Alt 25.09.12, 11:55
Standard Caterpillar belastet konjunkturabhängige Aktien
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An den europäischen Aktienmärkten weiten sich die Verluste am Dienstagmittag etwas aus. Belastet wird die Stimmung nach wie vor von der Gewinnwarnung, die Caterpillar am Montag nach Börsenschluss in den USA herausgegeben hat. Da Caterpillar der weltgrößte Baumaschinenhersteller ist, gilt er als Indikator für die Weltwirtschaft. "Die globalen Wachstumssorgen verunsichern", fasst Mitul Kotecha vom Crédit Agricole die Stimmung zusammen. Positive Nachrichten wie der GfK-Konsumklimaindikator aus Deutschland sind Mangelware. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,3 Prozent, der DAX verliert 0,3 Prozent auf 7.388 Punkte, und der Euro rutscht auf die Marke von 1,29 US-Dollar zurück.

Bei den deutschen Standardwerten setzt sich der Trend, der bereits am Vortag zu beobachten war, fort: Zyklische Titel, allen voran die Automobilaktien, stehen unter Druck. Hier verlieren VW und BMW jeweils 2,3 Prozent, Daimler fallen sogar um 2,8 Prozent. Angeführt wird die Verliererliste von den Aktien des Autozulieferers Continental, die 4,2 Prozent auf 78,03 Euro abgeben. Hauptaktionär Schaeffler hat einen Teil seiner Aktien verkauft, Investmentbanken haben das Paket von 20,8 Millionen Aktien oder gut 10 Prozent der Conti-Anteile am Morgen zu 77,50 Euro je Stück bei Anlegern untergebracht.

"Das Timing ist gut. Schaeffler hat die DAX-Aufnahme abgewartet und dann die Verkaufspläne aus der Schublade geholt", kommentiert ein Händler die Platzierung des Conti-Aktienpakets durch Schaeffler. Auch dem Aufstieg in den DAX war es zu verdanken, dass die Aktie zuletzt über 80 Euro gestiegen war. Im Jahr 2009 hatte sich der fränkische Familienkonzern beim Reifenhersteller zu Kursen von 75 Euro je Aktie eingekauft. Analysten sehen Conti unverändert positiv: Morgan Stanley hat die Titel auf ihre "Best-Ideas" aufgenommen.

Dagegen sind defensive Titel gefragt. Hier holt die Henkel-Aktie mit 0,7 Prozent Aufschlag die Vortagesschwäche wieder auf und nähert sich neuen Rekorden. Aktien von RWE und Fresenius klettern um jeweils ein halbes Prozent. Daneben steigt der Kurs von SAP um 0,9 Prozent auf 56,55 Euro und die adidas-Aktie um 1,1 Prozent auf 65,37 Euro.

Telekom Austria senkt Dividende

Allerdings gibt es auch unter den defensiven Titeln einen großen Verlierer am Deutschen Aktienmarkt, und das ist die Deutsche Telekom mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 9,77 Euro. Telekom Austria hat ihre Ausschüttungen an die Aktionäre wegen des schärferen Wettbewerbs in Österreich drastisch zusammengestrichen hat. Nur 5 Cent je Aktie sollen die Investoren für das noch laufende Jahr erhalten - für 2011 waren es noch 38 Cent. Nun fragen sich Marktteilnehmer, ob weitere Unternehmen aus der Branche dem Beispiel folgen. Die fortgesetzt schwierigen makroökonomischen Bedingungen in Zentral- und Osteuropa und der regulatorische Druck dürften erheblich auf die finanziellen Ergebnisse und den Cashflow wirken. Die Analysten von Jefferies haben sich den europäischen Telekomsektor näher angeschaut und sind nunmehr vorsichtiger gestimmt. Sie haben die Einstufungen für die Deutsche Telekom, Telefonica und Bouygues gesenkt. Die Aktien von Telekom Austria verlieren 7,3 Prozent auf 5,69 Euro, der Sektorindex im Euro-Stoxx gibt um 0,6 Prozent nach.

Das Interesse am Börsengang von Talanx ist ungebrochen lebhaft. "Die Nachfrage ist hoch, vor allem wenn man bedenkt, was es für ein Hickhack um den Börsengang gegeben hat", sagt ein Händler. Am Montag wurde die Aktie in der Spitze bei 21,30 Euro umgesetzt - also einen Euro über dem oberen Ende der Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro. Am Dienstag wird sie im Handel per Erscheinen bei 20,50 zu 21,00 Euro gestellt.

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