Alt 16.12.11, 22:12
Standard Wall Street mit Sorgen über Euro-Staatenbonität uneinheitlich
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street haben am Freitag ihre zwischenzeitlichen Aufschläge fast vollständig abgegeben und uneinheitlich geschlossen. Zu Handelsbeginn hatte der "vierfache Hexensabbat", zu dem die Futures und Optionen verfallen, noch gestützt. Zudem nährten niedrige US-Verbraucherpreise für November die Hoffnung, die US-Notenbank könnte im kommenden Jahr weitere geldpolitische Maßnahmen ankündigen. Doch Sorgen über die Bonität der Euro-Zonenstaaten führten zu einer Abwärtsbewegung - der DJIA drehte gar ins Minus.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 2 Punkte auf 11.866. Der S&P-500 verbesserte sich dagegen um 0,3% oder 4 Zähler auf 1.220 und der Nasdaq-Composite stieg um 0,6% bzw 14 Punkte auf 2.555. Das Umsatzvolumen kletterte wegen des großen Verfalls auf 1,78 (Donnerstag: 0,87) Mrd Aktien. Auf 1.862 (1.903) Gewinner kamen 1.152 (1.122) -verlierer. Unverändert gingen 110 (104) Titel aus der Sitzung.

"Wir sehen weiterhin ein ähnliches Muster. Nach einer frühen Rally kommt einfach nichts mehr nach. Europa scheint weiterhin der entscheidende Faktor zu sein, Europa ist die große Unbekannte", sagte Aktienrisikomanager Steve Sosnick von Timber Hill/Interactive Brokers Group. Händler erklärten die Abwärtsbewegung mit einer steigenden Vorsicht der Anleger vor dem Wochenende. Es gab Befürchtungen, die Ratingagentur Standard & Poor's könnte ihre Drohung, die Bonität zahlreicher Länder aus der Eurozone abzustufen, in die Tat umsetzen.

Unterdessen lieferte die Ratingagentur Fitch schon Handfesteres: Sie stufte die Kreditwürdigkeit einiger globaler Großbanken ab und prüft die Bonität diverser Staaten der Euro-Peripherie auf eine Abstufung - bei Frankreich wurde der Ausblick auf "Negative" gesenkt. Vor diesem Hintergrund spielte der Umstand, dass Italiens Ministerpräsident Mario Monti vom Parlament in Rom das Vertrauen für sein Sparpaket erhalten hatte, keine Rolle.

Gebremst wurde die Abwärtsbewegung indes von nachlassenden Inflationssorgen. Die Verbraucherpreise in den USA waren im November zum Vormonat wie erwartet unverändert geblieben. Ohne Energie und Nahrungsmittel erhöhten sich diese um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Hier hatten Volkswirte einen Anstieg von 0,1% erwartet. "Der Inflationsdruck lässt unvermindert nach. Das dürfte das Verbrauchervertrauen stützen", sagte Marktstratege Jim Baird von Plante Moran Financial Advisors. "Wir erhalten gute Nachrichten aus den USA und schlechte aus Europa", ergänzte eine Händlerin.

Im DJIA standen Home Depot mit einem Aufschlag von 2,5% auf 40,42 USD an der Spitze der Gewinner, unter den Abgebern wiesen IBM mit Verlusten von 2,1% auf 183,57 USD die höchsten Abschläge auf. Im Fokus standen allerdings die Aktien des Blackberry-Herstellers Research In Motion (RIM). Der Konzern verfehlte mit seinem Ausblick auf das vierte Quartal die Markterwartungen klar, Anleger senkten den Daumen und schickten die Aktie um 11,2% auf Talfahrt. Der Schlusskurs lag bei 13,44 USD.

United Technologies zeigten sich nach dem Ausblick auf 2012, der unter den Konsensprognosen ausfiel, mit einem Minus von 1,6% auf 72,39 USD. Um 6,6% nach oben auf 28,20 USD ging es dagegen für Adobe Systems nach besser als erwartet ausgefallenen Qartalszahlen. Quiksilver stiegen um 12.7% auf 3,46 USD. Der Hersteller von Freizeitbekleidung hatte in seinem vierten Quartal gestützt von einer guten Umsatzentwicklung und einem Steuereffekt schwarze Zahlen geschrieben. RSC Holdings wird von United Rentals übernommen. Die Aktie schoss um 57,9% auf 17,95 USD nach oben, United Rentals zogen um 7,1% auf 27,89 USD an.

DJG/DJN/flf

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