Alt 10.01.12, 21:54
Standard Wall Street schließt freundlich - Höchster DJIA-Stand seit Juli
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NEW YORK (Dow Jones) - Beflügelt von einem ermutigenden Start in die US-Berichtssaison haben sich die Aktienkurse an Wall Street am Dienstag freundlich präsentiert. Auch die positiven Vorgaben aus Asien und Europa sorgten für Käufe. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,6 Prozent bzw 69 Punkte auf 12.462. Das ist der höchste Stand seit Ende Juli. Der S&P-500 gewann 0,9 Prozent bzw 11 Punkte auf 1.292. Der Nasdaq-Composite steigerte sich um 1 Prozent bzw 26 Punkte auf 2.703. Der Umsatz stieg auf 0,84 (Montag: 0,72) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.333 (1.922) Kursgewinner und 705 (1.109) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 101 (97) Titel.

Im Lauf des Nachmittags kamen die Kurse etwas von ihren Tageshochs zurück. Händler sahen den Grund in technischen Widerständen, vor denen die Indizes stünden. Wie stets in jüngster Zeit blickten die Investoren mit einem Auge über den Atlantik. Die Börsen in Europa zeigten sich zwar freundlich, doch stehen in dieser Woche noch Auktionen in Spanien und Italien ins Haus, daneben Zinsentscheidungen in London und Frankfurt - das sorgt für Unsicherheit.

Gestützt wurde das Sentiment von positiven Aussagen der Ratingagentur Fitch. Nach monatelangen Drohungen, dass Frankreich seine Top-Note "AAA" verlieren könnte, hat zumindest Fitch für dieses Jahr Entwarnung gegeben. Alarm schlägt Fitch allerdings bei Italien. Fitch-Analyst David Riley nannte die Lage in dem Land "explosiv". Daneben rückt nun immer mehr die US-Berichtssaison ins Zentrum der Aufmerksamkeit. "Die Investoren hoffen auf ein rosigeres Bild bei den Quartalszahlen in den nächsten Wochen", sagte Reed Choate, Portfoliomanager bei Neville, Rodie & Shaw.

Im Dow waren Zykliker gefragt. Unter den Finanzwerten stiegen Bank of America um 5,7 Prozent und J.P. Morgan um 2,2 Prozent. United Tech und Caterpillar legten um 2,6 Prozent bzw 2,9 Prozent zu. Im Blickpunkt standen vor allem die Quartalszahlen von Alcoa, die traditionell die Berichtssaison eröffnen. Für den Aluminiumkonzern stand im vierten Quartal unter dem Strich ein Minus von 191 Millionen Dollar bzw 0,18 Dollar je Aktie, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 258 Millionen Dollar bzw 0,24 Dollar je Aktie verbucht worden war. Bereinigt um Sonderposten fiel der Verlust im Schlussquartal 2011 mit 34 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar umgelegt auf die Aktie aber deutlich niedriger aus. Analysten hatten mit einem bereinigten Fehlbetrag von 0,02 Dollar und Umsätzen von 5,72 Milliarden Dollar gerechnet. Erlöst wurden tatsächlich 5,99 Milliarden Dollar - eine Steigerung um 6 Prozent auf Jahressicht.

Für 2012 machte der Konzern zudem positive Aussagen: Alcoa erwartet eine Steigerung der weltweiten Aluminiumnachfrage um 7 Prozent bei einem knapper werdenden Angebot. "Die Zahlen sind zwar nur im Rahmen der Prognosen ausgefallen, allerdings war die Erwartungshaltung der Anleger im Vorfeld auch sehr gering", kommentiert ein Händler die Ergebniszahlen. In den vergangenen Wochen hatten Analysten die Schätzungen an das Gewinnwachstum der US-Unternehmen angesichts der sich eintrübenden Aussichten für die Weltwirtschaft stark nach unten geschraubt. Alcoa legten zunächst stärker zu, gaben dann aber das Gros der Gewinne ab und stiegen schließlich um 0,2 Prozent auf 9,44 Dollar.

Die Papiere von NYSE Euronext sprangen um 4,6 Prozent auf 27,79 Dollar nach oben. Berichten zufolge will die EU der geplanten Fusion mit der Deutschen Börse nicht zustimmen. In jüngster Zeit hatte die NYSE-Aktie stark verloren - Händlern zufolge wegen der Unsicherheit um die Fusionspläne und wegen der Sorge, mit der Fusion dem angeschlagenen europäischen Finanzsektor stärker ausgesetzt zu werden.

Entgegen der insgesamt positiven Stimmung wartete eine Reihe von Unternehmen mit düsteren Aussagen auf, vor allem aus dem Einzelhandelssektor. So hat Tiffany den Ausblick für das im Januar endende Geschäftsjahr nach unten genommen. Der Kurs sank um 10,5 Prozent auf 59,54 Dollar. Die Aktien von Liz Claiborne fielen um 13 Prozent auf 8,64 Dollar. Der Bekleidungseinzelhändler verliert Finanzvorstand Andrew Warren per 16. März. Zugleich senkte der Konzern seine Prognose für 2012.

Der Netzwerkausrüster Juniper Networks verfehlte mit seinen Viertquartalszahlen die eigenen Ziele, die Aktie verlor 0,8 Prozent auf 21,34 Dollar. Eastman Kodak schossen um 50 Prozent auf 0,60 Dollar nach oben. Der angeschlagene einstige Fotofilm-Marktführer will den Verkauf von Unternehmensteilen vorbereiten, um die drohende Insolvenz abzuwenden.

DJG/DJN/raz

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