Alt 22.05.12, 23:59
Standard XETRA-SCHLUSS/Gipfel-Hoffnungen treiben den DAX
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Hoffnung auf ein positives Ergebnis des informellen EU-Gipfels hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Auch die Aussicht auf Konjunkturprogramme in wichtigen Schwellenländern wie Brasilien und China hellte die Stimmung der Börsianer nach den vorangegangenen Verlusten wieder etwas auf. Hinzu kamen schließlich noch ordentliche Konjunkturdaten aus den USA. Ein Cocktail, der den DAX am Ende des Tages um 1,7 Prozent auf 6.436 Punkte steigen ließ. Gesucht waren dabei vor allem die Zykliker. Der MDAX, in dem die konjunktursensitiven Papiere besonders hoch gewichtet sind, zog gar um 2,5 Prozent auf 10.427 Punkte an, für den TecDAX ging es um 1,5 Prozent auf 763 Punkte nach oben.

Allerdings war auch der zweite Erholungstag in Folge von eher dünnen Umsätzen geprägt. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 130,2 (Vortag: 126,0) Millionen Aktien im Wert von rund 2,88 (Vortag: 2,37 ) Milliarden Euro. "Noch dazu haben die Anleger vor allem Short-Positionen geschlossen. Neue Long-Engagements gehen sie vor der nächsten Wahl in Griechenland nicht ein", sagte ein Händler. Die Hoffnungen richteten sich vor allem auf den Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am Mittwoch. "Die Erwartungen, dass Schritte zur Bewältigung der europäischen Schuldenkrise gefunden werden, nehmen zu", meinte ein Börsianer.

Als hilfreich erwiesen sich auch die Aussagen des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao. Er will die mittlerweile zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt über verstärkte Investitionen in die Infrastruktur stützen. Darüber hinaus erlaubt die brasilianische Notenbank den Geschäftsbanken, 18 Milliarden Brasilianische Reais, das sind rund 9 Milliarden Dollar, aus der Mindestreserve abzuziehen und als Kredite zum Kauf von Automobilen auszureichen.

Das Tüpfelchen auf dem "I" lieferten dann noch die jüngsten Immobiliendaten aus den USA. Dort sind im April die Verkäufe bestehender Häuser um 3,4 Prozent auf eine Jahresrate von 4,62 Millionen gestiegen. Erwartet wurden 4,6 Millionen Einheiten. Der Medianpreis lag 10,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, der Bestand unverkaufter Häuser bei 6,6 Monatsangeboten. "Der Immobiliensektor arbeitet sich langsam aus der Talsohle heraus. Das im Trend sinkende Angebot dürfte mittelfristig unterstützend auf die Preisentwicklung bei Immobilien wirken", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

HeidelbergCement legten vor diesen Hintergründen um 4,7 Prozent auf 36,87 Euro zu und gingen damit als Tagessieger aus dem Handel. Für Daimler ging es um 3,1 Prozent auf 38,36 Euro nach oben, Infineon verteuerten sich um 3,0 Prozent auf 6,52 Euro. Schwächer als der Gesamtmarkt zeigten sich hingegen Bayer, die um 0,6 Prozent auf 52,06 Euro anzogen. Das Medikament Nexavar hat sich in einer Lungenkrebs-Studie zwar als Fehlschlag erwiesen, die Milliardenhoffnungen der Leverkusener ruhen aber auf anderen Produkten.

Mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 15,41 Euro entwickelten sich auch ThyssenKrupp unterdurchschnittlich. Die Wettbewerbshüter der EU wollen sich den Verkauf der Edelstahlsparte an den finnischen Konzern Outokumpu genauer anschauen und kündigten eine vertiefte Prüfung an.

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