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FRANKFURT (Dow Jones) - Der DAX kann seine deutlichen Anfangsgewinne am Mittwoch im frühen Handel nicht behaupten und dreht ins Minus. Die Skepsis im Markt sei groß über die weitere Entwicklung in Italien trotz der Ankündigung des Rücktritts von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Nichts bringe dies deutlicher zum Ausdruck als der Risikoabstand zwischen deutschen und italienischen zehnjährigen Anleihen, die mit 500 Basispunkten einen neuen Rekordstand erreicht hätten, heißt es aus dem Handel. Der DAX verliert bis 10.13 Uhr MEZ 0,8% bzw 50 auf 5.911 Punkte, nachdem er zur Eröffnung noch bis auf 6.056 Punkte nach oben geklettert war.
Nach Griechenland ist nun Italien in die Rolle des Impulslieferanten für die Aktienbörsen getreten. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass es sich bei Italien um den drittgrößten Schuldner der Welt handelt. Die anfängliche Euphorie nach dem angekündigten Rücktritt von Berlusconi ist damit recht schnell wieder verflogen. Für die Einzelwerte liefern am Morgen die vorgelegten Zahlen die entscheidenden Impulse. Aus dem DAX legte der Versorger E.ON seine Ergebnisse vor, die allerdings als "unspektakulär" eingestuft werden. Die Zahlen selbst bewegten sich am oberen Ende der Erwartungen, der Ausblick sei bestätigt worden genau wie die Dividendenerwartung von 1 EUR für das Jahr 2011. Positiv wertet ein anderer Teilnehmer, dass nach den Verwerfungen um die Brennelementesteuer nun offenbar wieder etwas Ruhe in den Konzern einziehe. Die Aktie verliert 0,3% auf 16,51 EUR und hält sich damit besser als der Gesamtmarkt. Von sehr starken Zahlen der Deutschen Post spricht Nils Machemehl, Analyst der BHF Bank. "Besonders das Briefgeschäft hat sich überraschend gut entwickelt", so der Analyst zu Dow Jones Newswires. Hier seien die Volumen gut. Daneben habe aber vermutlich auch der Wegfall so genannter E-Investments dazu beigetragen, also von Investitionen in den Aufbau des Geschäfts mit E-Mail-Briefen, die von der Post zugestellt werden. Die Aktie legt um 4,7% auf 11,20 EUR zu. Nicht überzeugen konnte dagegen Henkel. "Das EBIT liegt klar unter den Erwartungen, und auch der Umsatz hat die Prognosen nicht erfüllt", so ein Analyst zu den Ergebnissen des Unternehmens. Die EBIT-Marge von 13,4% liege unter den Prognosen von 13,7%, die Gewinnschätzungen für Henkel könnten damit leicht sinken. Die Aktie stellt mit einem Abschlag von 5,3% auf 41,25 EUR den größten Verlierer im DAX. Auch aus dem MDAX gibt es eine Reihe von Unternehmenszahlen. Die Aktie des Roboter- und Anlagenbauer Kuka steigt um 2,6% 14,17 EUR. "Die Kennziffern liegen alle mehr oder minder deutlich über den Erwartungen", so ein Teilnehmer. Hervorgehoben wird zudem der gestiegene Auftragseingang. Der Duft- und Aromenhersteller Symrise hat nach Einschätzung von Analystin Yasmin Moschitz von der Commerzbank beim Umsatz leicht enttäuscht. Dies sei allerdings nicht unerwartet gekommen. Erfreulich seien dagegen die Aussagen zur EBITDA-Marge, die Symrise bei 20,1% hat halten können. Die Aktie legt um 5,7% auf 18,65 EUR zu. Von guten Zahlen bei Hannover Rück spricht Philipp Häßler, Analyst von equinet. Die Schaden-Kosten-Quote sei besser als erwartet ausgefallen, und auch das Kapitalanlageergebnis habe die Erwartungen übertroffen. Die Aktie des Rückversicherers steigt um 0,1% auf 36,86 EUR. Klöckner & Co geben um 5,5% auf 9,67 EUR nach. Wie erwartet sei das Zahlenwerk von der schwachen Stahlnachfrage geprägt, heißt es. Auch im vierten Quartal könnte es schwierig werden. Das Unternehmen geht nicht mehr davon aus, dass die EBITDA-Zielmarge von 6% im kommenden Jahr erreicht wird. Immerhin, Klöckner & Co erwartet 2012 wieder eine steigende Nachfrage in Amerika. DJG/thl/mif/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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