Alt 18.09.12, 17:05
Standard XETRA-SCHLUSS/Gewinnmitnahmen belasten den DAX
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FRANKFURT--Gewinnmitnahmen haben das Geschehen am deutschen Aktienmarkt am Dienstag geprägt. Der DAX verlor 0,8 Prozent oder 56 auf 7.348 Punkte und ging somit leichter aus dem Handel. Die Verbesserung des ZEW-Konjunkturbarometers reichte nicht aus, um die Notierungen im grünen Bereich zu halten. Ein deutlicher Rückgang des Ölpreises ließ vielmehr die Sorge aufkommen, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft in den kommenden Wochen weiter abschwächen könnte.

Die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank (EZB) an den Anleihemärkten der Eurozone einzugreifen hat zwar die Stimmung unter Analysten gestützt und den ZEW-Index auf minus 18,2 von minus 25,5 steigen lassen. Damit bewegt er sich aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch wies Newedge darauf hin, dass sich die Stimmung in weiten Teilen der Wirtschaft wie im Automobil- und Chemiesektor weiter verschlechtert hat.

Der Fall des Ölpreises am Vorabend um mehr als 4 Prozent hat die Anleger beunruhigt. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Weltwirtschaft weiter abschwächt. "Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA schüren die Sorge vor einer sinkenden globalen Wirtschaftsleistung", sagte Kintai Cheung, Analyst bei Credit Agricole.

Morgan Stanley weist darauf hin, dass sich die Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten von der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft abgekoppelt habe. Grund hierfür seien die Erwartungen der Anleger an durchgreifende Aktionen der Zentralbanken gewesen. Zugleich warnen die Analysten davor, dass die Rally nur aufrecht erhalten werden kann, wenn sich auch der Wirtschaftsausblick in den kommenden zwei Monaten verbessere.

Zunehmend nervös sind die Anleger wegen Spanien. Das Land hat noch immer keinen Hilfsantrag in Brüssel gestellt. EZB-Ratsmitglied Coene hat davor gewarnt, dass die Renditen am spanischen Anleihemarkt wieder steigen könnten, sollte Spanien das Hilfsprogramm nicht in Anspruch nehmen. Madrid fürchtet aber die daran geknüpften Auflagen.

Die Aussicht auf wieder steigende Renditen in der Peripherie und damit zunehmende Spannungen in Europa sind natürlich negativ für den Bankensektor. Commerzbank-Aktien verloren 3,4 Prozent auf 1,58 Euro, für die Deutsche-Bank-Aktie ging es um 4,9 Prozent auf 32,40 Euro nach unten.

Schwache europäische Absatzzahlen sowie die Senkung der Absatzprognose durch die Ratingagentur Moody's belasteten die Aktienkurse der Automobilhersteller. In Europa ging der Absatz bei Pkws im August um 8,5 Prozent bereits den elften Monat in Folge nach unten. Für China erwartet Moody's im kommenden Jahr nur noch ein Wachstum von 2,9 Prozent statt 4,4 Prozent zuvor. Daimler-Aktien verloren 1,5 Prozent auf 39,19 Euro und VW-Titel fielen um 2,3 Prozent auf 148,10 Euro.

Adidas-Aktien stiegen dagegen nach einer Kurszielanhebung auf 82 Euro durch Warburg um 1,4 Prozent auf 64,77 Euro. Für die defensiven Beiersdorf-Titel ging es gleich um 1,7 Prozent auf 56,49 Euro nach oben. SAP-Papiere stiegen gegen den Trend um 1,5 Prozent auf 55,72 Euro. Händler sprachen von einem positiven Momentum in dem Papier.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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