Alt 25.09.12, 17:09
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX steckt Conti-Platzierung und Gewinnwarnungen weg
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FRANKFURT--Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX gewann zwar 0,2 Prozent oder 12 auf 7.425 Punkte, damit hängt er aber weiterhin unter dem jüngsten Jahreshoch von 7.479 Punkten fest. Während gute Konjunkturdaten vom US-Immobilienmarkt und vom US-Verbrauchervertrauen die Stimmung stützten, verunsicherten einige Gewinnwarnungen die Anleger.

Achim Matzke von der Commerzbank spricht von einer Konsolidierung, die sich voraussichtlich irgendwann nach oben auflösen wird. "Aus technischer Sicht befindet sich der Markt in einem nachhaltigen Kursaufschwung", so der Marktanalyst.

Unter Druck standen vor allem die Aktien der Automobilwerte und ihrer Zulieferer. Hier gab es gleich mehrere Gründe für die Kursrückgänge. Daimler, BMW und VW fielen um 1,4 bis 1,7 Prozent. Das lag unter anderem daran, dass Anleger in den Depots Platz für neue Aktien von Continental schufen. Deren Aktien gaben um 4,0 Prozent auf 78,22 Euro nach.

Schaeffler hat einen Teil seiner Aktien verkauft, Investmentbanken haben das Paket von 20,8 Millionen Aktien oder gut 10 Prozent der Conti-Anteile am Morgen zu 77,50 Euro je Stück bei Anlegern untergebracht. "Das Timing ist gut. Schaeffler hat die DAX-Aufnahme abgewartet und dann die Verkaufspläne aus der Schublade geholt", meinte ein Händler zu der Platzierung des Aktienpakets durch den Hauptaktionär des Unternehmens. Auch dem Aufstieg in den DAX war es zu verdanken, dass die Aktie zuletzt über 80 Euro gestiegen war. Im Jahr 2009 hatte sich der fränkische Familienkonzern beim Reifenhersteller zu Kursen von 75 Euro je Aktie eingekauft.

Größter Verlierer waren allerdings Infineon. Das Unternehmen hat vor zu hochgesteckten Erwartungen gewarnt. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres ab Oktober könnten die Umsätze sinken und die Margen erodieren. Analysten stellen sich nun auf einen Gewinn je Aktie im neuen Quartal von 4 Cent ein, bisher hatte der Markt mit 7 Cent gerechnet. Die Aktie von Infineon fiel um 6,1 Prozent auf 5,10 Euro.

"Angesichts der Conti-Platzierung und der Gewinnwarnungen hält sich der DAX gut", sagte ein Händler. Deutsche Telekom gerieten mit einem Minus von 1,8 Prozent auf 9,76 Euro in den Sog der Aktien von Telekom Austria, die wegen der schwachen Geschäftsentwicklung die Dividende kürzt.

Gute Nachrichten gab es dagegen von Südzucker, der Konzern hat seine Prognosen angehoben. Die Aktie gewann 3,4 Prozent auf 28,55 Euro. Und im DAX stiegen adidas um 1,8 Prozent auf ein neues Allzeit-Hoch von 65,84 Euro. Henkel verteuerten sich um 1,8 Prozent auf 63,25 Euro und sind damit ebenfalls so teuer wie nie zuvor. Auch RWE, SAP, Allianz und die Aktien des Börsenneulings Lanxess legten überdurchschnittlich stark zu.

Ungebrochen lebhaft ist das Interesse am Börsengang von Talanx. "Die Nachfrage ist hoch, vor allem wenn man bedenkt, was es für ein Hickhack um den Börsengang gegeben hat", sagt ein Händler. Ein erster Versuch war ja erst vor kurzem abgebrochen worden. Am Dienstag wurde die Aktie im Handel per Erscheinen bei 20,50 zu 21,00 Euro gestellt, also im oberen Bereich der Bookbuilding-Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com

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