Alt 02.03.12, 12:04
Standard XETRA-MITTAG/Zwischen Liquiditätsschwemme und Überkauftheit
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der DAX kommt am Freitagnachmittag nicht recht vom Fleck, nachdem er sich am Vortag noch angriffslustig gezeigt hatte. Händler hoffen zwar, dass der Liquiditätszauber, den die Europäische Zentralbank mit dem zweiten Dreijahrestender entfacht hat, seine Wirkung nicht verfehlt. Bislang sorgt die überkaufte Lage aber noch für Zurückhaltung. Bis 12.57 Uhr gibt der DAX 0,1 Prozent oder sechs auf 6.936 Punkte nach.

Sollte das Jahreshoch bei 6.971 Punkten fallen, sind auch Kurse über 7.000 Punkte drin. "Wird diese Marke nachhaltig übersprungen, wird das viele der immer noch skeptischen Anleger dazu bewegen, endlich ihre Bargeldbestände abzubauen", meint ein Händler.

Der EU-Gipfel in Brüssel hat keine wegweisenden Entscheidungen gebracht. "Wer sich eine Antwort auf die Frage, ob der neue Rettungsschirm ESM erhöht wird oder nicht, erhofft hat, wird sich weiter gedulden müssen. Die Regierungschefs wollen erst Ende März darüber entscheiden", stellen die Devisenexperten der Commerzbank fest. Zudem steht noch nicht fest, in welchem Ausmaß sich die privaten Gläubiger am "freiwilligen" Schuldenschnitt Griechenlands beteiligen werden.

Für die Gewinne der Einzelwerte sind Studien verschiedener Banken verantwortlich. Commerzbank steigen um 2,3 Prozent auf 1,99 Euro und profitieren damit von einer Goldman-Sachs-Studie. Die Analysten des Hauses empfehlen eine Übergewichtung des Bankensektors. E.ON und RWE sind ebenfalls gefragt. Auch beim Versorgersektor rät Goldman zur Übergewichtung. Bei Merck hilft eine weitere Anhebung des Kursziels, dieses Mal durch die Deutsche Bank, die Potenzial bis 83 Euro sieht. Die Aktie gewinnt um 2,5 Prozent auf 80,72 Euro hinzu.

Die Automobilwerte kommen trotz starker US-Absatzzahlen für Februar nicht ins Laufen. "Die Zahlen sind für alle deutschen Hersteller stark", meint ein Marktteilnehmer. Allerdings waren die Werte in den Vortagen schon gut gelaufen und hatten positive Nachrichten damit vorweg genommen. Metro liegen mit 2,8 Prozent Abschlag auf 28,41 Euro am Ende der 30 DAX-Werte. Ein Händler verweist auf ein Analystentreffen. Hier sei der Margendruck thematisiert worden. "Angesichts der kurzfristigen Unklarheit über den Kurs der Marge dürften die Abwärtsrisiken bei der Aktie vorherrschen", sagt Jefferies-Analyst James Grzinic.

Bei den Nebenwerten überzeugen Drillisch, nachdem schon die 20-Prozent-Tochter freenet am Vortag positiv überrascht hatte. "Ausblick und die Dividende etwas besser als erwartet", sagt ein Händler. Die Aktie legt um 4,7 Prozent auf 8,25 Euro zu.

DJG/mif/raz

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