Nachlassende Zinssenkungsfantasie in der Eurozone hat am Donnerstag den DAX belastet. Zwar hat EZB-Präsident Mario Draghi die Wachstumsprognose für den Währungsraum im laufenden Jahr erneut leicht gesenkt, zugleich die Erwartungen für 2014 aber hochgeschraubt. Damit zeichnen sich nach Ansicht der Commerzbank für die kommenden Sitzungen keine Leitzinssenkungen ab. Der Leitzins wurde wie erwartet bei 0,50 Prozent bestätigt.

Der DAX verlor 1,2 Prozent auf 8.099 Punkte. Daneben bleibt die Aussicht auf eine baldige Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank das wichtigste Belastungsthema an den Finanzmärkten. Dem US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird, kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Denn neben der Inflation stellt die Entwicklung am Arbeitsmarkt die wichtigste Entscheidungsgrundlage für die Geldpolitik der Fed dar.

Trotz der Entspannung in den Hochwassergebieten machen die Anleger unverändert einen Bogen um die Aktien der Versicherer. Die Analysten der LBBW gehen davon aus, dass die Allianz-Versicherung mit einem Marktanteil bei der Gebäude- bzw Hausratversicherung von 10 bzw 13 Prozent kräftiger zur Kasse gebeten wird. Die Allianz-Aktie verlor 2,5 Prozent auf 113,20 Euro, das Papier der Munich Re hielt sich mit Verlusten von 1,8 Prozent auf 137,60 Euro etwas besser.

Positiv wurde an der Börse der Zukauf des E-Commerce-Spezialisten Hybris durch SAP beurteilt, auch wenn er teuer ausfällt. "SAP hat in der Vergangenheit bei den Zukäufen ein gutes Gespür bewiesen", so ein Händler. Die Walldorfer hätten Akquisitionen bisher schnell und profitabel in die bestehende Struktur integriert. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass SAP auch diesen Zukauf schnell in das Unternehmen einbinden wird. Die SAP-Aktie ging nahezu unverändert aus dem Handel.

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