Beitrag gelesen: 420 x |
||
Die europäischen Börsen bauen ihre Gewinne am Dienstagvormittag nach guten Vorgaben aus Asien und den USA aus. Die Stimmung am Markt ist Händlern zufolge gut, weil EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag sein Versprechen dauerhaft niedriger Zinsen bekräftigt hat und weil Griechenland nun doch im Laufe des Monats immerhin 4 Milliarden Euro von seinen Geldgebern erhalten wird. Der DAX kann sich erstmals seit fast drei Wochen über der 8.000er Marke etablieren. Der Index steigt um 0,9 Prozent auf 8.042 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 2.663 Punkte zu.
Voraussetzung für die Hilfen für Griechenland ist, dass die Bedingungen der Geldgeber bis zum 19. Juli erfüllt werden. "Es ist davon auszugehen, dass sich Griechenland trotz aller Proteste an den Termin halten wird", sagt Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Der Kurs zehnjähriger griechischer Staatsanleihen steigt, im Gegenzug fällt die Rendite um 20 Basispunkte auf 11,06 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt brennt derweil die Osram-Aktie ein unerwartetes Kursfeuerwerk ab. Kaufempfehlungen der beiden Großbanken UBS und HSBC mit Kurszielen von 34 und 38 Euro treiben die Papiere der erst am Montag an die Börse gegangenen ehemaligen Siemens-Tochter um 14 Prozent auf 27,19 Euro nach oben. Am Vortag war sie noch unspektakulär zwischen 23 und 24 Euro gehandelt worden. Siemens-Aktien steigen um 1,3 Prozent. Der Euro konnte am Vormittag zum US-Dollar zulegen, büßt jedoch einen Teil seiner Gewinne wieder ein. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,2864 Dollar. Dass sich der Euro bisher erfolgreich über seinem zyklischen Tief von Mitte Mai bei 1,2796 Dollar gehalten hat, werten die Analysten der Helaba zwar positiv. Allerdings deuteten technische Verkaufssignale auf eine weitere Schwäche der Gemeinschaftswährung hin - insbesondere vor dem Hintergrund zuletzt guter Wirtschaftsdaten aus den USA und enttäuschender Daten aus der Eurozone. Am Aktienmarkt stehen fast alle Branchenindizes des Stoxx-600 im Plus. Der Sektorindex für Minen- und Rohstoffwerte ist mit einem Plus von 2 Prozent der stärkste Subindex. Ihn schieben die Nachrichten aus China und die Gewinne der in Australien notierten Minenunternehmen wie Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton, die zwischen 2,4 und 3,4 Prozent zulegen. Sie profitieren nicht zuletzt vom wieder steigenden Goldpreis. Nach stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreisen in China ist Gold als Inflationsschutz gesucht. In den USA hat der Aluminiumverhütter Alcoa am Vorabend mit der Vorlage von Zweitquartalszahlen nachbörslich die Bilanzsaison eingeläutet. Bereinigt machte das Unternehmen einen Gewinn von 7 US-Cent je Aktie und übertraf die zuvor zurückgesteckten Erwartungen leicht. "Für einen Konzern, der mitten in einer heftigen Umstrukturierung steckt, ist das ein gutes Ergebnis", sagt ein Händler. Impulse für europäische Unternehmen bleiben indes aus. "Die Zahlen sind eher für das Sentiment in Bezug auf den Rest der Bilanzsaison wichtig", meint ein anderer Marktteilnehmer. Die Aktie der Lufthansa hält mit einem Minus von 1,5 Prozent die rote Kurslaterne im DAX. Ein Investor hat am Vortag nachbörslich laut Angaben aus dem Handel über die Credit Suisse 6,5 Millionen Lufthansa-Aktien zu einem Preis zwischen 14,95 und 15,00 Euro verkauft. Die Lufthansa wollte sich hierzu nicht äußern. Am Mittag veröffentlicht die Fluglinie zudem Verkehrszahlen für den Juni. Die extrem volatile Aktie der Commerzbank erholt sich um 4 Prozent von ihren Vortagesverlusten und ist mit der Lanxess-Aktie der größte Dax-Gewinner. Die Commerzbank-Aktie war in den vergangenen Wochen auf immer neue Rekordtiefstände gefallen. DJG/bek/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|