Alt 01.11.11, 23:00
Standard Wall Street schließt mit Eurozone-Sorgen erneut sehr schwach
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NEW YORK (Dow Jones) - Die wieder gestiegenen Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone und um Griechenland haben am Dienstag die Kurse an Wall Street erneut belastet. Dazu kam ein überraschend schwacher ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Mit der Aussage eines Funktionärs der regierenden PASOK-Partei, wonach das geplante Referendum von Ministerpräsident Papandreou "praktisch tot" sei, erholten sich die Kurse zwischenzeitlich etwas, konnten diese Gewinne aber nicht verteidigen und kamen kurz vor Handelsende wieder unter Druck.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 2,5% bzw 297 Punkte auf 11.658 und schloss damit nur 27 Punkte über seinem Tagestief. Der S&P-500 verlor 2,8% bzw 35 auf 1.218 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 2,9% bzw 77 Punkte auf 2.607 nach. Umgesetzt wurden 1,32 (Montag: 1,00) Mrd Aktien. Dabei wurden 449 (554) Kursgewinner verzeichnet, 2.612 (2.489) Titel schlossen mit Abgaben. 56 (90) Werte gingen unverändert aus dem Handel.

Bereits am Vortag hatten die Kurse im späten Handel mit Kursverlusten auf die Ankündigung des griechischen Regierungschefs reagiert, in einem Referendum über die Beschlüsse des Euro-Gipfels abstimmen zu lassen. "Der Markt reagiert derzeit sehr stark auf alle Schlagzeilen aus Europa, vor allem zu Griechenland", sagte ein Händler. Er sieht vor allem Probleme bei der Inkraftsetzung der Beschlüsse durch alle Mitgliedsländer.

"Der Markt hat wieder das Vertrauen verloren, dass die Griechen ihre Probleme in den Griff bekommen", sagte ein Analyst. Es bestehe nun die Gefahr, dass die EU-Beschlüsse der vergangenen Woche scheitern. Ein Aus würde vermutlich den Austritt von Griechenland aus der Eurozone einleiten, hieß es. Im Fokus des Marktes stehe zudem bereits das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, ergänzte ein Teilnehmer.

Auch schwache US-Konjunkturdaten belasteten das Sentiment. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe der USA hat im Oktober einen überraschenden Rückschlag erfahren. So sank der Index auf einen Stand von 50,8 Punkten. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Konsens einen Anstieg auf 52,0 vorhergesagt, nachdem im Vormonat für den viel beachteten Index ein Stand von 51,6 ausgewiesen worden war.

Bei den Einzelwerten notierten Pfizer nach der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal als einziger Wert im DJIA im Plus. Der Pharmakonzern hat dank des Verkaufs der Sparte Capsugel und der starken Nachfrage in den Schwellenländern den Konzerngewinn vervierfacht. Gleichzeitig erhöhte der weltgrößte Pharmakonzern die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie gewann 0,4% auf 19,33 USD.

Dagegen standen die Bankenwerte mit den Sorgen bezüglich der Eurozone erneut unter Druck. Bank of America verloren 6,3% auf 6,40 USD, J.P. Morgan fielen um 5,9% auf 32,70 USD und Citigroup verzeichneten einen Abschlag von 7,7% auf 29,17 USD. Die Analysten von S&P Equity Research haben zudem die drei Institute auf "Hold" heruntergestuft.

Yahoo fielen um 4,5% auf 14,93 USD, nachdem der Internetkonzern bekannt gegeben hatte, dass Werbeportal Interclick zu übernehmen. Der Kaufpreis für den Anbieter von zielgerichteter personalisierter Online-Werbung beläuft sich auf rund 270 Mio USD. Die Investoren reagierten irritiert auf die Ankündigung und schickten die Aktie auf Talfahrt. Yahoo prüft derzeit seine strategischen Optionen und könnte sich Spekulationen zufolge auch selbst zum Verkauf stellen. Als "etwas überraschend" bezeichnete Gabelli-Analyst Brett Harriss darum die Übernahme. Die Aktie von Interclick gewann 21% auf 8,95 USD.

DJG/DJN/ros

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