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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Furcht um den Bestand des Euroraums sorgt am Montag für eine Achterbahnfahrt am deutschen Aktienmarkt. Dabei rückt zunehmend die Sorge um die Lage im hoch verschuldeten Italien in den Fokus. Nach einem Start unter tiefrotem Vorzeichen dreht der DAX ins Plus: Grund sind Spekulationen über einen Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Bis 12.36 Uhr MEZ steigt der Leitindex um 0,1% oder 6 auf 5.972 Punkte und handelt damit Nahe dem Tageshoch. Im Tagestief hat er bereits die 5.835 Punkte gesehen.
Am Dienstag steht in Italien die nachträgliche Abstimmung des Abgeordnetenhauses über den Haushalt für 2010 auf dem Programm. Dieses Votum ist die Voraussetzung für die Abstimmung über das Budget 2012, eine Mehrheit für Ministerpräsident Silvio Berlusconi gilt als nicht sicher. Die Furcht vor neuerlichen Abschreibungen belastet vor allem den Versicherungssektor, Allianz geben um 1% auf 75,39 EUR nach, Munich Re verbilligen sich um 0,6% auf 92,91 EUR. Kaum Eindruck hinterlässt die schwächer als erwartet ausgefallene deutsche Produktion. Sie sank im September um 2,7% gegenüber dem Vormonat. Ökonomen erwarteten lediglich einen Rückgang um 0,9%. Allerdings deutete bereits der überraschend starke Auftragsrückgang auf eine nicht berauschende Entwicklung hin. Weitere makroökonomische Kennziffern aus einer der vorderen Reihen stehen im weiteren Tagesverlauf weder aus Europa noch den USA zur Veröffentlichung an. Am Mittag fallen vor allem Bayer auf, für die es gegen den Trend um 2,7% auf 46,10 EUR nach oben geht. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Gerinnunghemmer "Xarelto" zur Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern zugelassen. Die Leverkusener verfügten nun über vier bedeutende Produkte, aus denen in erheblichem Maße Risiko genommen worden sei, heißt es von den Analysten der Deutschen Bank. Die Zulassung von "Xarelto" stelle insofern eine Überraschung dar, als Beobachter mit einer Verzögerung oder der Entscheidung für eine nur eingeschränkte Anwendung gerechnet hätten. Metro verbilligen sich um 2,1% auf 34,85 EUR und haben damit die "rote Laterne" im DAX inne. Der Einzelhandel im Euroraum hat sich im September schwächer entwickelt als erwartet. Laut Statistikbehörde Eurostat sanken die Umsätze um 0,7% gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 0,1% gerechnet. Im MDAX rücken Axel Springer nach dem Bericht über die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal um 4,4% auf 31,86 EUR vor. Die Geschäftszahlen bewegten sich deutlich über den eigenen wie auch den Konsensschätzungen, sagt Silvia-Quandt-Analystin Sonia Rabussier. Der Konzern habe von der starken Umsatz- und Margenentwicklung im Bereich Digital wie auch einer Stabilisierung im traditionellen Zeitungsgeschäft profitiert. Die Umwandlung von einem traditionellen Print- hin zu einem multimedialen Konzern mit starken digitalen Inhalten schreite erfolgreich voran. DJG/jej/flf Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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