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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem nervösen Auf und Ab präsentiert sich die Wall Street am Donnerstag. Der Markt stehe weiterhin im Bann der Gespräche um ein neues US-Stimulipaket, heißt es. Die bereits seit Wochen erfolglos verlaufenden Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Hoffnung machen zuversichtliche Äußerungen der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Andererseits schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass es noch vor der Wahl am 3. November zu einer Einigung kommt.
"Die Gespräche dominieren weiterhin die Schlagzeilen, und der Markt schenkt ihnen eine erhöhte Aufmerksamkeit", so Ökonom Andrew Hunter von Capital Economics. Tristan Hanson, Fondsmanager bei M&G Investments, hält die Hoffnung auf eine Einigung vor der Wahl für "ziemlich kurzsichtig". Es sei wahrscheinlicher, dass es erst in den nächsten Monaten zu einem neuen US-Konjunkturpaket komme, wer immer auch gewinne. Weiter belastet auch die weltweit rasant steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen. Die immer häufiger verhängten neuerlichen Lockdowns dürften sich zunehmend negativ auf die erwartete konjunkturelle Erholung auswirken, heißt es. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit) 0,1 Prozent auf 28.189 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,1 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite fällt um 0,3 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Erstanträge spielen dagegen kaum eine Rolle. Es wurden 787.000 Anträge gestellt, und damit deutlich weniger als die erwarteten 875.000. Die Daten würden vom anhaltendem Gerangel im US-Kongress um ein neues Konjunkturprogramm überschattet, heißt es. Auch der Index der Frühindikatoren und die Verkäufe bestehender Häuser, jeweils für September, fielen etwas besser aus als erwartet. Dollar mit leichter Erholung Der Dollar erholt sich von seinen jüngsten Abgaben, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent. Der Dollar könnte sich abschwächen, falls der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden bei der Fernsehdebatte mit US-Präsident Donald Trump in der Nacht zum Freitag gut abschneidet, so die ING. "Der Dollar war in dieser Woche überraschend schwach, anscheinend belastet durch die immer noch herrschende Aussicht auf ein neues US-Konjunkturpaket und das wachsende Gefühl, dass eine Biden-Regierung eine gewisse Ordnung im Welthandel wiederherstellen würde", sagt Devisen-Analyst Chris Turner. Die Debatte ist "vielleicht die letzte Chance des Präsidenten, den Rückstand in den Umfragen ernsthaft aufzuholen", ergänzt er. Die Ölpreise erholen sich von den kräftigen Vortagesabgaben. Teilnehmer sprechen jedoch nur von einer technischen Erholung. Weiterhin laste das bestehende Überangebot auf dem Markt. Dazu kämen die weiter rasant steigenden weltweiten Neuinfektionen, die mit den erneuten Lockdowns die Ölnachfrage weiter dämpfen dürften. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI klettert um 2,1 Prozent auf 40,89 Dollar, Brent gewinnt 2,2 Prozent auf 42,64 Dollar. Der Goldpreis gibt mit der Dollar-Erholung nach. Die Feinunze verliert 1,2 Prozent auf 1.903 Dollar. US-Anleihen sind nicht gefragt. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 2,3 Basispunkte auf 0,84 Prozent. Tesla überzeugt mit Zahlen Daneben bestimmt die Berichtssaison das Geschehen. Für die Tesla-Aktie geht es um 2,1 Prozent nach oben. Der Hersteller von Elektroautos übertraf im dritten Quartal die Erwartungen und bekräftigte sein Ziel, in diesem Jahr mindestens eine halbe Million Fahrzeuge auszuliefern. Der Telekommunikations- und Medienkonzern AT&T hat die Auswirkungen der Pandemie im dritten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Die Belastungen machten sich sowohl im Film- als auch im Mobilfunkgeschäft bemerkbar. Der Gewinn sank spürbar. Allerdings konnte AT&T im Mobilfunkgeschäft Kunden hinzugewinnen. Die Aktie gewinnt 5,4 Prozent. Der US-Chemiekonzern Dow hat im dritten Quartal unter dem Strich zwar rote Zahlen geschrieben, beim bereinigten Gewinn und Umsatz wurden die Markterwartungen aber übertroffen. Die Titel fallen nach Gewinnen zum Start nun um 1,2 Prozent. Coca-Cola hat im dritten Quartal belastet von der Corona-Pandemie weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Dies sei durch anhaltende Zuwächse bei den Verkäufen für den Verzehr zu Hause ausgeglichen worden. Der Umsatz lag deutlich über den Markterwartungen. Die Aktie steigt um 1,4 Prozent. Die US-Fluglinie American Airlines hat im dritten Quartal einen geringeren Verlust als erwartet verbucht. Auch der Umsatzrückgang fiel weniger stark aus als prognostiziert. Die Aktie steigt um 0,8 Prozent. Die Xilinx-Aktie gewinnt 1,1 Prozent. Zwar hat der Chiphersteller im zweiten Geschäftsquartal weniger umgesetzt und verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, jedoch mehr als erwartet. Für die Titel von Lam Research geht es um 2,7 Prozent abwärts. Der Chipausrüster hatte Umsatz und Gewinn in seinem ersten Geschäftsquartal überraschend deutlich gesteigert und auch mit dem Ausblick die Erwartungen der Analysten übertroffen. Nach dem Plus am Vortag im Vorfeld der Zahlen dürfte es hier zu Gewinnmitnahmen kommen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/raz/ros (END) Dow Jones Newswires October 22, 2020 11:55 ET (15:55 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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