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NEW YORK (Dow Jones) - Die Indizes an Wall Street arbeiten sich bis zum Dienstagmittag (Ortszeit) in positive Gefilde vor, wobei sich Händler mit Erklärungen schwer tun. Der Markt verarbeite den Reigen an Geschäftsberichten, der jedoch nur bedingt Kaufargumente liefere, heißt es im Handel. Doch selbst anhaltende Sorgen über die europäische Schuldenkrise, hohe US-Inflationsdaten und ein sich verlangsamendes Wachstum in China können den Markt nicht bremsen. Immerhin liefert die Baubranche positive Konjunktursignale. Der Dow-Jones-Index (DJIA) steigt gegen 19.03 Uhr MESZ um 0,8% oder 95 Punkte auf 11.492. Der S&P-500-Index klettert um 1,1% bzw 14 Zähler auf 1.215 und der Nasdaq-Composite-Index zieht um 0,7% oder 18 Stellen auf 2.633 an.
"Ich bin angenehm überrascht, dass der Markt sich in so einer guten Verfassung befindet. Die Berichtssaison liefert einige Lichtblicke, die große Unbekannte bleibt aber Europa. Jedes belastende Gerücht von dort dürfte die Stimmung sofort radikal ändern", sagt Aktienstratege Phil Orlando von Federated Investors. Andere Börsianer verweisen auf die Baubranche. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen hat sich im Oktober deutlicher als erwartet aufgehellt. Der NAHB-Index für die Verkaufsaktivitäten bei neuen Einfamilienhäuser stieg auf das höchste Niveau seit 17 Monaten. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal zwar verlangsamt und verfehlte zugleich die Erwartungen, andererseits legte die chinesische Industrieproduktion im September überraschend deutlich zu. Unterdessen sind die Erzeugerpreise in den USA im September vor allem aufgrund höherer Energiepreise weitaus stärker als erwartet gestiegen. Im Fokus des Marktes steht jedoch die Fahrt aufnehmende Berichtsperiode. IBM geraten nach Vorlage von Drittquartalszahlen durch den Rechnerkonzern gehörig unter Druck, die Aktie verliert 5,3% auf 176,71 USD. Das Unternehmen verbuchte einen Konzerngewinn von 3,19 USD je Aktie, während Analysten mit 3,22 USD gerechnet hatten. Der Umsatz hat mit einem Plus von 8% auf 26,16 Mrd USD zwar deutlich zugelegt, lag damit jedoch leicht unter den Prognosen von 26,26 Mrd USD. Mit Goldman Sachs und der Bank of America-Merrill Lynch haben zwei der großen US-Banken Ergebnisse veröffentlicht. Im dritten Quartal hat Goldman Sachs einen Nettoverlust von 393 Mio USD geschrieben und ist damit tiefer in die roten Zahlen gerutscht als von Analysten erwartet. Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte als Aktiengesellschaft, dass der Finanzkonzern ein negatives Quartalsergebnis schreibt. Das New Yorker Institut wies am Vorabend einen Verlust je Aktie von 0,84 USD aus, während Experten lediglich minus 0,16 USD für möglich gehalten hatten. Die Aktie steigt dennoch um 2,2% auf 99,03 USD, nachdem sie seit Anfang August um fast 30% eingebrochen ist. Morgan Stanley kommentiert, Goldman Sachs weise im dritten Quartal eine niedrigere Steuerquote auf und habe im Handelsgeschäft besser als erwartet abgeschnitten. Besser sieht es bei der Bank of America aus. Sie ist im dritten Quartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hat mehr verdient als erwartet. Die Aktie zieht um 6,5% auf 6,42 USD an. Das Konzernergebnis erreichte 6,23 Mrd USD. Im Vorjahr hatte das Institut noch einen Verlust von 7,3 Mrd USD verbucht. Je Aktie verdiente die Bank 0,56 (minus 0,77) USD und lag damit deutlich über dem Konsens von 0,19 USD je Aktie. Johnson & Johnson gewinnen 0,3% auf 63,95 USD. Beflügelt von einem starken Wachstum im internationalen Geschäft hat der US-Pharmakonzern im dritten Quartal zwar seinen Umsatz gesteigert, unterm Strich aber weniger verdient als im Vorjahr. Je Aktie verblieb ein Gewinn von 1,15 USD. Befragte Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 1,21 USD gerechnet. Harley Davidson fallen um 8,1% auf 34,21 USD. Der legendäre Motorradhersteller hat mit einem Gewinn von 0,78 USD je Aktie zwar den Analystenkonsens von 0,76 USD leicht übertroffen. Händler verweisen jedoch darauf, dass das Unternehmen steigende Kosten in den kommenden Quartalen voraussichtlich nicht mittels Preiserhöhungen kompensieren könne. Die Aktien von Crocs brechen um 37,8% auf 16,56 USD ein. Der Schuhhersteller hat die Prognose für das dritte Quartal gesenkt und verweist hierfür auf unerwartet schwache Bruttomargen. Statt mit ursprünglich 0,40 USD je Aktie rechnet Crocs nun nur noch mit einem Ergebnis zwischen 0,31 und 0,33 USD je Aktie. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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