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Europas Aktienkurse steigen. Unterstützung erhalten die Börsen aus Tokio, wo der Nikkei-Index, der in den vergangenen drei Tagen um fast 1.500 Punkte eingebrochen war, den freien Fall gebremst hat. Der DAX setzt die Erholung vom Montag fort und legt um 1,1 Prozent auf 8.473 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,3 Prozent auf 2.821 Zähler hinzu. Alle europäischen Handelsplätze melden Kursgewinne.
Was diese Kursgewinne wert sind, dürfte sich am Nachmittag erweisen. Dann nehmen die Börsen in den USA, die am Montag wegen eines Feiertags geschlossen waren, den Handel wieder auf. Impulse könnten sie von der Konjunktur erhalten. Kurz vor der Startglocke an der Wall Street werden Zahlen zu Hauspreisen veröffentlicht und kurz nach der Eröffnung Daten zum Vertrauen der US-Konsumenten. Parallel zur Stabilisierung der Aktienkurse in Japan hat der Yen zum Dollar und zum Euro wieder abgewertet. Der jüngste Crash am japanischen Aktienmarkt war mit einem aufwertenden Yen einher gegangen. Devisenhändler hatten spekulative Währungsgeschäfte, so genannte Carry Trades, aufgelöst. Das hatte die japanische Währung nach oben getrieben. Weil der Dollar und auch der Euro zum Yen in etwa gleich stark steigen, tritt der Euro-Dollar-Wechselkurs auf der Stelle. Die Gemeinschaftswährung handelt in einer engen Spanne, die von 1,2884 bis 1,2940 Dollar reicht. Allerdings könnten die Konjunkturzahlen aus den USA auch in das meistgehandelte Devisenpaar Bewegung bringen. Am Euro-Rentenmarkt neigen Bundesanleihen nach wie vor zur Schwäche. An den Aktienmärkten sind vor allem die konjunktursensiblen Sektoren gesucht. Automobilaktien legen im Schnitt um 1,7 Prozent zu und Bauwerte um 1,6 Prozent. Eine Ausnahme bilden die Aktien der Rohstoffproduzenten, die unter fallenden Rohstoffpreisen leiden. Die in London gehandelten Papiere der Bergwerksriesen Rio Tinto und Anglo American gehören zu den wenigen Kursverlierern an Europas Börsen. Auch die Aktien der Luftfahrtbranche gelten als konjunkturabhängig. Lufthansa-Aktien steigen um 3,6 Prozent und haben sich damit an die DAX-Spitze gesetzt. Air France legen um 3,4 Prozent zu und International Consolidated Air um 3,7 Prozent. Commerzbank-Aktien verteuern sich um 2 Prozent. "Der große Druck ist nach dem Ende der Kapitalerhöhung erst einmal weg", sagt ein Händler. Vor der milliardenschweren Kapitalerhöhung der Bank hatten spekulative Anleger die Aktie verkauft, um diese Positionen mit der Kapitalaufstockung wieder zu schließen. Diese Handelsstrategie sorgt nun für einen steigenden Kurs. VW-Aktien bleiben mit einem kleinen Aufschlag von 0,2 Prozent etwas zurück. Europas größter Autobauer zahlt den gut 100.000 Mitarbeitern in Westdeutschland ab dem 1. September um 3,4 Prozent mehr Gehalt und ab dem 1. Juli 2014 um weitere 2,2 Prozent. Der Baukonzern Bilfinger will die Sparte Concessions verkaufen, in dem die Mannheimer als privater Partner der öffentlichen Hand Immobilien oder Straßen baut und betreibt. Analysten werten das als strategisch positiv, die Aktie steigt um gut vier Prozent. Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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