Enttäuschende Ergebnisse von BASF, eine Gewinnwarnung von Siemens und eine flaue Kreditnachfrage in der Eurozone - dieser Cocktail schlechter Nachrichten stieß den Investoren am Donnerstag bitter auf. Der DAX verlor 1 Prozent auf 8.299 Punkte. Die Aktien von BASF und Siemens kamen unter die Räder.

Schon vor dem Börsenstart meldete BASF einen operativen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Das sind fast 200 Millionen Euro weniger als die Konsensprognose von Analysten. Als der Handel begann, fiel die Aktie und schloss am Ende 4,5 Prozent schwächer. BASF ist der drittschwerste Titel im DAX und lastete daher auf dem Leitindex. Die Papiere des Chemiekonzerns Lanxess verloren im Sog von BASF 2,8 Prozent.

Am Vormittag weiteten sich die Verluste aus, als die Europäische Zentralbank eine überraschend schwache Nachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten in der Eurozone nach Krediten im Juni bekannt gab. Das spricht laut Volkswirten gegen eine durchgreifende Erholung der Konjunktur. Der DAX fiel um 1,4 Prozent auf das Tagestief von 8.265 Punkten.

Am frühen Nachmittag schockierte Siemens die Börsen mit einer Gewinnwarnung. Die Münchener kassierten ihr Ziel einer Gewinnmarge von 12 Prozent im kommenden Geschäftsjahr. Die Aktie, im DAX hinter Bayer der zweitschwerste Wert, rutschte um 6 Prozent ab. Der DAX, der sich bis dahin wieder etwas berappelt hatte, legte erneut den Rückwärtsgang ein.

Ein Kursfeuerwerk zündete dagegen die Springer AG. Der Medienkonzern stößt Traditionsblätter wie das Hamburger Abendblatt und die Berliner Morgenpost ab und will sich künftig noch stärker auf die Digitalisierung konzentrieren. Das trieb den Aktienkurs um fast 17 Prozent nach oben.

Die Software AG, Deutschlands zweitgrößter Software-Produzent hinter SAP, hat einen vorsichtigen Ausblick auf den Rest des Jahres gegeben. Das ließ die Aktie um gut 8 Prozent einknicken. Das Marktumfeld werde immer schwieriger, warnten die Darmstädter.

Der MDAX schloss anders als der DAX mit einem kleinen Plus. Hier stützte neben dem Springer-Kurs das Kursplus des Schwergewichts EADS von 2,6 Prozent. Der Konzern veröffentlicht am Mittwoch Quartalszahlen.

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