Alt 25.10.12, 12:46
Standard BASF Top - Daimler Flop
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Solide Ergebnisse einer ganzen Reihe großer Unternehmen sorgen am Donnerstag für eine freundliche Tendenz an Europas Börsen. Auch das überraschend starke Wirtschaftswachstum in Großbritannien stüzt die Stimmung. Der Euro hat zum US-Dollar und zum Yen aufgewertet. Auch dies ist ein Hinweis auf steigende Risikofreude nach der Enttäuschung über schwache europäische Konjunkturdaten vom Vortag, die die Kurse stark unter Druck gebracht hatten.

Der DAX steigt am Mittag um 0,6 Prozent auf 7.235 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,5 Prozent auf 2.502 Zähler vor. Gestützt wird der DAX nicht zuletzt von der BASF-Aktie, die nach guten Quartalszahlen der Ludgiwgshafener um zwei Prozent steigt. Hinter Siemens ist BASF der zweitschwerste Titel im deutschen Leitindex. Daimler gibt dagegen die Jahresziele nach einem schwachen dritten Quartal auf.

"Der Eindruck ist, dass die Ergebnisse der europäischen Unternehmen unterm Strich weniger schlecht sind als die in den USA. Deshalb kommt der Aktienmarkt nicht runter", sagt ein Händler. Tatsächlich haben sich der DAX und andere europäische Leitindizes zuletzt besser geschlagen als der Dow Jones Index oder der S&P-500.

Euro macht wieder Boden gut

Der Euro, der am Mittwochvormittag zum Dollar auf ein Wochentief von 1,2920 Dollar gefallen war, hat sich seitdem kontinuierlich nach oben gearbeitet und wechselt mit 1,30 Dollar die Besitzer. Im Aufwärtsdrang etwas gebremst wird der Euro von der Kreditvergabe in der Eurozone. Diese ist im September um 0,3 Prozent zurückgegangen. Das war der erste Rückgang seit April. Unternehmen und Privathaushalte fragen weniger Kredite nach.

Kräftig unter die Räder ist der Euro jedoch zum Pfund Sterling geraten. Handelte der Euro kurz vor Veröffentlichung der britischen Wachstumszahlen für das dritte Quartal noch mit 0,81 Pfund Sterling, so kostet er nun nur noch 0,8049 Pfund Sterling. Großbritanniens Wirtschaft ist nicht zuletzt dank der Olympischen Sommerspiele in London um ein Prozent gestiegen - der stärkste Anstieg seit fünf Jahren.

BASF zählt zum Weizen und Daimler zur Streu

Bei der ersten großen Welle von Quartalsergebnissen trennt sich wie so oft die Spreu vom Weizen. Die Chemiekonzerne BASF und Air Liquide haben die Investoren im dritten Quartal ebenso überzeugt wie die Pharmaschwergewichte Sanofi und AstraZeneca. Auch bei Unilever und der schweizerische Bank Credit Suisse werden nach den Ergebnissen die Aktien gekauft.

Die Kursgewinne reichen von 1,3 Prozent für Air Liquide über zwei Prozent für BASF bis zu 3,8 Prozent für Unilever. BASF, der weltgrößte Chemiekonzern, hält trotz konjunkturellem Gegenwind weiter Kurs auf seine Jahresprognosen. Höhere Mengen und Preise im Öl- und Gasgeschäft und eine florierendes Pflanzenschutzsparte haben das dritte Quartal gerettet.

Zur Spreu zählen die Geschäftszahlen von Daimler. Die Stuttgarter haben sich nach dem dritten Quartal von ihren Jahreszielen verabschiedet. Die Aktie verliert 3,2 Prozent. Aktien von Peugeot büßen 3,7 Prozent auf 5,36 Euro ein. Die britische Barclays Bank hat das Kursziel für die Aktie auf nur noch zwei Euro halbiert. Enttäuschende Prognosen von France Telecom drücken die Aktie um 2,4 Prozent.

Auch in der zweiten Reihe gibt es Bewegung. So büßen die Papiere des angezählten Baumarktkonzerns Praktiker knapp sechs Prozent ein. Der Verlust stieg im dritten Quartal um rund zehn Millionen auf 36 Millionen Euro. Die Papiere von Börsenneuling Hess fallen auf 15,22 Euro, ein Minus von 1,8 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis von 15,50 Euro.

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