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Die Unsicherheit über die nächsten Schritte der US-Notenbank und technische Faktoren belasten zum Wochenausklang die europäischen Börsen. Schwächere deutsche Einzelhandelsumsätze seien dagegen kein überzeugender Grund für die Abgaben, heißt es im Handel. Vielmehr ist von einer anhaltenden Verunsicherung der Anleger die Rede. Sie bewegt seit Wochen die Frage, ob die Federal Reserve in den USA schon bald eine restriktivere Geldpolitik einleiten könnte.
Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,8 Prozent auf 2.778 Punkte. Für den DAX geht es um 0,7 Prozent auf 8.345 Punkte nach unten. Die Mehrzahl der Sektoren im europäischen Auswahlindex Stoxx-600 verzeichnet Abgaben. Auslöser für die Verluste könnten auch rein technisch-quantitative automatisierte Handelssysteme sein, die sich an zentralen Marken der Aktienindizes orientieren. Nachdem im DAX am Morgen die wichtige Schwelle von 8.400 Punkten nicht durchbrochen wurde, habe ein automatischer Abverkauf in Richtung 8.300 Zähler stattgefunden, so ein Händler. Zwar legen die schwächeren wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten und das leicht nach unten revidierte US-BIP für das erste Quartal vom Donnerstag keine baldige Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank nahe, dennoch ist der künftige Kurs der Fed weiterhin die drängendste Frage am Markt. Hinweise könnten der Einkaufsmanagerindex aus Chicago für Mai sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan liefern, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Am Devisenmarkt gibt der Euro mit den Abgaben an den Börsen einen Teil der Gewinne der vergangenen beiden Tage gegen den Dollar wieder ab und fällt wieder unter die Marke von 1,30 Dollar zurück. Am Anleihemarkt reduziert sich die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 4 Basispunkte (Bp) auf 2,06 Prozent. Die Rendite von Bundesanleihen mit gleicher Laufzeit verliert 6 Bp auf 1,45 Prozent. Zugleich ziehen die Renditen an den Anleihemärkten der Eurozone-Peripherie an. Die Rendite spanischer zehnjähriger Benchmarkanleihen steigt um 4 Bp auf 4,38 Prozent, für entsprechende italienische Titel geht es um 2 Bp auf 4,12 Prozent nach oben. Bei den Einzelwerten sorgt Händlern zufolge zudem die Änderung der globalen MSCI-Indizes zum Börsenschluss bei den betroffenen Aktien für Bewegung. So wird Telefonica Deutschland in den MSCI Deutschland und den MSCI World aufgenommen, Fuchs Petrolub kommen in den MSCI Germany Index. Die Aktien von Fuchs Petrolub legen um 0,2 Prozent zu, die Titel von Telefonica Deutschland steigen um 0,1 Prozent. Für die Salzgitter-Aktie, die aus dem MSCI Deutschland herausgenommen wird, geht es um 3,3 Prozent nach unten. Die Änderungen werden zum Handelsende wirksam. Die Aktie der Deutschen Börse steigt gegen den Trend um 1,4 Prozent an. Diverse Medienberichte über eine mögliche Verwässerung der Finanztransaktionssteuer stützen den Kurs, heißt es im Handel. Die Abspaltung des Festnetzgeschäfts hat auf die Aktie von Telecom Italia keinen positiven Einfluss. Von der Auslagerung des Festnetzes in eine separate Gesellschaft erhofft sich der Telekomkonzern der bis dato strengen Regulierung ein Stück weit entgehen zu können. Allerdings wurde die Entscheidung erwartet. Telecom-Italia-Papiere fallen stärker als der Sektor und verlieren 4,4 Prozent. Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com DJG/igo/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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