Alt 02.11.11, 22:45
Standard Wall Street mit leichter Erholung - Fed-Aussagen ohne großen Einfluss
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach zwei Tagen mit Abgaben verzeichneten die Kurse an Wall Street zur Wochenmitte eine Erholung. Die wie erwartet ausgefallene Zinsentscheidung der US-Notenbank hatte ebenso wie die Aussagen von Fed-Chairman Ben Bernanke nur wenig Einfluss auf das Marktgeschehen. Das Zinsniveau wurde auf dem historisch niedrigen Niveau bestätigt und die Aussagen hätten nur wenige Neuigkeiten gebracht, sagte ein Händler. Gestützt wurde das Sentiment vom leicht über der Erwartung liegenden ADP-Arbeitsmarktbericht.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) erhöhte sich um 1,5% bzw 178 Punkte auf 11.836. Der S&P-500 legte um 1,6% bzw 20 auf 1.238 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite stieg um 1,3% bzw 33 Punkte auf 2.640. Umgesetzt wurden 0,96 (Dienstag: 1,32) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.529 (449) Kursgewinner verzeichnet, 507 (2.612) Titel schlossen mit Abgaben. 74 (56) Werte gingen unverändert aus dem Handel.

Die US-Notenbank hat an ihrem Kurs festgehalten und vorerst keine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlossen. Mit einem skeptischen Konjunkturausblick bereiteten die Währungshüter aber gewissermaßen die Bühne für weitere geldpolitische Maßnahmen vor. Der Offenmarktausschusses (FOMC) senkte die Projektionen für das Wirtschaftswachstum und erhöhte die Prognosen zur Arbeitslosigkeit.

Laut Bernanke wird ein Kauf von hypothekenbesicherten Papieren erwogen. Zudem könnten die Zinsen über das Jahr 2013 hinaus niedrig bleiben. Das Wachstum der US-Wirtschaft habe sich im dritten Quartal etwas verstärkt. Allerdings bleibe der US-Arbeitsmarkt schwach und die Arbeitslosenquote liege auf einem hohen Niveau.

"Die Fed befindet sich damit weiter in einer abwartenden Haltung", so ein Händler. "Die Erwartungen für die Zinsentscheidung und die Aussagen von Bernanke waren niedrig und genau das ist auch eingetreten", ergänzte ein weiterer Händler. Insgesamt dürfte der Markt weiterhin sehr volatil bleiben, so ein Analyst mit Blick auf die Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone. "Für die Investoren ist der aktuelle Tanz zwischen den vielen Regentropfen ziemlich nervenaufreibend", so ein Beobachter.

Der Fokus bleibt mit dem Beginn des G-20-Gipfels weiter auf die Schuldenkrise in der Eurozone gerichtet. Dort treffen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy mit den europäischen Institutionen und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammen. Hier dürfte vor allem der Beschluss des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou thematisiert werden, das griechische Volk über die Sparpläne abstimmen zu lassen.

Leichten Rückenwind erhielten die Aktien von Zahlen zum US-Arbeitsmarkt. Laut dem ADP-Bericht über die Beschäftigung im privaten Sektor wurden dort im Oktober 110.000 neue Stellen geschaffen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen mit 100.000 Stellen gerechnet.

Bei den Einzelwerten stiegen AIG um 3,3% auf 24,19 USD. Das US-Schatzamt hat von dem Versicherer 972 Mio USD an Staatshilfen aus dem sogenannten TARP-Programm zurückerhalten. AIG sieht sich nach eigenen Angaben weiter auf dem Weg, die staatlichen Hilfen im Zuge des Rettungspakets Troubled Asset Relief Program (TARP) vollständig abzulösen.

Die Bankenwerte erholten sich etwas von ihren jüngsten starken Abgaben. So stiegen Bank of America um 5% auf 6,72 USD, Citigroup legten um 2,3% auf 29,83 USD zu und J.P.Morgan kletterten um 2,9% auf 33,64 USD.

Yahoo! legten um 1,1% auf 15,10 USD zu. Um wieder auf die Beine zu kommen, will sich Yahoo offenbar Finanzinvestoren ins Boot holen. In einem intern diskutierten Szenario könnte es sogar darauf hinauslaufen, dass ein Investor trotz eines Minderheitsanteils faktisch die Kontrolle bei dem angeschlagenen Internetkonzern übernimmt, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.

Comcast handelten 0,1% fester bei 23,02 USD. Der größte Kabelnetzbetreiber in den USA hat im dritten Quartal die Zahl der abwandernden Kunden das vierte Quartal in Folge verringert. Der Gewinn des Konzerns stieg im Vergleich zum dritten Quartal 2010 um 4,7%.

DJG/DJN/ros

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