I Am The Walrus" einmal rückwärts anhören, ist klar und deutlich (mit etwas Fantasie) eine Botschaft zu vernehmen: „Ha, ha, Paul is dead!". Hiermit ließe sich auch das „Rubber Soul"-Cover erklären: Da Paul tot ist, scheinen die Beatles einen Nachfolger engagiert zu haben (Bekannt als „William Campbell", der Gewinner eines „Wie Paul aussehen"-Wettbewerbs). Um dessen etwas anderes Aussehen zu vertuschen, hat man das Cover eben etwas „schief gelegt". Andere wiederum behaupten, daß man den Blickwinkel beachten soll: Aus einem Grab heraus... Wer das Ganze bisher etwas abstrakt findet, sollte sich einmal die anderen Hinweise anschauen. Fast jedes Album enthält einen oder mehr Beweise. Bei „Revolver" hören wir zum Beispiel im Lied „She Said She Said" eine merkwürdige Textpassage: „I know what it's like to be dead". Wer sehr viel Fantasie hat, kann sogar aus dem bekannten „Yellow Submarine" einen Hinweis herausinterpretieren: „Sky of blue and sea of green, in our yellow submarine" kann man so verstehen, daß das „Yellow Submarine" einen Sarg darstellt, während „Sea of green" eine Wiese ist, unter der der Sarg vergraben ist, also ein Friedhof. Offensichtlichere Beweise finden wir auf „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band". Das wohl in dieser Hinsicht informativste Stück ist „A Day In The Life". Der komplette erste Abschnitt beschreibt, wie Paul ums Leben gekommen ist: Bei einem Autounfall. Wenn wir noch „She's Leaving Home" dazu nehmen, stellen wir fest, das sich der Unfall Mittwoch morgens gegen fünf Uhr ereignet hat („Wednesday morning at five o'clock when the day begins"). Ein allgemeinerer „Clue" ist in „Good Morning Good Morning" vorzufinden: „Nothing to do to save his life call his wife in". Aber auch auf dem Cover des Albums sind einige Hinweise zu finden: Beispielsweise die Puppe rechts unten im Bild, die ein Auto in den Händen hält. Bei näherem Hinsehen erkennt man Blut an den Scheiben. Oder der Beatles-Schriftzug aus Rosen: Wenn man die Buchstaben etwas auseinander zieht und den Kreis hinter dem Wort als „o" ansieht ergibt sich folgende Nachricht: „Be at Leso". Da „Leso" für „Lesotho" steht (ein Ort in Afrika) wissen wir nun, wo Paul begraben ist! Weitere Hinweise sind, das Paul der einzige mit einem schwarzen Instrument auf dem Cover ist, oder das er auf einem anderen Bild dieses Albums uns den Rücken zu dreht. Interessant ist ebenfalls, das er auf einem Bild eine Armbinde mit den Buchstaben „OPD" trägt, was für „Official Pronounced Dead" steht (oder etwa doch nur „Ontario Police Department"?) Wie man sieht, gibt es genügend Hinweise auf den Tod. Es ist unmöglich, alle von ihnen aufzuzählen, aber hier sind noch ein paar interessante: - Bei „Strawberry Fields" sagt John am Ende „I buried Paul" (in Wahrheit sagt er „Cranberry Sauce" wie man auf der Anthology 2 erkennt). - Auf dem „Abbey Road"-Cover sieht man einen VW mit dem Kennzeichen „LMW 28 IF", was bedeutet „Linda McCartney Widowed" und „Paul wäre 28, WENN er lebte". Die Fehler sind, daß das „I" eine „1" ist, und das Paulerst 27 wäre (bzw. ist). - Spielt man das „"Number Nine" von „Revolution #9" rückwärts ab, hört man „Turn me on, dead man" - Bei „Glass Onion" hört man die Nachricht „And here's another clue for you all, the walrus was Paul" (bezieht sich auf das Cover von „Magical Mystery Tour"). Dazu muss man wissen, das ein Walroß im ägyptischen für den Tod steht. Dies ist meiner Meinung nach einer der wenigen absichtlich gemachten Hinweise. - Bei der Tanzszene von MMT trägt Paul als einziger eine schwarze Blume auf dem Jacket... ![]() - Auf dem Poster von „The Beatles" (nur bei der LP- oder 25th-Anniversary-Edition) sieht man ein Foto, auf dem Paul tanzt, während zwei Skelett-Hände hinter ihm sind. (Außerdem sieht man auf dem Poster ein Foto von seinem „Doppelgänger" William Campbell). ![]() - Ganz viele Hinweise findet man auf dem „Free As A Bird"-Video (auf der Video-Anthology Kassette Nr. 8). - Kein Hinweis, aber trotzdem lustig: Auf einem von Paul veröffentlichtem Live-Album („Paul Is Live", 1993) sieht man ebenfalls den VW von „Abbey Road" (mit ähnlicher Szenerie), bloß mit dem Nummernschild „51 Is". Wenn nicht schon der Titel des Albums eine Anspielung ist, ist dies ganz bestimmt eine! - Wenn man den "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band"-Schriftzug auf der Trommel vom Cover des gleichnamigen Albums spiegelt (siehe Bild), liest man "I ONE I X HE DIES", wobie das X direkt unter Paul ist. Den Rest kann man sich dazu denken. ![]() - Ein Bild von William Campbell findet sich übrigens auf dem White-Album-Poster: ![]() Die Konsequenzen Paul selbst hat sich in einigen Interviews zu dem Gerücht geäußert, natürlich bestritt er seinen Tod. Jedoch ist es offensichtlich, das diese Hinweise von den Beatles noch weiter unterstützt wurden (z.B. in "Glass Onion", siehe oben). Daher liegt die Vermutung nahe, daß die Hinweise zuerst nur von Fans in die Songs hinein interpretiert wurden, und erst in den späteren Jahren unterstützt wurden. Einen Schreck bekamen die damaligen Fans jedoch, als John wirklich einmal zugab, daß Paul tot sei, allerdings erst nach den Beatles. Das ist höchstwahrscheinlich auch nur darauf zurückzuführen, daß mal wieder eins von Paul's Solo-Alben ein größerer Erfolg war als sein neues. In den letzten Jahren gab es keine Kommentare von den ehemaligen Beatles zu diesem Thema (abgesehen von der "Paul Is Live"-Anspielung natürlich), und da Paul ja im Moment wieder fleißig Alben produziert ist dieses Gerücht ein für alle Mal abzuweisen. Oder? Quelle + Links
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