Alt 09.09.11, 21:51
Standard Wall Street mit Sorgen um Eurozone-Schuldenkrise unter Abgabedruck
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NEW YORK (Dow Jones) - Verstärkte Sorgen in Bezug auf die Eurozone-Schuldenkrise und Bedenken, ob der Kongress die von US-Präsident Barack Obama vorgeschlagenen Konjunkturmaßnahmen passieren lassen wird, haben für deutlich nachgebende Kurse an Wall Street zum Wochenausklang gesorgt. Dazu kam der überraschende Rückzug von Jürgen Stark, Direktoriumsmitglied und Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Markt litt daneben laut Händlern zudem unter der Furcht vor einem Terroranschlag anlässlich des bevorstehenden Jahrestages der Anschläge auf das World Trade Center.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduzierte sich um 2,7% bzw 304 Punkte auf 10.992, nachdem er im Tagestief schon bis auf 10.936 Punkte gefallen war. Der S&P-500 gab um 2,7% bzw 32 Punkte auf 1.154 nach. Der Nasdaq-Composite verlor 2,4% bzw 61 Punkte auf 2.468. Der Umsatz stieg auf 1,22 (0,94) Mrd Aktien. Dabei wurden 462 (667) Kursgewinner sowie 2.595 (2.362) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 67 (82) Titel.

Die deutlichen Abgaben an den europäischen Börsen, nach dem Bekanntwerden des Rückzuges von EZB-Direktoriumsmitglied Stark, schwappten auch an die Wall Street herüber, so ein Händler. Die Nachricht kam im Vorfeld des G7-Treffens am Wochenende in Marseille, auf dem über weitere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung und die anhaltende Schuldenkrise diskutiert werden soll. "Die Nachricht ist nicht gut und sorgt für einen weiteren Vertrauensverlust", so ein Analyst. Die Anleger befürchten nun, dass eine Zahlungsunfähigkeit von Griechenland immer wahrscheinlicher werde. Es sei daher die Frage, wie die Finanzmärkte und die globale Konjunktur auf solch ein Ereignis reagieren würden, hieß es weiter.

Dazu kamen zwischenzeitlich Spekulationen, die Bundesregierung arbeite offenbar an Notfallplänen zur Stützung von Finanzinstituten für den Fall, dass Griechenland sich für zahlungsunfähig erklären sollte. Die Frage nach einem Notfallplan zur Stützung von Finanzinstituten ist aus Sicht des Bundesfinanzministeriums derzeit aber nicht aktuell, hieß es in einer Erklärung als Reaktion auf einen Bericht von Bloomberg TV.

Auf die Stimmung drückte aber auch der deutlich festere Dollar, denn er könnte die Exporthoffnungen untergraben und so die Unternehmensgewinne belasten. Der Euro ist gegenüber dem Greenback am Berichtstag auf den tiefsten Stand seit Februar 2011 gefallen.

Bei den Einzelwerten verloren Bank of America 3,1% auf 6,98 USD. Das "Wall Street Journal" berichtete, die Bank könnte in einer Restrukturierungsrunde 40.000 Stellen streichen. Nach neuen Umsatzzahlen für August fielen McDonald´s um 4% auf 85,03 USD. Händler nannten das flächenbereinigte Umsatzplus von 3,5% enttäuschend. Caterpillar litten unter den schwachen Vorlagen der Zykliker und reduzierten sich um 3,5% auf 83,96 USD. Schwächster Wert im DJIA waren Hewlett-Packard mit einem Abschlag von 5,1% auf 22,65 USD.

Vergleichsweise gut hielten sich die Halbleiter-Aktien. Texas Instruments legten gegen den Trend um 1,1% auf 26,08 USD zu. Texas Instruments hat den Gewinn- und Umsatzausblick für das laufende Quartal gesenkt. "Die Branchenwerte sind bereits stark eingebrochen, nun ist der Verkaufsdruck erst mal vorbei", so ein Händler. Intel verloren im DJIA lediglich 1% auf 19,70 USD.

DJG/DJN/ros

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