Alt 18.01.12, 18:50
Standard Wall Street mittags dank Baudaten und Goldman-Zahlen freundlich
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach einer Eröffnung knapp im Minus setzt sich an Wall Street bis zum Mittwochmittag (Ortszeit) eine leicht positive Tendenz durch. Überzeugende Geschäftszahlen der Großbank Goldman Sachs und äußerst positive Baudaten beflügeln das Sentiment. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) steigt bis 19.18 Uhr MEZ um 0,6 Prozent bzw 71 Punkte auf 12.553. Der S&P-500 gewinnt 0,8 Prozent oder 10 Zähler auf 1.303. Sollte der breit aufgestellte Index Stände jenseits der Marke von 1.300 Stellen ins Ziel retten, wäre dies das erste Mal seit Juli 2011. Der Nasdaq-Composite klettert indes um 1,2 Prozent bzw 32 Punkte auf 2.760.

Für gute Laune sorgen vor allem die Daten aus dem Bausektor. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen ist im Januar überraschend auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren geklettert und hat zudem die Erwartungen klar übertroffen. Der starke Anstieg des HAHB-Indexes festigt die Hoffnung auf eine Bodenbildung am US-Immobilienmarkt. "Die Zeichen verdichten sich", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Krisen geschüttelten Immobilienmarkt.

Europa liefert am Berichtstag sowohl stützende wie auch belastende Signale. An den europäischen Anleiheihemärkten gingen portugiesische und deutsche Auktionen gut über die Bühne. Zugleich geht aber die Befürchtung am Markt um, der Schuldenschnitt für Griechenland könnte hoher als bislang erwartet ausfallen. Zudem hat Deutschland seine Wachstumsprognose für 2012 gesenkt. Hinzu kommt die Nachricht, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Ressourcen zur Eindämmung der europäischen Staatsschuldenkrise um 500 Milliarden Dollar erhöhen will. Das US-Schatzamt machte jedoch deutlich, dass die Vereinigten Staaten nicht an einer Aufstockung der Mittel interessiert sind.

"Die Dinge in Europa scheinen zumindest kurzfristig etwas stabilisiert zu sein. Dass der IWF nun um zusätzliche Mittel bittet, kann man positiv oder auch negativ werten. Vielleicht ist dies nur eine Maßnahme zur Steigerung der Feuerkraft. Allerdings könnte es auch bedeuten, dass mehr Geld gebraucht wird und die Probleme größer als befüchtet sind", sagt Analyst Brad Sorensen von Charles Schwab.

Unter den Einzelwerten sind vor allem Finanz- und Technologiewerte gesucht. Im Handel wird auf Goldman Sachs und Yahoo! verwiesen. Yahoo! legen um 2,8 Prozent auf 15,87 Dollar zu. Die Aktien profitieren von der Entscheidung des Unternehmensmitbegründers und ehemaligen CEO Jerry Yang, den Verwaltungsrat des Konzerns zu verlassen. Cisco ziehen um 1,4 Prozent auf 19,58 Dollar und Hewlett-Packard um 1,9 Prozent auf 26,95 Dollar an.

Im Fokus des Marktes steht jedoch der Finanzsektor, nachdem Goldman Sachs überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Der Gewinn je Aktie liege mit 1,84 Dollar nicht nur über der Konenserwartung von 1,24 Dollar, sondern auch über der Flüsterschätzung von 1,67 Dollar, heißt es im Handel. Die Aktie läuft um 6,7 Prozent auf 104,33 Dollar nach oben und reißt auch andere Sektorwerte mit. Im DJIA stehen Bank of America mit plus 4,0 Prozent auf 6,74 Dollar und J.P. Morgan mit plus 4,5 Prozent auf 36,49 Dollar einsam an der Spitze.

Bank of New York Mellon fallen dagegen um 3,7 Prozent auf 20,49 Dollar, nachdem die Bank die Prognosen im vierten Quartal verfehlt hat. Nach schwachen Zahlen geht es auch für die Wettbewerbertitel von State Street um 6,4 Prozent auf 40,00 Dollar talwärts. Majesco Entertainment brechen gar um 27,9 Prozent auf 2,15 Dollar ein. Der Videospieleanbieter verschreckt Anleger mit einem Quartalsverlust, Analysten hatten dagegen einen Überschuss vorhergesagt. Die Aktie von Cree, einem LED-Hersteller, steigt nach Zahlenausweis um 4,0 Prozent auf 24,26 Dollar.

DJG/DJN/flf

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