Alt 21.12.11, 22:20
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Erholung im späten Handel
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben die Kurse an Wall Street zur Wochenmitte den Handel beendet. Eine verstärkt kritische Betrachtung des Dreijahrestenders der Europäischen Zentralbank (EZB) und schwache Quartalszahlen von Oracle hatten die Kurse zunächst deutlicher belastet. Im späten Handel kam es dann allerdings zu einer Erholung, die Standardwerte schafften sogar noch den Sprung ins Plus. Der Technologie-Sektor erholte sich zwar ebenfalls von den Tagestiefs, schloss aber im negativen Terrain.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 4 Punkte auf 12.108, nach einem Tagestief bei 11.999 Punkten. Der S&P-500 legte um 0,2% oder 2 Punkte auf 1.244 zu. Der Nasdaq-Composite verlor dagegen 1% bzw 26 Punkte auf 2.578. Das Umsatzvolumen lag bei 0,82 (Dienstag: 0,94) Mrd Aktien. Auf 1.871 (2.714) Gewinner kamen 1.171 (371) -verlierer. Unverändert gingen 97 (61) Titel aus der Sitzung.

Nachdem die EZB rund 500 Mrd EUR an über 400 Banken zugeteilt hatte, machte sich zunehmend Skepsis unter den Investoren breit, ob die Institute die Gelder für den Kauf von Anleihen der Eurozone-Peripheriestaaten nutzen werden, was zu einer Entspannung in der Schuldenkrise führen würde. Dadurch, so das Kalkül, würden dank der EZB-Liquidität die Renditen und damit auch die Refinanzierungskosten der Staaten sinken. "Weiterhin wird das wirkliche Problem der Schuldenkrise überdeckt", merkte ein Analyst an.

"Der Markt hat seinen Weg aus der Überverkauftheit fortgesetzt", so ein Teilnehmer zur Erholung im späten Handel. "Die Schuldenkrise in der Eurozone ist derzeit etwas aus den Schlagzeilen und die US-Konjunkturdaten sind besser als erwartet", fügte ein Analyst hinzu. So hat sich die Lage am US-Wohnimmobilienmarkt im November über die Erwartungen hinaus verbessert. Laut National Association of Realtors (NAR) stieg die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser verglichen mit dem Vormonat um 4,0%. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 2% gerechnet. "Die Verkäufe erreichten den höchsten Stand seit zehn Monaten und liegen 34% über dem Tiefpunkt Mitte 2010", sagte NAR-Chefvolkswirt Lawrence Yun zu den Zahlen.

Zudem im Fokus standen die schwachen Zahlen von Oracle, die den Gesamtmarkt aber vor allem den Technologiesektor belasteten. Oracle brachen um 11,7% ein auf 25,77 USD ein. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,54 USD ist der SAP-Rivale im zweiten Quartal rund 3 Cent je Aktie hinter den Erwartungen von Analysten geblieben. Der Umsatz stieg auf 8,79 Mrd USD, nach 8,58 Mrd USD im Vorjahr. Aber auch hier wurde die Konsenserwartung von 9,23 Mrd USD verfehlt. Oracle kündigte für die kommenden Quartale ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 5 Mrd USD an.

Im DJIA verloren IBM 3,1% auf 181,47 USD und waren damit schwächster Wert. Ohne das IBM-Minus hätte der Index noch deutlicher im Plus geschlossen, merkte ein Teilnehmer an. Cisco reduzierten sich um 2,6% auf 17,92 USD und Hewlett-Packard verzeichneten ein Minus von 1,8% auf 25,44 USD.

Dagegen erhöhten sich Nike um 2,9% auf 96,35 USD. Der Sportartikelhersteller hat am Dienstag nachbörslich Zweitquartalszahlen vorgelegt. Mit einem Gewinnanstieg um 3% auf 1 USD je Aktie wurde die Analystenschätzung von 0,97 USD je Aktie leicht übertroffen und auch der Umsatz fiel mit 5,7 Mrd USD leicht besser aus als erwartet (5,6 Mrd USD).

Auch Research in Motion (RIM) standen im Blickpunkt. Laut "Wall Street Journal" plant Microsoft gemeinsam mit Nokia ein Gebot für RIM. Aus anderer Quelle war gemeldet worden, dass RIM im Lauf des Jahres einen ähnlichen Annäherungsversuch von Amazon.com zurückgewiesen hat. RIM legten um 10% auf 13,78 USD zu, Microsoft verloren dagegen 1% auf 25,76 USD.

DJG/DJN/ros

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