Alt 07.06.12, 17:32
Standard XETRA-SCHLUSS/Freundlich - Für den großen Anstieg fehlt die Kraft
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FRANKFURT - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag weiter zugelegt, doch im späten Handel ist ihm etwas die Puste ausgegangen. Der DAX gewann letztlich 0,8 Prozent auf 6.144 Punkte. Eine überraschende Zinssenkung in China hatte ihn bis auf 6.230 Punkte katapultiert, doch Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke sorgten dann für Ernüchterung. Bei einer Anhörung vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des Kongresses blieb der Währungshüter die erhofften Worte schuldig. Zwar zeigte er sich besorgt wegen der Schuldenkrise in Europa und signalisierte im Fall des Falles Handlungsbereitschaft. Konkrete Maßnahmen deutete er aber nicht an.

Das war den Märkten zu wenig. Händler erhoffen sich eine konzertierte Aktion der großen Notenbanken. Damit bleibt die Lage spannend. Bislang sei die Erholung aber nur eine Gegenreaktion auf die vorherigen Verluste gewesen, meinte ein Händler. Die Umsätze waren für einen Feiertag recht gut. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 172,5 (Vortag: 152,5) Millionen Aktien im Wert von rund 2,86 (Vortag: 3,20) Milliarden Euro.

Gefragt waren Bankaktien. Commerzbank legten um 5,7 Prozent auf 1,43 Euro zu und waren damit Champion im DAX. Eine erfolgreiche Auktion spanischer Anleihen sorgte bei Finanzwerten europaweit für Erleichterung. Mit 2,074 Milliarden Euro konnte das Land mehr Papiere verkaufen als mit 1 bis 2 Milliarden Euro geplant war. Dadurch wurden die Sorgen über die finanzielle Lage des Landes etwas gedämpft. Der Tarifabschluss im deutschen Bankgewerbe kam ebenfalls gut an. Die Gehaltserhöhung von 2,9 Prozent ab Juli 2012 und weiteren 2,5 Prozent ab Juli 2013 halten Händler nicht für eine Belastung.

Von der Zinssenkung in China profitierten die Aktien der Automobilhersteller, für die das Land einer der wichtigsten Absatzmärkte ist. Die Hoffnung auf eine weiche Landung der chinesischen Konjunktur ist durch die Zinssenkung größer geworden. Damit droht der Konsum im Reich der Mitte nicht unsanft ausgebremst zu werden. BMW stiegen um 1,8 Prozent auf 59,58 Euro.

Verluste erlitten dagegen die "Minderleister" im DAX. "Unternehmen, bei denen die fundamentale Lage im Argen liegt, werden gemieden, selbst in einem steigenden Gesamtmarkt", meinte ein Händler. Daher sei es bei Metro, E.ON und RWE zu Verlusten gekommen. Schlusslicht waren ThyssenKrupp mit 3,7 Prozent Abschlag auf 12,52 Euro. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Bonitätsnote wegen der hohen Verluste auf dem US-Markt und sinkender Gewinne in Europa gesenkt.


DJG/mif/cln

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