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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Sorge um den Bestand des Euroraums lässt die Kurse am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn weiter nachgeben. Die Einigung der griechischen Parteien auf eine große Koalition zur Durchsetzung der Sparbeschlüsse verpufft dabei, statt dessen rückt die Haushaltslage des ebenfalls hoch verschuldeten Italien in den Fokus der Börsianer. Bis 9.34 Uhr MEZ gibt der DAX um 1,7% oder 102 auf 5.864 Punkte nach. In der zweiten Reihe verliert der MDAX 0,9% oder 84 auf 8.993 Punkte. Der TecDAX gibt um 0,8% oder 6 auf 701 Punkte nach.
Ein Befreiungsschlag sei eine Athener Regierung der "Nationalen Einheit" nicht, so Händler. Zu präsent sind die Erinnerungen an die Totalopposition der "Neuen Demokratie" in den vergangenen Wochen. Noch dazu steht am Dienstag in Italien die als heikel geltende Abstimmung des Abgeordnetenhauses über das Budget auf dem Programm. "Die ganze Staatsschuldenkrise im Euroraum gemahnt mehr und mehr an den Kampf gegen die Hydra - schlägt man einen Kopf ab, wachsen dafür gleich zwei neue", bringt es ein Marktteilnehmer auf den Punkt. Die Impulse von der Konjunkturseite dürften sich zu Wochenbeginn eher in Grenzen halten. Einigermaßen bedeutend ist lediglich die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe. Ökonomen erwarten für September ein Minus von 0,9% gegenüber dem Vormonat. "Das wäre der zweite Rückgang in Folge und somit sollte auch die Erwartung an das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal tendenziell gedämpft werden", sagt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Im frühen Geschäft fallen vor allem Bayer auf, für die es gegen den Trend um 3,3% auf 46,36 EUR nach oben geht. Die Leverkusener haben die Zulassung des Medikaments "Xarelto" zur Prävention von Schlaganfällen in den USA erhalten. "Der Umsatz mit 'Xarelto' wird voraussichtlich deutlich zunehmen", sagt ein Händler. Mit der weiter schwelenden Staatsschuldenkrise im Gemeinsamen Währungsgebiet hält der Druck auf die Finanzwerte an: Deutsche Bank verlieren 2,4% auf 27,69 EUR, Allianz geben um 2,6% auf 74,20 EUR nach. Im MDAX rücken Axel Springer nach dem Bericht über die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal um 3,8% auf 31,72 EUR vor. Die Zahlen bewegten sich deutlich über den eigenen wie auch den Konsensschätzungen, sagt Silvia-Quandt-Analystin Sonia Rabussier. Der Konzern habe von der starken Umsatz- und Margenentwicklung im Bereich Digital wie auch einer Stabilisierung im traditionellen Zeitungsgeschäft profitiert. Die Umwandlung von einem traditionellen Print- hin zu einem multimedialen Konzern mit starken digitalen Inhalten schreite erfolgreich voran. DJG/jej/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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