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Die europäischen Börsen haben ihre anfänglichen Verluste am Dienstagmittag nach dem etwas besser als erwartet ausgefallenen ZEW-Index wieder aufgeholt. Nach Bekanntgabe der Daten dreht der DAX sogar leicht ins Plus. Allerdings sind Anleger mit dem Beginn der zweitägigen Offenmarktsitzung der US-Notenbank weiter zurückhaltend. Nach den Gewinnen zu Wochenbeginn nimmt die Risikoaversion wieder zu. Wie IG Markets anmerkt, bewegten sich die Märkte allmählich auf das "Auge des Sturms" zu - also auf die Frage, ob und wann die US-Notenbank die Wertpapierkäufe reduziert.
Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 8.220 Punkte und erholt sich damit von seinem Tagestief bei 8.176 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 2.704 Punkten. Die meisten Marktbeobachter gehen davon aus, dass US-Notenbankpräsident Ben Bernanke am Mittwoch eine Drosselung der Anleihekäufe in Aussicht stellen wird. Investoren interessiert aber vor allem, ob die Fed bereits im September oder erst ab Dezember damit beginnen wird. Analysten gehen davon aus, dass sich die Märkte bis zu dieser Entscheidung äußerst volatil zeigen werden. Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen brachte indes eine Erholung. Er legte erstmals seit Februar nennenswert zu und übertraf die Erwartungen von Analysten. Das Tempo der Erholung der Wirtschaft in der Eurozone sei nach wie vor "extrem langsam", kommentiert Annalisa Piazza von Newedge. Die Abwärtsrisiken bestünden nach wie vor, weshalb Notenbanker die Entwicklung weiter aufmerksam beobachten dürften. Das gilt auch für die Baubeginne und Verbraucherpreise aus den USA, die am Nachmittag noch zur Veröffentlichung anstehen. Am Devisenmarkt legt der Euro zum Dollar zu. Nach 1,3360 Dollar am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung am Mittag 1,3381 Dollar. Die Stärke des Euro seit Ende Mai hat Marktbeobachter überrascht, da es eigentlich für den US-Dollar positiv sein müsste, wenn die Fed ihre Anleihekäufe reduziert. Allerdings sprechen derzeit die technischen Faktoren für den Euro. Wenn das Währungspaar diese Vorgaben in Gewinne umsetze, könne der Euro noch bis auf 1,3390 Dollar steigen, so die Analysten der DZ Bank. An den Aktienmärkten gehören Automobilaktien zu den größten Verlierern, der Sektorindex verliert 0,6 Prozent. "Die europäischen Absatzmärkte für Pkw haben sich im Mai enttäuschend entwickelt und das nach der leichten Erholung im April", sagt ein Händler nach den ACEA-Neuzulassungen für Mai. Bei Fiat, Renault und Peugeot sei der Rückgang der Zulassungen im Jahresvergleich prozentual zweistellig. Größter Verlierer im Sektor ist die Daimler-Aktie mit einem Minus von 1,3 Prozent. Volkswagen und BMW fallen um jeweils 0,8 Prozent. Mit Blick auf Einzelaktien steht das Papier von Kabel Deutschland im Fokus. Vodafone und Liberty Global liefern sich einen Bieterwettstreit um das Unternehmen. Das Angebot von Liberty Global soll mit 85 Euro je Aktie über dem der Briten aus der Vorwoche von 80 Euro je Aktie liegen. "Wir hatten nicht erwartet, dass sich das zu einer echten Übernahmeschlacht entwickeln kann", sagt ein Händler. Die Aktie von Kabel Deutschland steigt um 3,8 Prozent auf 85,58 Euro. Vodafone-Titel rücken um 1,7 Prozent vor. Infineon ist am Mittag bester DAX-Titel mit einem Plus von 2,8 Prozent. Das Unternehmen stellt sich derzeit auf einer Investorenkonferenz von J.P. Morgan vor. "Vermutlich spekuliert der eine oder andere darauf, dass Infineon dort etwas zu den Geschäften im laufenden Quartal erzählt", sagt ein Händler. Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com DJG/igo/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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