Alt 08.09.11, 02:53
Standard Wall Street mit deutlicher Erholung nach den jüngsten Verlusten
Beitrag gelesen: 440 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Mit deutlichen Aufschlägen haben die Kurse an Wall Street zur Wochenmitte die Sitzung beendet und damit eine Verluststrecke von drei Handelstagen in Folge beendet. Im späten Handel legten die Indizes noch einmal stärker zu und schlossen auf ihren Tageshochs. Zur Begründung wurde auf die guten Vorgaben aus Europa verwiesen, wo die Aktienmärkte ebenfalls dicke Pluszeichen verzeichneten. Das "Beige Book" der US-Notenbank hatte kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen. Vielmehr sei das Interesse auf eine Rede von US-Präsident Barack Obama am Donnerstag gerichtet, der ein Arbeitsmarkt-Programm ankündigen könnte. Angeführt wurde die Erholung von den zuletzt gebeutelten Finanzwerten.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verbesserte sich um 2,5% bzw 276 Punkte auf 11.415. Der S&P-500 erhöhte sich um 2,9% bzw 33 Punkte auf 1.199. Der Nasdaq-Composite kletterte um 3% bzw 75 Punkte auf 2.549. Der Umsatz fiel auf 0,95 (1,12) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.747 (832) Kursgewinner sowie 317 (2.223) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 50 (82) Titel.

Mit Spannung werde vor allem auf die Rede von US-Präsident Obama gewartet. Teilnehmer rechnen damit, dass Obama ein Programm in Höhe von 300 bis 400 Mrd USD anschieben will, um Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Dabei dürfte es sich um Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur handeln. Der schwache Arbeitsmarkt sei weiterhin die Achillesferse der US-Wirtschaft, hieß es mit Verweis auf den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag.

Wichtige Konjunkturdaten standen zur Wochenmitte nicht auf der Agenda. Das "Beige Book" der US-Notenbank hatte kaum Auswirkungen auf den Handel, da es "keine wesentlich neuen Aspekte enthalten habe", hieß es. So ist die Wirtschaftsaktivität in den USA Ende Juli und Anfang August in den meisten Regionen nur schwach gewachsen und in einigen sogar gesunken. Die Ergebnisse des Beige Book fließen in die geldpolitischen Beratungen des Offenmarktausschusses (FOMC) am 20./21. September ein.

Manche Beobachter erwarten, dass das Gremium Maßnahmen für eine zusätzliche Lockerung der Finanzierungsbedingungen beschließen wird, beispielsweise eine Verlängerung der Restlaufzeit des Wertpapier-Portfolios der Fed. In diese Richtung gingen auch die Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans. Dieser hat sich angesichts des schwachen US-Arbeitsmarkts für zusätzliche Stimulierungsmaßnahmen der Fed auch auf die Gefahr hin ausgesprochen, dass sie zu einer höheren Inflation führen sollten.

Das der italienische Senat am Mittwochabend die verschärften Sparpläne der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gebilligt hat sei ein Grund für die Aufschläge im späten Handel gewesen, hieß es. Das Abgeordnetenhaus muss dem Plan ebenfalls noch zustimmen, mit der Abstimmung wird bis Ende der Woche gerechnet. "Diese Umschwünge von guten zu schlechten Tagen haben wir schon oft gesehen", so ein Teilnehmer. "Die jüngsten Entwicklungen sind zwar positiv, lösen aber nicht die Probleme", ergänzte ein weiterer Händler. In Deutschland hatte am Berichtstag zudem das Bundesverfassungsgerichts die Verfassungsklagen zurückgewiesen und die Euro-Rettungsmaßnahmen für verfassungsgemäß erklärt.

Die Erholungsbewegung führten die Finanzwerte an, die zuletzt deutliche Verluste verzeichnet hatten. Tagesgewinner im DJIA waren Bank of America mit einem Plus von 7% auf 7,48 USD. Hier wurden auch personelle Veränderungen im Management positiv bewertet. J.P. Morgan stiegen um 4,1% auf 34,82 USD und Citigroup verbesserten sich um 4,6% auf 28,98 USD.

Die Aktie von Yahoo! profitierte von der Absetzung von CEO Carol Bartz und legte um 5,4% auf 13,61 USD zu. Bartz muss das Unternehmen nach dem Willen des Board verlassen, nachdem sie die Trendwende nicht geschafft hat. Unabhängige Direktoren bei Yahoo! hätten in einer Studie festgestellt, dass das Unternehmen nicht sein Potenzial ausschöpfe, teilte Yahoo! mit.

Nvidia stiegen um 8,1% auf 14,25 USD, beflügelt von einer über den Erwartungen liegenden Umsatzprognose für das am 30. Januar beginnende neue Fiskaljahr. Altera verbesserten sich dagegen lediglich um 0,9% auf 35,18 USD, nachdem der Chiphersteller seinen Umsatzausblick für das dritte Quartal gesenkt hat. Altera berichtete von einer schwächelnden Nachfrage vor dem Hintergrund der derzeitigen makroökonomischen Unsicherheiten.

DJG/DJN/ros

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 09:43 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]