Alt 24.09.12, 17:35
Standard XETRA-SCHLUSS/Konsolidierungstag - ifo-Index enttäuscht
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Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem neuen Jahreshoch am Freitag zu Wochenbeginn erst einmal durchgeatmet. Hinzu kamen konjunkturelle Warnsignale. Der ifo-Index ging im September mit einem Wert von 101,4 überraschend zurück. Volkswirte hatten mit einem im Vergleich zum August unveränderten Stand von 102,4 gerechnet. "Offenbar zeigen sich die Unternehmen von den Entscheidungen der EZB und zum ESM-Rettungsschirm nicht beeindruckt, und so bleiben die Aussichten für die deutsche Konjunktur mit Risiken behaftet", meinte Viola Julien von der Helaba Bank. Dieser Ansicht war auch Bernd Hartmann, Leiter Investment Research der VP Bank: "Das Wachstumsproblem in der europäischen Peripherie bleibt weiter bestehen und bedroht damit direkt auch die deutsche Konjunktur."

Letztlich ging es für den DAX moderat um 0,5 Prozent auf 7.413 Punkte abwärts. Auch die Leitindizes in Japan, Hongkong und Sydney mussten Abgaben verkraften. Dort belasteten die niedrigeren Wachstumsprognosen der Rating-Agentur Standard & Poor's für China und Indien die Kurse und auch die Preise für Rohstoffe. Die schlug sich bei Stahlwerten nieder. So büßten die Aktie von Salzgitter 1,7 Prozent ein.

Talanx-Börsengang stößt auf Interesse

Der Kursanstieg der vergangenen Wochen lockt neue Unternehmen an die Börse. Der Börsengang des Versicherers Talanx könnte nach Anlaufschwierigkeiten doch ein Erfolg werden. Bei der Wertpapierhandelsbank Schnigge wird die Aktie mit 20,50 zu 21 Euro und damit am oberen Rand der Bookbuilding-Spanne zwischen 17,30 Euro und 20,30 Euro gestellt. "Das Interesse schlägt das aller IPOs vorher", sagte ein Händler. Man müsse allerdings die weitere Entwicklung der Nachfrage erwarten.

DAX ändert seine Gestalt - Neulinge unter Druck

Der DAX ist zu Wochenbeginn nicht mehr der alte. Nach einer turnusmäßigen Überprüfung des wichtigsten deutschen Aktienindex durch die Deutsche Börse sind die Aktien von Continental und Lanxess in den DAX aufgerückt. Dafür mussten die Papiere von Metro und MAN Adieu sagen. Oftmals geben die Kurse von DAX-Neulingen nach, weil sie bereits vor der Aufnahme in den Index gekauft wurden. Dies war auch bei Continental der Fall. Die Aktie verlor 2,5 Prozent, während die von Lanxess um 0,4 Prozent sank. Bei dem Autozulieferer kam die eingetrübte Lage der Branche seit der Gewinnwarnung von Daimler hinzu. "Hier ist die Luft erst einmal raus", meinte ein Händler und verwies dazu auch auf das Minus von 4,7 Prozent bei der Dürr-Aktie.

EADS-Aktien gaben mit 3,5 Prozent ebenfalls deutlich nach. Der geplante Zusammenschluss des deutsch-französischen Flugzeug- und Rüstungskonzerns mit dem britischen Wettbewerber BAE Systems steht laut Handelsblatt vor großen Hindernissen. Frankreich wolle auf keinen Fall auf den eigenen Staatsanteil verzichten, schrieb die Zeitung und berief sich dabei auf das französische Präsidialamt. Zu den Verlierern gehörten auch die Bankaktien, die sich in den vergangenen Wochen merklich erholt hatten. So fiel das Papier der Commerzbank um 3,7 Prozent.

Gefragt waren die Aktien aus dem Pharmabereich. Papiere von Bayer stiegen um 0,3 Prozent. Die Leverkusener haben einen weiteren Erfolg verbucht: Ihr Kooperationspartner Regeneron Pharmaceuticals hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das Augenmittel VEGF Trap-Eye für eine weitere Indikation erhalten. Die Fresenius-Aktie legte sogar um 1,3 Prozent zu. Weiter aufwärts ging es auch für die Aktie von MorphoSys. Nach einem Studienerfolg, der am Freitag mitgeteilt worden war, profitierte die Aktie nun von zuversichtlichen Analystenkommentaren und gewann 8,9 Prozent.

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