Alt 12.03.12, 17:31
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX legt weiter zu - Markt ist auf "Themensuche"
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FRANKFURT (Dow Jones) - Eine Gewinnserie von vier Tagen konnte der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart komplettieren. Ohne das große Drama Griechenland befinden sich die Aktienmärkte momentan auf Themensuche. Mit dem Schuldenschnitt für die Hellenen am Freitag ist das Thema nun zunächst aus den Schlagzeilen. Die Wirtschaftsdaten könnten nun wieder eine stärkere Rolle spielen. Aus Asien gab es am Morgen negative Nachrichten. Überraschend schwache Wachstumszahlen aus China versetzten dem Risiko-Appetit der Investoren kurzfristig einen kleinen Dämpfer.

Der DAX schloss mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent bzw 21 Punkte bei 6.901,35. Den 19 Gewinnern standen dabei 11 Verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 126,1 (Freitag: 153,9) Millionen Aktien im Wert von rund 2,43 (Freitag: 3,01) Milliarden Euro.

Chinas Handelsbilanz ist im Februar auf ein Soll von 31,5 Milliarden Dollar eingebrochen. Laut Metzler Bank ist das die negativste Bilanz seit mehr als 20 Jahren. Allerdings springe die US-Wirtschaft für die langsamer laufende chinesische Konjunktur-Lokomotive in die Bresche: "Zur Erinnerung: Seit Oktober summiert sich der Stellenzuwachs (in den USA) mittlerweile auf eine Million", merkt Metzler an.

Die Euro-Länder wollen nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das zweite Hilfspaket für Griechenland noch in dieser Woche endgültig freigeben. Es seien noch die "letzten formellen Voraussetzungen" zu erfüllen, sagte Schäuble beim Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Es gebe aber "keine Zweifel mehr", im "Laufe der Woche wird das zweite Programm für Griechenland unterzeichnet werden", fügte der Finanzminister hinzu. Die Euro-Gruppe will sich bei ihrem Treffen mit dem Schuldenschnitt für Griechenland befassen.

Griechenlands Schulden bleiben allerdings weiter ein Thema an den Finanzmärkten. Die griechische Umschuldung wurde am Freitagabend als "Kreditereignis" eingestuft. Dies dürfte die Zahlung von rund 3,2 Milliarden Dollar aus Kreditversicherungen auslösen. Kurzfristig kann mit der Zahlung der Versicherungen die Risikoaversion nochmals anziehen, meinte Alexander Aldinger von der Commerzbank. "Systemische Risiken" für den Finanzmarkt leitet der Rentenanalyst daraus jedoch nicht ab.

"Dass die Versicherungen nun fällig werden, stimmt Anleger vorsichtig", so ein Händler. Denn niemand wisse genau, wer in welcher Höhe zum Zahlen der Ausfallversicherungen verpflichtet sei. "Besonders bei Banken und Versicherungen könnten sich Anleger zurückhalten", sagte der Händler. Commerzbank gaben um 2,7 Prozent nach und Aareal Bank um 2,3 Prozent. Doch nicht alle Finanzaktien gerieten unter Druck: Deutsche Bank legten um 1,2 Prozent zu und Allianz um 0,6 Prozent.

VW fielen um 2,1 Prozent auf 139,80 Euro. Nach dem Rekordjahr 2011 sieht sich Europas größter Autobauer weiter auf Wachstumskurs. Verkäufe und Einnahmen sollen in diesem Jahr zulegen. Der operative Gewinn werde wegen des schärferen Wettbewerbs dagegen wohl stagnieren, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn auf der Bilanzpressekonferenz. Auch bei den Automobilwerten gab es zum Wochenstart kein einheitliches Bild. So legten Daimler um 1,6 Prozent auf 47,67 Euro zu.

Die Aktien des Automobilzulieferers ElringKlinger fielen im MDAX um 6,1 Prozent auf 22,88 Euro. Der Automobilzulieferer ist im vierten Quartal mit einem Gewinn von 14,3 Millionen Euro unter der Konsens-Prognose von Analysten von 19 Millionen Euro geblieben. Douglas stiegen dagegen um 3,2 Prozent auf 36,37 Euro. Laut "Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung" will sich der Aufsichtsrat von Douglas am Mittwoch mit einem Rückzug von der Börse beschäftigen.

Ein Lebenszeichen gab es von Q-Cells, die Aktie gehört noch bis Freitag dem TecDAX an. Mit einem Kurssprung von 26, Prozent auf 0,29 Euro reagierte die Aktie auf den Erhalt von Aufträgen für vier Solarprojekte in Griechenland. Im Handel zeigte man sich indes eher zurückhaltend zu der Meldung und maß ihr keine allzu große Bedeutung bei. Im Fokus für die Investoren stünde weiterhin die geplante Restrukturierung der Unternehmensschulden.

DJG/thl/ros

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