Alt 05.01.12, 21:49
Standard Wall Street schließt etwas fester - Gute US-Daten stützen
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NEW YORK (Dow Jones) - Negative Nachrichten zur Schuldenkrise in der Eurozone und überraschend gute Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Donnerstag an Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz gesorgt. Zwar konnten sich die Indizes im Verlauf von ihren Tagestiefs deutlich erholen, der Dow-Jones-Index verpasste aber ganz knapp den Sprung in positives Terrain. Letztlich hätten die guten US-Daten überwogen, erklärte ein Händler die Erholung. Im Fokus standen vor allem die Einzelhandelswerte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 3 Punkte auf 12.416, nach einem Tagestief bei 12.284 Punkten. Zwischenzeitlich hatte der Index auch kurzzeitig im Plus gelegen. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,3 Prozent bzw 4 Punkte auf 1.281. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,8 Prozent bzw 22 Punkte auf 2.670. Der Umsatz stieg auf 0,83 (Mittwoch: 0,76) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.836 (1.511) Kursgewinner und 1.199 (1.554) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 88 (67) Titel.

"Der Markt war von den schlechten Nachrichten aus der Eurozone gefangen", sagte ein Teilnehmer. Allerdings hätten sich letztlich die guten Daten aus den USA bei den Anlegern durchgesetzt. Aus dem Bericht des privaten Dienstleisters ADP ging hervor, dass im Dezember fast doppelt so viele Arbeitsplätze entstanden sind wie erwartet. Und das US-Arbeitsministerium meldete einen unerwartet deutlichen Rückgang bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe.

"Man kann zwar nicht von einem gesunden Arbeitsmarkt sprechen, doch wir befinden uns eindeutig auf dem Weg der Besserung", erklärte ein Analyst. Allerdings sei ein gesunder Arbeitsmarkt die Basis für eine konjunkturelle Erholung der USA. Der ISM-Index für den Service-Sektor stieg im Dezember zwar nicht ganz so stark wie Ökonomen erwartet, doch wurde das Plus im Vergleich zum Vormonat wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Demgegenüber standen die negativen Nachrichten aus Europa. So sind die Renditen zehnjähriger italienischer Staatsanleihen wieder über die kritische Marke von sieben Prozent gestiegen. Anlass zur Sorge gaben auch Griechenland und Ungarn: In Athen ließ die Troika-Kommission wissen, dass Griechenland die eigentlich bereits im Dezember erwartete Hilfszahlung erst drei Monate später erhalten könne. Grund sind abermals mangelnde Fortschritte bei der Sanierung des Staatshaushaltes. Ungarn beunruhigte mit seiner Auktion zwölfmonatiger Schatzwechsel, bei der das Land fast zehn Prozent Zinsen akzeptieren musste. Zudem konnte nicht das geplante Volumen platziert werden.

Die Aktienkurse der US-Banken entzogen sich allerdings dem Druck, der auf ihren europäischen Wettbewerbern lastete. Hier hatten Sorgen um mögliche bevorstehende Kapitalerhöhungen den Sektor belastet. Die Kapitalerhöhung der UniCredit mit einem Abschlag von 43 Prozent hatte entsprechende Befürchtungen geweckt. Im DJIA stiegen Bank of America um 8,6 Prozent auf 6,31 Dollar und J.P. Morgan um 2,1 Prozent auf 35,68 Dollar. Bank of America legten damit schon den fünften Handelstag in Folge zu. Aktien rohstoffnaher Unternehmen und Konjunkturzykliker fielen dagegen zurück. Alcoa büßten nach den deutlichen Gewinnen der vergangenen beiden Tage 0,9 Prozent auf 9,36 Dollar ein und Chevron fielen um 1 Prozent auf 109,10 Dollar.

Im Blickpunkt standen zudem die Einzelhandelswerte. Target fielen um 3 Prozent auf 48,51 Dollar, nachdem das Unternehmen die Prognosen für das vierte Quartal nach unten genommen hat. Auch Kohl's und J.C. Penney haben ihre Ertragserwartungen zurück genommen. Die Aktien verloren 1,8 bzw 2,7 Prozent. Zumiez profitierten dagegen mit einem Plus von 17,5 Prozent auf 30,95 Dollar von den überraschend guten Dezember-Absatzzahlen des Unternehmens.

Die Aktien des Pharmaherstellers Eli Lilly gaben um 1 Prozent auf 40,30 Dollar nach. Der revidierte Ausblick auf das Jahr 2012 hat die Investoren enttäuscht. Der Agrarchemiekonzern Monsanto hat im ersten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Kurs kletterte um 5,5 Prozent auf 76,68 Dollar. Seagate Technology gewannen 6,4 Prozent auf 17,90 Dollar. Das Unternehmen hat mit dem Umsatz des Dezember-Quartals die Erwartungen der Analysten übertroffen.

DJG/DJN/ros

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