Alt 19.12.11, 22:16
Standard Wall Street schließt schwächer - Europa bleibt Hauptthema
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NEW YORK (Dow Jones) - Überwiegend negative Nachrichten aus Europa haben die US-Börsen am Montag mit schwächeren Kursen aus dem Handel gehen lassen. Bankenwerte führten die Verliererseite an. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,8% bzw 100 Punkte auf 11.766. Der S&P-500 gab um 1,2% oder 14 Zähler auf 1.205 nach und der Nasdaq-Composite sank um 1,3% bzw 32 Punkte auf 2.523.

Das Umsatzvolumen lag bei 0,77 (Freitag: 1,78) Mrd Aktien. Auf 654(1.862) Gewinner kamen 2.406 (1.152) -verlierer. Unverändert gingen 79(110) Titel aus der Sitzung.

Im Fokus standen weiter die Entwicklungen in Europa. Dabei sorgten eine Telefonkonferenz der Eurozone-Minister über eine zusätzliche Finanzierung durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) und ablehnende Kommentare des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) über groß angelegte Staatsanleihekäufe für Unmut unter den Anlegern. Daneben schwebte weiter die Drohung der Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) vor einer möglichen Ratingabstufung der Euro-Staaten wie ein Damoklesschwert über dem Markt.

Die EU-Finanzminister haben sich nicht auf eine Aufstockung des Internationalen Währungsfonds (IWF) um die geplanten 200 Milliarden Euro einigen können. Die Staaten der Eurozone würden den IWF lediglich um 150 Milliarden Euro aufstocken, teilte der Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Montag mit. Auch über eine erhoffte Anhebung der gemeinsamen Obergrenze der Rettungsfonds EFSF und ESM über die bisherigen 500 Mrd EUR hinaus habe man sich nicht einigen können, sagte ein EU-Offizieller zu Dow Jones Newswires.

"Die Schwäche im späten Handel kann auf die Schlagzeilen über die Eurozone-Finanzministerkonferenz zurückgeführt werden, aber auch insgesamt waren die Nachrichten heute sehr negativ", kommentierte Ryan Larson von RBC Global Asset Management.

So hatte EZB-Präsident Mario Draghi zuvor bereits ein düsteres Konjunkturbild gemalt und seine Ablehnung von groß angelegten Staatsanleihekäufen bekräftigt. Er argumentierte, dass die Zentralbank die Finanzstabilität erhöhen müsse, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu gefährden. Damit habe Draghi seine Rolle bei der Lösung der europäischen Schuldenkrise herab gespielt, hieß es im Handel.

Dazu gesellte sich die Nachricht vom Tod des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il, die bereits für erhebliche Abgaben an den asiatischen Börsen gesorgt hatte. Die Lage in Nordkorea dürfte die Märkte noch für einige Tage, wenn nicht Wochen, beschäftigen, hieß es. "Die erste Reaktion war, Dollar zu kaufen und den Euro, den Won und asiatische Aktien zu verkaufen", so Etsuko Yamashita, Chefvolkswirtin von Sumitomo Mitsui Banking und weiter: "Die Verunsicherung ist groß, was als nächstes passiert".

Die Meldung, wonach die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnoten von sechs Eurozone-Staaten auf eine Herabstufung prüfen will, ist unterdessen gelassen aufgenommen worden. Nach der ersten Androhung einer solchen Maßnahme durch Moody's habe eine solche Ankündigung an Schlagkraft verloren, meinte ein Händler.

Bankenwerte führten die Verliererseite an, belastet von Sorgen über eine mögliche Verschärfung der Kapitalanforderungen. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass die Federal Reserve die Eigenkapitalvorschriften des Baseler Ausschusses begrüßt, was für die US-Banken eine höhere Kapitalhinterlegung bedeuten würde. Bank of America verloren 4,1% auf 4,99 USD, und J.P.Morgan 3,7% auf 30,70 USD.

Gegen den allgemeinen Trend zogen Caterpillar unterdessen um 0,1% auf 87,25 USD an. Der Maschinenbauer hat für das Ende November abgelaufene Geschäftsquartal einen Umsatzsprung um 30% vermeldet und dabei auf starkes Wachstum in Nordamerika verwiesen.

AT&T verlieren 0,4% auf 28,74 USD. Einem Bericht im "Wall Street Journal" zufolge haben sich die Aussichten auf eine Genehmigung der Übernahme von T-Mobile USA durch die Regulierungsbehörden verschlechtert.

Im breiteren Markt sprangen Winn-Dixie Stores um 71,2% auf 9,24 USD. Der Lebensmittelhändler BI-LO will die Supermarktkette für rund 560 Mio USD kaufen.

DJG/DJN/kko

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