Alt 02.08.13, 12:15
Standard Die Börsen warten auf das "Sahnehäubchen" der Woche
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Vorsichtig optimistisch sind Investoren kurz vor dem konjunkturellen Highlight der Woche. Die Kurse der europäischen Aktienschwergewichte legen mehrheitlich leicht zu, bevor gegen 14.30 Uhr MESZ der US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli veröffentlicht wird. "Die Aussicht darauf, dass der US-Arbeitsmarktbericht die Kirsche auf dem süßen Konjunkturkuchen dieser Woche sein könnte, hält die Pessimisten in Schach", sagt Brenda Kelly von IG Markets in London. Der DAX legt 0,2 Prozent auf 8.422 Punkte zu und der Euro-Stoxx-50 um 0,3 Prozent auf 2.817 Zähler. Bis auf Mailand und Wien melden alle Börsen Kursgewinne.

Nach überraschend starken Konjunkturzahlen im Verlauf dieser Woche dürften die Erwartungen an den im Händler-Jargon auch "Payrolls" genannten Arbeitsmarktbericht hoch gesteckt sein. Volkswirte rechnen im Konsens mit einem Anstieg der Beschäftigung um 183.000 Stellen und einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 7,6 auf 7,5 Prozent. An den Finanzmärkten könnten die Erwartungen aber bereits höher sein. Sollten diese enttäuscht werden, könnten Anleger vor dem Wochenende Gewinne einstreichen und die Börsen den Rückwärtsgang einlegen.

Auch am Devisenmarkt könnten die "Payrolls" am Nachmittag für starke Bewegungen sorgen. Der Euro, der am Donnerstag zum US-Dollar unter die Räder geraten war, stabilisiert sich knapp über 1,32 Dollar. Sollte der Arbeitsmarktbericht die Prognosen übertreffen, könnte der Greenback zur Gemeinschaftswährung aufwerten. "Bei einem Stellenaufbau spürbar über 200.000 könnte der Euro seine jüngsten Tiefstände bei 1,3167 Dollar testen", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank voraus.

Bundesanleihen, die am Vortag nach für die Finanzmärkte beruhigenden Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi unter Druck geraten waren, weiten die Kursverluste aus. "Ein positiver Arbeitsmarktbericht aus den USA dürfte Bundesanleihen im heutigen Tagesverlauf weiter belasten", sagt Johannes Jander von der Helaba. Eine robuste Konjunktur in den USA macht den sicheren Hafen Bundesanleihe für Anleger weniger attraktiv. Auch der Goldpreis setzt die Abwärtsbewegung des Vortages fort und kostet je Feinunze nur noch 1.288 Dollar.

An den Börsen sind derweil Aktien von Versicherern gesucht. Papiere der Allianz verteuern sich um 1,9 Prozent und die von AXA sogar um 3,5 Prozent. Die Allianz als größter Versicherungskonzern Europas hat den Gewinn im zweiten Quartal erneut gesteigert und wird nun auch für das Gesamtjahr optimistischer. Bei der AXA lief es im zweiten Quartal operativ gut, weil sich der Versicherer auf das wachstumsstarke Geschäft in Schwellenländern konzentriert hat. Mit einem Plus von 1,1 Prozent steigt der Versicherungssektor am stärksten.

Nicht gut lief es in den Monaten April bis Juni bei der Lufthansa. Der Nettogewinn brach im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent ein. Asien bleibe ein schwieriger Markt, ließ die Lufthansa wissen, Überkapazitäten drückten dort auf die Gewinnmargen. Die Aktie fällt um 3,7 Prozent. Papiere des Konkurrenten IAG - vormals die spanische Iberia und British Airways - steigen dagegen in London um 4 Prozent. Der Umbau bei der Iberia trägt allmählich Früchte, die fusionierte Fluggesellschaft ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt.

In Zürich ziehen die Kurse kräftig an, der Leitindex SMI steigt um fast 2 Prozent. Die Zürcher Börse war am Donnerstag, als es an den Börsen steil aufwärts ging, wegen des Nationalfeiertags geschlossen und holt diese Kursgewinne nun nach.

In Mailand fallen Aktien der Telecom Italia um 3 Prozent. Statt eines von Analysten prognostizierten Gewinns von 761 Millionen Euro haben die Italiener im ersten Halbjahr einen Verlust von 1,4 Millionen hinnehmen müssen.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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