Alt 12.06.13, 12:54
Standard Börsen zeigen Erholungsansätze
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Europas Börsen zeigen nach den Vortagesverlusten am Mittwochmittag erste Ansätze einer Stabilisierung. Die Unsicherheit der Anleger ist aber weiter groß. Solange nicht klar ist, ob und wann die US-Notenbank ihre Anleihekäufe zurückfährt, rechnen Marktteilnehmer mit stärker schwankenden Finanzmärkten. Neue Informationen wird es erst in der kommenden Woche im Rahmen der Offenmarktsitzung der Federal Reserve geben.

Der DAX verliert notiert unverändert bei 8.224 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 2.697 Punkte nach oben. Etwas gestützt wird das Sentiment durch die besser als erwartet ausgefallenen Daten zur Industrieproduktion für April. Unbeeindruckt davon zeigt sich indes die Börse in Athen, für die es gegen den Trend rund ein Prozent nach unten geht. Griechenland ist nur noch Schwellenland.

Zumindest sieht das der Indexbetreiber MSCI so, der seinen Griechenland-Index nunmehr der Kategorie "Emerging Markets" zurechnet. Es ist das erste Mal, seit MSCI 1987 den MSCI Emerging Markets Index auflegte, dass ein Land aus der Kategorie "Developed Markets" zurückgestuft wurde auf den Status eines Schwellenlandes.

Hauptthema bleiben die steigenden Marktzinsen. Marktteilnehmer wie der Anlagestratege der Credit Suisse, Markus Zipperer, oder Deutsche-Bank-Stratege Jim Reid halten zwar ein Drosseln der Anleihenkäufe im September oder später für möglich, erwarten aber auch, dass die USA trotzdem beim Kurs der lockeren Geldpolitik bleiben. Nach der deutlichen Ausweitung am Dienstag, geht es zumindest in der Peripherie der Eurozone nun wieder mit den Renditen zurück.

Im Devisenhandel fällt der Euro wieder unter die Marke on 1,33 Dollar. Die Anhörung über die Rechtmäßigkeit des OMT-Anleihekaufprogramms durch die EZB spielt auch am zweiten Tag keine Rolle. "Der Devisenmarkt scheint tiefenentspannt, zumindest was die Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht angeht", so Analyst Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Mit einer Entscheidung wird erst im Herbst gerechnet.

Am Aktienmarkt ist das neuerliche Übernahmeinteresse von Vodafone an Kabel Deutschland das Hauptgesprächsthema. Das britische Unternehmen bestätigte, an den deutschen Kabelnetz-Betreiber wegen eines möglichen Angebots herangetreten zu sein, machte allerdings keine konkreteren Angaben. Kabel Deutschland ziehen deutlich an. Der Kurs gewinnt 8,6 Prozent. Vodafone verlieren dagegen 4,4 Prozent.

"Auf Basis des Durchschnittskurses der letzten drei Monate ist der Preis eindeutig viel zu hoch", so Independent-Research-Analyst Markus Friebel. Der Durchschnittskurs liegt bei 72,23 Euro und stellt gesetzlich das Mindestangebot für eine mögliche Offerte dar. "Vodafone hat offenbar große Angst vor der deutlich zunehmenden Marktmacht der stark wachsenden Kabelbetreiber", begründet Friebel das Vorpreschen der Briten, die sich überstürzt noch schnell ein Stück des Kuchens sichern wollten. Der Analyst empfiehlt die Vodafone-Aktie zum Verkauf mit einem Kursziel von 160 Pfund.

Unter Druck stehen auch die Aktien von Axel Springer. Mit Good Media Investments hat sich einer der Axel-Springer-Aktionäre von seinem Anteil von 2,8 Prozent getrennt und zwar zu einem Preis von 32,18 Euro je Aktie. Die Springer-Aktie verliert 2,7 Prozent auf 32,95 Euro.

Um 4 Prozent abwärts geht es für HeidelbergCement nach einer Herunterstufung durch Morgan Stanley. Unter Druck stehen auch VW, nachdem das Unternehmen eine Wandelanleihe angekündigt hat. Das Volumen ist mit 1,2 Milliarden Euro zwar nicht sehr groß, gleichwohl scheinen einige Akteure die Anleihen zu kaufen und die Aktien dagegen zu verkaufen. Sie verliert 2,5 Prozent.

In Madrid kommen die Geschäftszahlen von Inditex gut an. "Die Zahlen liegen in Augenhöhe mit der Markterwartung", so ein Händler. Positiv wertet er, dass die Umsätze nicht unter dem schlechten Wetter gelitten hätten. Der Gewinn belege, dass die Mutter von Zara keine zu großen Rabatte habe einräumen müssen. Die Aktie gewinnt 3,9 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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