Alt 16.01.12, 14:34
Standard Wall Street schließt mit S&P-Abstufungen etwas leichter
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NEW YORK (Dow Jones) - Europa und kein Ende: einmal mehr hat der Blick auf den Alten Kontinent am Freitag die Stimmung an Wall Street verhagelt. Diesmal war es die bevorstehende Abstufung von Ländern der Eurozone durch Standard & Poor's (S&P), die auf die Kurse drückte. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,4 Prozent bzw 49 Punkte auf 12.422. Der S&P-500 fiel um 0,5 Prozent bzw 6 Punkte auf 1.289. Der Nasdaq-Composite gab um 0,5 Prozent bzw 14 Punkte auf 2.711 nach. Der Umsatz stieg auf 0,83 (Donnerstag: 0,77) Milliarden Aktien. Dabei wurden 1.060 (1.856) Kursgewinner und 1.973 (1.173) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 113 (105) Titel.

Die drohende Abstufung von EU-Ländern durch die Ratingagentur S&P stimulierte die Investoren zu Verkäufen. Im Handelsverlauf hatten sich Meldungen über eine solche Aktion nach US-Börsenschluss verdichtet. Demzufolge sollen die bisherigen "AAA"-Länder Frankreich und Österreich um eine Stufe gesenkt werden, Italien, Spanien und Portugal um zwei. Insbesondere die Abstufung Frankreichs ist ein schwerer Schlag für den Rettungsfonds EFSF. Eine verminderte Bonität der zweitgrößten Wirtschaft des Euroraumes würde die Refinanzierung für das Finanzvehikel verteuern. Denn der Fonds beruht maßgeblich auf der erstklassigen Reputation der Schuldner Frankreich und Deutschland.

Allerdings holten die Indizes im späten Handel einen Teil der Verluste auf. Händler verwiesen darauf, dass die Abstufungen keine allzu große Überraschung waren. Zudem war immer wieder auch eine Senkung der Bonität von Deutschland befürchtet worden.

Vorsicht herrschte daneben auch wegen des bevorstehenden langen Wochenendes. Am Montag bleiben die Börsen wegen des Martin Luther King Day geschlossen. "Wer will da noch ein Risiko eingehen?", fragte Kent Engelke, Konjunkturstratege bei Capitol Securities Management. Die Konjunkturdaten des Tages lieferten kein einheitliches Bild. Die Importpreise sind im Dezember leicht gesunken. das Handelsbilanzdefizit hat sich im November unerwartet stark ausgeweitet, und schließlich fiel der Index der Uni Michigan besser aus als erwartet.

Belastend auch für den Gesamtmarkt waren Quartalszahlen von J.P. Morgan: Die europäische Staatsschuldenkrise hat ihre Bremsspuren bei der Bank hinterlassen. Das Institut hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres 23 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2010 verdient, wobei das Investmentbanking unter den Verwerfungen in Europa gelitten hat. Mit 0,90 Dollar Gewinn je Aktie wurden die von Analysten erwarteten 0,91 Dollar leicht verfehlt, wobei die Prognosen schon niedrig angesiedelt waren. Die Aktie verlor 2,5 Prozent auf 35,92 Dollar.

Auch Bank of America tendierten schwach. Das Wall Street Journal hat berichtet, das Institut könnte sich bei einer Verschärfung seiner Probleme aus Teilen des Landes zurückziehen. Die Aktie büßte 2,7 Prozent auf 6,61 Dollar ein. Noch schlimmer erwischte es Diamond Foods. Hier ging es um 10,3 Prozent nach unten. Grund ist ebenfalls ein Bericht des Wall Street Journal, in dem von eingeleiteten Untersuchungen durch die Staatsanwaltschaft die Rede ist. Dies könnte die geplante Übernahme von Pringles von Procter & Gamble gefährden. Procter & Gamble tendierten unverändert bei 65,81 Euro.

DJG/DJN/raz

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