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Es ist vollbracht. Der DAX hat ein neues Rekordhoch erreicht. In der Spitze stieg er am Dienstag auf 8.197 Punkte. Das alte Hoch aus dem Jahr 2007 lag bei 8.152 Punkten. Für Kauflaune und steigende Kurse sorgen europaweit überwiegend gut ausgefallene Unternehmenszahlen und vor allem die üppige Liquidität an den Märkten. "Die Notenbanken fluten den Markt mit billigem Geld, und das aktuelle Zinsniveau lässt nur wenig Alternativen zum Aktienmarkt zu", sagt Anja Welz, Vorstand der Laureus AG Privat Finanz. Am Mittag steht der DAX mit 1 Prozent im Plus bei 8.192 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,8 Prozent auf 2.771 Punkte zu.
Mitul Kotecha, Volkswirt bei der Credit Agricole, betont die Bedeutung der Billig-Zinsen als Kurstreiber: "Die Käufer von Risikopapieren vertrauen weiter darauf, dass die Zentralbanken zusätzlichen Treibstoff bereitstellen". Am Morgen senkte die australische Notenbank den Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Am Montag erst hatte EZB-Präsident Draghi erneut Andeutungen über weitere Zinssenkungen in der Eurozone gemacht, nachdem die EZB erst am vergangenen Donnerstag den Leitzins auf 0,50 Prozent gesenkt hatte. Ein weiterer positiver Impuls kommt von den Auftragseingängen der deutschen Industrie, die im März wider Erwarten ein kräftiges Plus zeigen. Sowohl aus dem Inland wie auch aus dem Ausland gingen deutlich mehr Bestellungen ein, wobei die Nachfrage aus der Eurozone besonders stark war. Volkswirtin Annalisa Piazza von Newedge Strategy weist darauf hin, dass die harten Fakten momentan von den Konjunkturumfragen abweichen. Die Wirtschaftsdaten deuten für sie darauf hin, dass die Wirtschaft in Deutschland wachsen wird, auch wenn die Umfragen in eine andere Richtung deuteten. Der Euro ist mit der Veröffentlichung der Daten nach oben geschnellt auf deutlich über 1,31 Dollar. Im Tageshoch erreichte er 1,3133 Dollar, verglichen mit Ständen um 1,3070 am frühen Morgen. Am Aktienmarkt sorgt vor allem der Finanzsektor für gute Laune. Die Schwergewichte HSBC und Societe Generale weisen Kursgewinne von knapp 3 bzw rund 5 Prozent auf. Besser als vorhergesagt habe die Investmentsparte von Societe Generale abgeschnitten, auch der Bereich Finanz-Dienstleistungen habe sich auf der Einnahmenseite wacker geschlagen, heißt es von den Analysten der Citigroup. Der Subindex der Banken gewinnt 2,0 Prozent. Rückenwind erhält er auch von einer Hochstufung des Bankensektors durch Morgan Stanley. Die Analysten glauben, dass sich Anlegern im Finanzsektor die besten Möglichkeiten bieten. Die Commerzbank hat mit ihren Quartalszahlen ebenfalls überzeugt, was die Aktie mit einem Plus von 1,9 Prozent quittiert. Der Gewinn habe von einer unerwartet niedrigen Risikovorsorge und einem geringeren Verwaltungsaufwand profitiert, heißt es im Handel. Der Zinsüberschuss liege etwas unter, der Provisionsüberschuss etwas über den Erwartungen. Kursgewinne auch bei den Versicherern. Der Branchenindex gewinnt 0,7 Prozent. Allianz-Papiere steigen nach der Vorlage erster Eckdaten um 2,7 Prozent. Der Versicherer hat einen starken Jahresstart hingelegt und die Erwartungen der Analysten beim Gewinn deutlich übertroffen. Auch Munich Re wartete mit guten Ergebnissen auf. Die Aktie legt um 0,4 Prozent. zu. Etwas gebremst wird der Sektor davon, dass Morgan Stanley die Versicherer heruntergestuft hat, da sie unter den niedrigen Renditen am Anleihemarkt leiden dürften. Vernachlässigt werden wie so oft in Zeiten deutlich steigender Kurse als defensiv geltende Sektoren wie Nahrungsmittel, Versorger und Haushaltskonsumgüter. Der Sektor der Bauwerte gewinnt dagegen 2 Prozent und steht mit den Banken an der Spitze. Tagesgewinner hier sind Lafarge-Aktien, die um 5,6 Prozent steigen. Positiv heben die Analysten der Citigroup die durchgesetzten Preiserhöhungen im Quartalsausweis der Franzosen hervor. Auch halte Lafarge an dem Ziel fest, die Nettoverschuldung 2013 auf unter 10 Milliarden Euro zu reduzieren. Für den deutschen Bauwert Hochtief geht es um 6,1 Prozent nach oben. Der Baukonzern ist nach längerer Durststrecke wieder auf den Erfolgspfad zurückgekehrt. Positiv wird an der Börse außerdem der Verkauf des Flughafengeschäfts für 1,1 Milliarden Euro gesehen. "Der Preis ist höher als erwartet", sagt ein Händler. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/gos -0- (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires May 07, 2013 07:24 ET (11:24 GMT) Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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