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Gute Daten zur deutschen Industrieproduktion führen den DAX am Mittwochmittag auf ein neues Allzeithoch bei 8.241 Punkten. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe legte im März gegenüber dem Vormonat bereinigt um 1,2 Prozent zu. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang von 0,2 Prozent befürchtet. Überraschend gute Auftragseingänge aus Deutschland sowie die Aussicht auf eine weiterhin extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken sind gute Nachrichten für die Börsen.
Der DAX steigt aktuell um 0,7 Prozent auf 8.237 Punkte und notiert damit nur knapp unter seiner Bestmarke. Für den Euro-Stox-50 geht es 0,5 Prozent auf 2.783 nach oben, was immerhin einem neuen Jahreshoch entspricht. Der Euro profitiert ebenfalls von den Daten und zieht bis auf 1,3130 Dollar an. "Die Zahlen sind wesentlich besser als erwartet", sagt Annalisa Piazza von Newedge. Die Industrieproduktion könnte nach Einschätzung der Analystin einen positiven Beitrag zum BIP im ersten Quartal leisten. Allerdings ist sie weiterhin vorsichtig, da der weiter schwache Konsum bzw die schleppende Nachfrage aus dem Ausland den Konjunkturhimmel über der größten Volkswirtschaft der Eurozone eintrübe. Neben Konjunkturdaten haben Anleger vor allem eine wahre Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Henkel-Aktien setzen sich nach der Bilanzvorlage an die Spitze des deutschen Leitindexes und legen um 5,7 Prozent zu. "Vor allem der Margenanstieg ist ein Knaller", sagt ein Händler. "Es ist interessant, wie es Henkel gelingt, besonders in konsumnahen Bereichen immer wieder Preiserhöhungen durchzusetzen", lobt auch Analyst Zafer Rüzgar von Independent Research die Margenstärke. Nach guten Geschäftszahlen geht es für die Telekom-Aktie immerhin 3,8 Prozent nach oben. Liberium Capital spricht von ermutigenden Signalen für Deutschland und die USA. Diese positiven Trends hätten die Schwäche in Europa kompensiert. Die Steigerung der Kunden in Deutschland sei beeindruckend. Als "im Prinzip inline" stufen Händler die Zahlen und die Prognose von Lanxess ein. Der Spezialchemie-Konzern und DAX-Neuling habe eine schwache Jahresprognose abgegeben. Die Aktie steigt 0,4 Prozent, nachdem das Papier im frühen Handel noch stärker unter Druck gestanden hat. Nach Zahlenvorlage geht es für die Papiere von HeidelbergCement 0,9 Prozent nach oben. Die DZ-Bank spricht von einer soliden operativen Entwicklung und bestätigt die Kaufempfehlung für die Aktie. Trotz Quartalszahlen, die leicht besser als vorhergesagt ausgefallen sind, bleibt die E.ON-Aktie mit einem Plus von 0,3 Prozent zurück. "Der Start ins Jahr ist gut", sagt Analyst Michael Schäfer von equinet. Er warnt allerdings davor, die Zahlen auf das Gesamtjahr hochzurechnen. "Schließlich hat E.ON den Ausblick nur bestätigt", sagt Schäfer. Die DZ-Bank spricht von Zahlen ohne große Überraschungen. In der zweiten Reihe hat Süss Micro Tec die bereits zurückgeschraubten Erwartungen nicht erfüllt. "Die Zahlen sind auf den ersten Blick enttäuschend", so ein Händler. Der Kurs fällt um vier Prozent. Bei Brenntag ist Händlern zufolge zwar der Umsatz besser ausgefallen als erwartet, völlig überraschend lägen jedoch die Gewinnziffern unter Erwartung. "Das sieht nach überraschendem Margendruck aus", so ein Händler. Das Papier verliert 4,3 Prozent. Von einer "astreinen Gewinnwarnung" sprechen Händler bei Klöckner & Co. Der Stahlhändler rutschte noch weiter in die Verlustzone und glaubt nicht mehr an die eigene Gewinnprognose für 2013. Ganz überraschend kommt das nicht. Die Aktie büßt lediglich 0,5 Prozent ein. Die Umsatzentwicklung von Dialog Semiconductor im ersten Quartal hat die Analysten von Close Brothers Seydler positiv überrascht, dabei zählt das erste Quartal traditionell zu den schwächeren des Unternehmens. Die Aktie steigt um 3,7 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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