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Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der deutsche Aktienmarkt auf Allzeithoch springt. Am Vormittag fehlten im Hoch nur vier Punkte. Die europäischen Einkaufsmanager-Indizes, die leicht positiv überrascht haben, lösten zunächst eine kleine Kaufwelle aus. Nahe dem Allzeithoch setzten dann allerdings Gewinnmitnahmen im DAX ein. Mit dem Feiertag in London und fehlenden Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag dürfte es dem deutschen Aktienmarkt schwer fallen, im Tagesverlauf einen erneuten Anlauf auf Rekordniveau zu wagen. Das Börsenbarometer DAX notiert am Montagmittag 0,1 Prozent leichter bei 8.116 Punkten nach einem Tageshoch bei 8.148 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 2.750 Zähler nach unten.
Im Gegensatz zum DAX hat der Euro-Stoxx-50 noch einen langen Weg bis zu seinem Allzeithoch vor sich. Dieses liegt bei 5.464,43 Zählern und stammt vom 6. März 2000. Dieser große Abstand hat mehrere Gründe: Der europäische Benchmark-Index ist ein Kursindex, währenddessen der DAX einen Performance-Index darstellt. Das Hoch stammt aus der Zeit der Technologieblase Anfang des Jahrtausends. Damals profitierte der Euro-Stoxx-50 auf Grund der Gewichtung wesentlich stärker von den hohen Bewertungen der Technologiewerte und auch der Telekomtitel als der DAX. So notiert der Sub-Index der Telekommunikationaktien aktuell bei rund 250 Punkten. Am 6. März 2000 stand dieser mehr als viermal so hoch. Käufe wurden am Vormittag am Aktienmarkt verzeichnet, als die europäischen Einkaufsmanager-Indizes für den Dienstleistungssektor veröffentlicht wurden. Der aggregierte Gesamtindex für die Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg im April auf 46,9 Zähler von 46,5 im Vormonat. Damit signalisiert der Index, dass die Privatwirtschaft der Eurozone erstmals seit Januar ihre Talfahrt verlangsamt hat. An den Devisenmärkten notiert der Euro mit 1,3113 Dollar wenig verändert. Der Markt ist derzeit "nicht Fisch, nicht Fleisch", sagt Antje Praefcke von der Commerzbank. Sowohl die gemischten Konjunkturzahlen als auch die Zentralbanken machten es den Marktakteuren derzeit nicht leicht. Das Euro/Dollar-Paar hatte am Freitag sehr volatil auf die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts reagiert. Die seit vier Wochen bestehende Seitwärtsbewegung des Euro zwischen 1,2950 und 1,3250 Dollar ist weiter intakt. Bei den Einzelwerten steht der Konsumgüterkonzern Unilever im Blick. Der Konzern hat Goldman Sachs mit der Suche nach einem Käufer für das Geschäft mit Salat-Dressing beauftragt. Das treibt die Aktie auf ein Allzeithoch. Am Mittag geht es für die Unilever-Aktie leicht auf 32,82 Euro nach oben. Das neue Allzeithoch liegt nun bei 33,04 Euro. Nach Geschäftszahlen steigen Linde-Papiere um 3,8 Prozent auf 148,15 Euro. Die Analysten der DZ-Bank zeigen sich angetan von den Zahlen. "Das Betriebsergebnis und der Nettogewinn sind leicht besser als erwartet", heißt es. Die Analysten erwartet für das Gesamtjahr ein EBITDA von mehr als 4 Milliarden Euro. Für 2016 rechnen die Experten mit mindestens 5 Milliarden Euro. Die Aktie wird weiterhin zum Kauf empfohlen. Im MDAX stellt die Aktie von Celesio mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 15,90 Euro den Gewinner. Die Analysten der DZ-Bank verweisen auf einen Artikel im Platow-Brief, demzufolge die Franz Haniel & Cie GmbH in Gesprächen über den Verkauf eines Teils ihres 50,1-Prozent-Celesio-Pakets sein soll. Käufer soll der US-Pharmagigant CVS Caremark sein. Angeblich erwäge Haniel eine Reduktion auf eine Sperrminorität von rund 25 Prozent; CVS sei bereit, bis zu 23 Euro je Aktie zu zahlen. Für die DZ-Bank sind das keine weltbewegenden Nachrichten, am Markt gingen solche Spekulationen schon eine ganze Weile um. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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