NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen legen am Montagmittag kräftig zu. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) steigt gegen 18.20 Uhr um 2,5% bzw 274 Punkte auf 11.377. Der S&P-500 rückt um 2,9% oder 33 Punkte auf 1.188 vor und der Nasdaq-Composite erhöht sich um 3,2% bzw 79 auf 2.558 Punkte.

"Wir sehen hier einen Shortsqueeze. Es waren wohl einfach zu viele Marktteilnehmer auf sinkende Kurse hin positioniert", meint ein Händler. Darauf deuteten auch die Stimmungsindikatoren hin. "Das gegenwärtig sehr pessimistische Stimmungsbild bei den US-Investoren stellt eine günstige Basis dar, dass die laufende Stabilisierung noch nicht zum Ende gekommen ist", stellt ein technischer Analyst fest.

Zeichen der europäischen Politik, entschieden gegen die Schuldenkrise vorzugehen, haben dabei die Initialzündung geliefert. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy haben angekündigt, bis Anfang November ein umfassendes Paket für eine dauerhafte Lösung vorzulegen. Ob diese Aussagen mehr als ein Strohfeuer entfachen, bleibt aber fraglich.

"Die politisch Verantwortlichen sind gut bei Ankündigungen, aber weniger bei konkreten Lösungen. Immerhin scheinen Anleger bereit zu sein, den Versprechungen Vorschusslorbeeren zu spenden", meint ein Händler.

Auch die Charts hinterlassen einen viel versprechenden Eindruck. "Wir gehen nun von einer sich fortsetzenden Reboundbewegung in den kommenden Tagen und vermutlich Wochen aus und rufen mittelfristig die 1.230er Zone als neues Kursziel aus," meint ein Analyst mit Blick auf den S&P-500.

Am Dienstag nach Handelsschluss wird mit Alcoa das erste bedeutende Unternehmen Rechenschaft über die vergangenen drei Monate ablegen. Die Aktie steigt im Sog des starken Rohstoffsektors um 3,3% auf 10,03 USD. AT&T sind ebenfalls gefragt und rücken um 1,4% auf 28,84 USD vor. Sie profitieren damit von der "außergewöhnlich starken" Nachfrage nach dem "iPhone 4S" von Apple. Mehr als 200.000 Vorbestellungen seien in den ersten zwölf Stunden nach Vorstellung des Geräts eingetroffen. Apple sind mit plus 4,1% auf 384,84 USD ebenfalls gefragt. Wie in Europa sind auch die Finanzwerte gesucht. Hier rücken Bank of America um 5,1% auf 6,20 USD vor.

Netflix steigen um 3,3% auf 121,09 USD und profitieren damit von der Absage an den Plan, das Streaming-Geschäft und den DVD-Versandservice auf zwei separate Webseiten aufzuteilen. Das Vorhaben hatte bei den Kunden zu Kritik geführt und die Aktie belastet.

Im Ölsektor gibt es neue Übernahmeaktiviäten. Superior Energy Services will Complete Production Services für 2,7 Mrd USD übernehmen, was einer stattlichen Prämie von 61% zum Schlusskurs am Freitag entspricht. Complete Production springen um 34,8% auf 27,48 USD an, Superior Energy fallen um 17% auf 22,73 USD.

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