Alt 14.03.12, 10:15
Standard XETRA-START/Fester - DAX erklimmt neue Jahreshöchststände
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FRANKFURT (Dow Jones) - Es ist geschafft. Der DAX setzt sich am Mittwoch über der 7.000er Marke fest und markiert abermals ein Jahreshoch. Zwar war der Index schon am Vortag erstmals seit dem 1. August 2011 zeitweise über diese Hürde gesprungen, zum Handelsschluss konnte er sie aber nicht ganz halten. Das deutsche Börsenbarometer steigt bis 10.15 Uhr MEZ um 1,0 Prozent oder 73 auf 7.069 Zähler und handelt damit knapp unter dem Tages- und neuen Jahreshoch von 7.74 Punkten.

Ein vorsichtig optimistischer Ausblick der US-Notenbank auf die Konjunktur spielt den Aktien in die Hände. "Die Bedingungen am Arbeitsmarkt haben sich verbessert und die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Monaten spürbar gesunken, bleibt aber erhöht", heißt es in der Erklärung der Fed vom Vorabend. Denn die Fed hatte schon vor einiger Zeit niedrige Zinsen bis Ende 2014 in Aussicht gestellt. "Und was könnte besser sein für Aktien als klares wirtschaftliches Wachstum bei niedrigen Zinsen", sagt ein Händler. Die Wahrscheinlichkeit einer dritten Runde von Wertpapierkäufen im großen Stil durch die Notenbank sei allerdings gesunken angesichts ihrer verhalten optimistischen Konjunkturprognose.

Wie so oft in möglicherweise entscheidenden Marktphasen scheiden sich die Börsengeister: "Der Ausbruch über die alten Höchststände ist jetzt geglückt. Wir gehen davon aus, das dies für viele Akteure ein Signal ist, ihre doch zu vorsichtige Haltung in Sachen Aktien langsam über Bord zu schmeißen und die Schatulle aufzumachen", sagt ein Broker und meint damit Aktienkäufe.

Anders sieht das Mitul Kotecha von der Bank Credit Agricole: "Da die Fed erneut keine Hinweise auf eine weitere Runde geldpolitischer Lockerung gegeben hat, dürfte es risikoreiche Anlagen schwer fallen, die Kursgewinne zu halten", sagt der Stratege.

Rückenwind bekommen die Börsen vom Bankensektor. Die US-Notenbank hat am Vorabend vorzeitig die Ergebnisse ihres jüngsten Bankenstresstests veröffentlicht. Die meisten Geldhäuser kamen bei dem Test gut weg. Damit ist für die größten Banken des Landes der Weg für Aktienrückkäufe und höhere Dividenden frei. Diese Nachrichten trieben an der Wall Street die Bankenkurse nach oben, die deutschen Pendants folgen. Papiere der Deutschen Bank verteuern sich um 2,2 Prozent und Commerzbank um 2,8 Prozent.

Mit Blick auf die Einzelwerte stechen aber nicht die Bankenwerte hervor, sondern die Titel des Versorgers E.ON. Atomausstieg, teure Gasverträge und Milliardenabschreibungen in Süd- und Osteuropa haben dem Energiekonzern den ersten Verlust seiner fast zwölfjährigen Geschichte eingebracht. Unter dem Strich verbuchte das Düsseldorfer DAX-Unternehmen 2011 einen Fehlbetrag von 2,2 Milliarden Euro. Für 2013 verspricht der Konzern jedoch Besserung. Darauf setzen Anleger, die E.ON-Aktie zieht um über 6 Prozent an. In ihrem Fahrwasser legen auch RWE um 1,2 Prozent zu.

Bayer fallen um 1 Prozent auf 55,06 Euro. Der Chemie- und Pharmakonzern will den Umsatz im Gesundheitsgeschäft bis 2014 auf rund 20 Milliarden Euro steigern, während in der Sparte Agrarchemie mehr als 8 Milliarden Euro umgesetzt werden sollen. Im vergangenen Jahr erzielten die beiden Teilkonzerne 17,2 bzw. 7,3 Milliarden Euro.

adidas geben um 0,5 Prozent nach. Der Sportartikelkonzern begibt eine Wandelanleihe im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro. Institutionelle Anleger könnten nun die Aktie verkaufen und sich stattdessen die Wandelanleihe ins Portfolio legen. Papiere von Wacker Chemie fallen um 3 Prozent zurück. Der Spezialchemiekonzern will nach einem deutlichen Gewinnrückgang die Dividende kürzen.

Bei der Hannover Rück rangiert der operative Gewinn 2011 leicht über der Konsensprognose von Analysten. Die Dividende liegt mit 2,10 Euro je Aktie dagegen leicht unter der Markterwartung von 2,13 Euro. Die Titel des Rückversicherers steigen um 0,6 Prozent.

Hugo Boss rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von bis zu 10 Prozent - Wechselkurseinflüsse heraus gerechnet. Konjunkturabschwung und Eurokrise seien kein Thema. Boss-Aktien geben um 0,6 Prozent nach.

DJG/bek/flf

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