Alt 05.12.11, 22:45
Standard Wall Street im Bann der Eurozone-Schuldenkrise - S&P-Meldung belastet
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Schuldenkrise in der Eurozone sorgte zu Wochenbeginn für eine Berg- und Talfahrt an Wall Street. Zunächst hatten Entspannungssignale von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy noch für Gewinne gesorgt. Ein Bericht der "Financial Times", wonach die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Ratings der "AAA"-Länder des Euroraums noch am Montag auf "Creditwatch negative" setzen wird, ließ die Kurse im späten Verlauf dann allerdings wieder deutlicher nachgeben.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,7% bzw 78 auf 12.098 Punkte, nach einem Tageshoch bei 12.187 Punkten. Das Tagestief lag bei 12.021 Punkten. Der S&P-500-Index legte um 1,0% bzw 13 Punkte auf 1.257 zu. Der Nasdaq-Composite-Index gewann 1,1% bzw 29 Punkte auf 2.656. Das Umsatzvolumen betrug dabei 0,89 (0,87) Mrd Aktien. Auf 2.372 (1.859) Gewinner kamen 689 (1.189) -verlierer. Unverändert gingen 73 (90) Titel aus der Sitzung.

Wie die "FT" ohne Angaben von Quellen berichtete, sind die betreffenden Regierungen bereits davon in Kenntnis gesetzt worden. Der für die Region EMEA zuständige S&P-Analyst Moritz Krämer lehnte einen Kommentar auf Anfrage von Dow Jones Newswires ab. Neben Deutschland verfügen im Euroraum Frankreich, die Niederlande, Österreich, Finnland und Luxemburg über eine erstrangige Bonität. "Die Märkte werden weiter von den Schlagzeilen getrieben", sagte ein Händler. Allerdings könne der Markt Meldungen und Spekulationen mittlerweile wesentlich besser verarbeiten als noch vor einigen Monaten, ergänzte der Teilnehmer.

Vor allem das Treffen von Merkel und Sarkozy hatte zunächst für weitere Entspannung gesorgt. Deutschland und Frankreich haben wie erwartet Änderungen der EU-Verträge vorgeschlagen. Dabei soll es unter anderem zu raschen Sanktionen für Schuldensünder kommen, die nur noch mit qualifizierter Mehrheit abgelehnt werden können sollen. Zudem soll der Rettungsfonds ESM bereits auf 2012 vorgezogen werden.

Positiv wurde auch die Nachricht aus Italien gewertet, dass das Kabinett dem 30 Mrd EUR schweren Sparpaket des neuen Ministerpräsidenten Mario Monti zugestimmt hat. Die Blicke richteten sich nun vor allem auf den EU-Gipfel Ende der Woche, hieß es weiter. Dagegen trat der schwächere ISM-Index für den US-Dienstleistungsbereich in den Hintergrund. "Der ISM zeigt, dass bei den US-Indikatoren die Bäume nicht in den Himmel wachsen", sagte ein Marktteilnehmer. Die sehr guten Daten der vergangenen Woche hätten dies etwas suggeriert. Mit 52,0 lag der November-Wert jedoch unter dem Oktober bei 52,9. Die Erwartung war von einem Anstieg auf 53,5 ausgegangen.

Gesucht waren vor allem die Finanz- und konjunktursensiblen Werte. Allerdings kamen die Kurse wieder etwas von ihren Tageshochs zurück. Citigroup legten um 5,9% auf 29,83 USD zu, J.P. Morgan gewannen 3,6% auf 33,51 USD und Bank of America verbesserten sich um 2,7% auf 5,79 USD. Bei den Konjunkturtiteln stiegen Alcoa um 0,9% auf glatt 10 USD, obwohl Goldman Sachs die Aktie auf "Neutral" von "Buy" abgestuft hat.

Bei den Einzelwerten haussierten SuccessFactors um 51,4% auf 39,75 USD. Hier hat die deutsche SAP am Samstag ein Übernahmeangebot von 40 USD je Aktie für das Unternehmen abgegeben. Insgesamt will SAP damit 3,4 Mrd USD auf den Tisch legen.

DJG/DJN/ros

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