Alt 07.03.12, 09:14
Standard XETRA-START/Wundenlecken nach dem Ausverkauf
Beitrag gelesen: 272 x 

FRANKFURT (Dow Jones) - Wundenlecken lautet das Motto an den Börsen. Nach dem heftigen Ausverkauf am Vortag konsolidieren die europäischen Handelsplätze auf dem deutlich niedrigeren Niveau. Der DAX, der am Dienstag bei hohen Börsenumsätzen um 3,4 Prozent auf ein Fünfwochentief eingebrochen war, handelt gegen 10.00 Uhr um 0,1 Prozent bzw 7 Punkte höher bei 6.640 Punkten.

"Nun ist es doch passiert. Auch der längste Trend wird einmal gebrochen", stellt der Händler eines US-Brokers fest. Und versucht mit der Aussage zu beruhigen, dass dieser "Ausrutscher" der erste wirklich schwache Börsentag gewesen sei nach einer beeindruckenden Kurs-Rally seit Anfang des Jahres.

"Nach der Ruhe an den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen kann man den Eindruck gewinnen, dass uns eine starke Bewegung bevorsteht", sagt Stan Schamu von IG Index. "Es scheint als sei der Ausverkauf unvermeidlich gewesen angesichts der Geschwindigkeit, mit der risikoreiche Anlagen in diesem Jahr gestiegen sind", fügt der Marktstratege hinzu.

Schamu spricht von "risikoreichen Schlüsselereignissen", vor denen die Volatilität stark steige. Damit meint er zum einen das Fristende für die Annahme des griechischen Umschuldungsangebots durch die privaten Gläubiger am Donnerstagabend. Zum anderen den US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Februar am Freitag.

Die Bären am Markt, die auf fallende Kurse setzen und dies mit einer weltweit schwächeren Konjunktur begründen, haben argumentativen Rückenwind aus Australien erhalten. Dort ist die Wirtschaft im vierten Quartal 2011 nur um 0,4 Prozent gewachsen. Volkswirte hatten mit einem doppelt so starken Wachstum gerechnet. Australiens Wirtschaft gilt wegen der hohen Rohstofflastigkeit als Frühindikator für den Rest der Welt.

Am Nachmittag dürften Anleger auf den ADP-Bericht zur Beschäftigung im privaten Sektor der USA schauen. Dieser könnte Hinweise auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag geben. "Sollten wir von den ADP-Zahlen eine Enttäuschung erleben, wird der Markt dies zum Anlass für weitere Verkäufe nehmen", prognostiziert ein Händler..

Unternehmensergebnisse rücken angesichts der angespannten Lage an den Finanzmärkten in den Hintergrund. Aktien von adidas sind mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf 56,20 Euro größter Verlierer im DAX. Der Lifestyle-Konzern ist im vierten Quartal 2011 mit einem Gewinn von 38 Millionen Euro um 18 Millionen Euro hinter der Konsensprognose von Analysten zurückgeblieben. Auch die Prognosen von adidas für das laufende Jahr werten die Analysten von Silvia Quandt Research als schwächer als die der Kontrahenten Nike und Puma.

Die Geschäftsergebnisse des Duisburger Stahlhändlers Klöckner & Co decken sich weitgehend mit den Schätzungen von Analysten. Klöckner & Co legen um 2,2 Prozent auf 10,62 Euro zu. Auch der Medienkonzern Axel Springer hat im vergangenen Geschäftsjahr die Konsensprognosen von Analysten in etwa erfüllt. Die Aktie gibt jedoch um 2,6 Prozent auf 35,07 Euro nach.

Deutsche Börse steigen um 2,3 Prozent auf 47,03 Euro. Die Aktie dürfte kurzfristig vom starken Anstieg der Börsenumsätze am Dienstag profitieren. Sowohl im Kassahandel als auch an der Options- und Terminbörse Eurex zogen die Handelsvolumina am Dienstag stark an.

Papiere von RWE verlieren 1,1 Prozent auf 34,07 Euro. Nach den Geschäftszahlen des Versorgers am Dienstag haben die Banken UBS und HSBC die Aktie abgestuft.

Aktien des Pharmagroßhändlers Celesio steigen um 0,8 Prozent auf 13,76 Euro, nachdem die Bank Nomura die Aktie auf "Kaufen" von "Neutral" hoch gestuft hat.

DJG/bek/cln
-0-


(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 07, 2012 04:09 ET (09:09 GMT)

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:09 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]