Alt 15.11.11, 18:40
Standard Wall Street am Mittag etwas fester - Europa-Sorgen belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aktienkurse an Wall Street sind am Dienstag im frühen Handel um die Vortagesschlusskurse gependelt und liegen gegen Mittag (Ortszeit) leicht im Plus. Die Euphorie über besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten werde von den anhaltenden Sorgen über die Schuldenkrise in der Euro-Zone aufgewogen, heißt es im Handel. Gegen 19.00 Uhr MEZ gewinnt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) 0,2% oder 24 Punkte auf 12.104, während der S&P-500-Index um 0,3% oder 4 Punkte auf 1.256 zulegt. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index zieht um 0,6% bzw 15 Punkte auf 2.673 an.

"Zwar bleibt der Konjunkturtrend solide, das erneute Anziehen der italienischen Renditen hat Italien und Europa insgesamt aber wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt", kommentiert Christian Thwaites von Sentinel Asset Management und verweist auf die sich immer stärker zuspitzende Situation am Anleihemarkt. Die Renditen italienischer Staatsanleihen sind nach einer kurzen Abflachung wieder in den kritischen Bereich gestiegen. Auch die meisten anderen europäischen Bond-Märkte mit Ausnahme des deutschen geben stark nach. Investoren ziehen sich daher aus riskanten Anlageformen wie Aktien zurück. Das belastet vor allem Aktien aus dem Finanzsektor, die im Schnitt um 0,8% nachgeben.

Stärker als erwartet gestiegene US-Einzelhandelsumsätze und ein positiv ausgefallener Empire-State-Index verblassen vor diesem Hintergrund. "Die Daten reihen sie sich in die zuletzt robusten Veröffentlichungen ein", meint ein Volkswirt. Zudem hätten die Erzeugerpreise den Eindruck unterstrichen, dass der Inflationshöhepunkt in den USA vorerst erreicht sein dürfte.

Unter den Einzelwerten stechen angesichts der zu Ende gehenden Berichtssaison die Aktien von Wal-Mart heraus. Der Einzelhandelskonzern ist im dritten Quartal zwar kräftig gewachsen, hat unter dem Strich jedoch aufgrund hoher Kosten etwas weniger verdient. Auf dem Heimatmarkt tut sich Wal-Mart nach wie vor schwer. Das Nettoergebnis fiel von August bis Oktober um 2,9% auf 3,3 Mrd USD. Je Aktie verdiente der Konzern 0,96 USD und lag damit im Rahmen der eigenen Erwartung, verfehlte allerdings die Prognose Analysten, die mit 0,98 USD gerechnet hatten. Die Aktie gibt um 2,4% auf 57,46 USD nach.

Ähnlich sieht es bei Urban Outfitters aus. Hier belastet der Rückgang der Brutto-Margen. Beim Quartalsgewinn je Aktie übertraf das Unternehmen dagegen die Erwartung des Marktes mit 0,33 USD um einen Cent. Die Aktie verliert 0,5% auf 27,70 USD.

Home Depot geben nach zeitweisen Aufschlägen um 0,2% auf 3819 USD nach. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen. Die Baumarktkette hat nach einem guten dritten Quartal ihre Jahresprognose erneut angehoben. Die Aktionäre sollen stärker an der Geschäftsentwicklung beteiligt werden. Home Depot kündigte an, in Zukunft die Hälfte der Gewinne statt lediglich 40% ausschütten zu wollen. Zu dem guten operativen Geschäft im dritten Quartal habe erneut die Nachfrage von Hausbesitzern beigetragen, die nach Sturmschäden Reparaturen vornehmen mussten.

Gegen den allgemeinen Trend der Branche ziehen Bank of America um 0,7% auf 6,09 USD an und profitieren laut Marktteilnehmern damit von rückläufigen Abschreibungen auf Credit-Karten im Oktober.

Im übrigen Markt geht es für LinkedIn um 7% abwärts auf 73,01 USD. Der Finanzinvestor Bain Capital will seinen kompletten Anteil von 3,71 Millionen Aktien am sozialen Netzwerk für Geschäftskontakte verkaufen.

Symantec gewinnen 1,2% auf 17,14 USD. Der Hersteller von Sicherheitssoftware hat den Verkauf seines 49%-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Huawei Symantec an den Partner Huawei Technologies für 530 Mio USD angekündigt.

Die Papiere des Computerherstellers Dell, der am Berichtstag nachbörslich Zahlen zum dritten Quartal vorlegen wird, verteuern sich um 1,8% auf 15,59 USD.

DJG/DJN/kko

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