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Die Angst vor einem nahenden Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA setzt Europas Börsen am Mittwochmittag zu. Ein boomender Immobilienmarkt und ein überschießendes Konsumentenvertrauen sind Wasser auf die Mühlen derjenigen US-Notenbankrepräsentanten, die sich für eine restriktivere Geldpolitik aussprechen. Der DAX baut die Verluste aus und gibt 1,3 Prozent auf 8.369 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,1 Prozent auf 2.805.
An den Rentenmärkten ziehen die Renditen überwiegend an. Steigende Renditen an den Anleihemärkten sind ein zweischneidiges Schwert für die Aktienmärkte. Einerseits legen sie ein zunehmendes Vertrauen in die Wirtschaft dar, was sich letztlich auch in steigenden Unternehmensgewinnen widerspiegeln sollte. Andererseits verringert sich durch höhere Anleiherenditen der Abstand zur Dividendenrendite bei Aktien. Ein Zurückfahren der Geldpolitik in den USA wären natürlich positive Nachrichten für den Dollar. Der Euro steht unter Abgabedruck und ist zwischenzeitlich unter die Marke von 1,29 gefallen. Aktuell wird er knapp über dieser Marke gehandelt. Im Tagestief notierte die Einheitswährung um das Niveau von 1,2840 zum Greenback. Im Handel geht man von einer anhaltenden Dollarstärke aus. Im Gegensatz zur US-Notenbank ist es angesichts der Schwäche der europäischen Wirtschaft unwahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank die Geldpolitik verschärfen wird. Die Anleihemärkte geben weiter nach - und dies sowohl in den Kernländern als auch der Peripherie der Eurozone. Für die Rendite von Bundesanleihen geht es 4 Basispunkte auf 1,54 Prozent nach oben. Die Rendite spanischer Benchmarktitel klettert 4 Bp auf 4,31 Prozent und für die entsprechenden italienischen Papiere geht es um 6 Bp auf 4,09 Prozent nach oben. Zehnjährige US-Treasurys notieren am Mittag bei 2,20 Prozent und damit 3 Bp höher als am Vortag. Aufwärts geht es auch im Minensektor, der sich erholt. Goldman Sachs hat die Branche auf "Übergewichten" erhöht. Im Handel ist man indes skeptisch ob der Tragfähigkeit der Erholung. In einem Umfeld fallender Rohstoffpreise und einer wirtschaftlichen Schwäche in China stünden die Aussichten für Rohstoffproduzenten nicht zum Besten. Gerade erst hat der IWF die Wachstumsprognose für China auf 7,75 Prozent von 8 für das laufende Jahr gesenkt. BHP-Aktien steigen um 0,8 Prozent, Rio Tinto um 1,3 und Anglo American um 1 Prozent. Der Branchenindex zeigt sich unverändert. Im DAX liegen fast alle Einzelwerte mehr oder weniger stark im Minus. Nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Tage verliert die Commerzbank-Aktie 1,1 Prozent. Von Gewinnmitnahmen ist auch bei Henkel und Lufthansa die Rede. Die Titel verlieren 2,5 Prozent bzw 2,3 Prozent. Im MDAX steigen Celesio mit einer Kaufempfehlung des US-Hauses Jefferies um 0,6 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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