Die Zentralbanken haben am Donnerstag für Kurseuphorie gesorgt. Erst stellte am Mittag die Bank of England eine nach wie vor lockere Geldpolitik in Aussicht. Kurze Zeit später legte die Europäische Zentralbank (EZB) nach. EZB-Präsident Mario Draghis Ankündigung, die Märkte weiter ausreichend mit Liquidität zu versorgen, trieb die Aktienkurse nach oben. Der DAX legte um 2,1 Prozent auf 7.994 Punkte zu und machte damit die Kursverluste der vergangenen beiden Tage komplett wett.

Mario Draghi sprach sogar von möglicherweise noch niedrigeren Zinsen in der Eurozone. An der Börse wurde das als mehr oder weniger klare Ankündigung einer baldigen Zinssenkung interpretiert. "Auch bei der Europäischen Zentralbank bleibt geldpolitisch der Fuß auf dem Gas", resümierte Torsten Gellert von Forex Capital Markets.

Profiteure des billigen Notenbankgeldes sind vor allem die Banken. Deren Kurse stiegen denn auch kräftig. Die Banken sind wegen geringen Eigenkapitals auf die Liquiditätsspritzen der Zentralbank dringend angewiesen. Aktien der Deutschen Bank verteuerten sich um 2,9 Prozent.

In den Schatten gestellt wurden sie aber von den Papieren der Commerzbank. Nachdem die Aktie am Vormittag noch fast fünf Prozent schwächer handelte, ging sie mit einem Kursplus von 6,6 Prozent aus dem Handel. Hier stützte die Aussage des Finanzvorstands Stephan Engels, er sei mit Blick auf die Risiken aus den Schiffsbeteiligungen "heute sogar etwas optimistischer" als noch vor einigen Monaten. Diese Risiken hatten den Aktienkurs zuletzt auf immer neue Rekordtiefs gedrückt.

Celesio-Aktien büßten 7,7 Prozent ein und waren damit der größte Kursverlierer aller deutschen Standardwerte. Wegen "unterschiedliche Auffassungen zur Führung des Unternehmens" hat der Aufsichtsrat des Pharmagroßhändlers den Vorstandschef Markus Pinger abberufen.

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