Alt 04.08.11, 23:54
Standard Wall Street taumelt nach unten - S&P-500 minus 4,8%
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Angst vor einer Rezession hat am Donnerstag die Aktienkurse an Wall Street tief in den roten Bereich gedrückt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) erlitt den stärksten Tagesverlust seit dem 1. Dezember 2008. Er brach um 4,3% bzw 513 Punkte auf 11.384 ein. Der S&P-500 sank um 4,8% bzw 60 Punkte auf 1.200. Der Nasdaq-Composite rutschte um 5,1% oder 137 Punkte auf 2.556. Alle drei Indizes fielen auf neue Jahrestiefs. Das Volumen legte zu auf 1,82 (Mittwoch: 1,35) Mrd Aktien. Dabei wurden lediglich 135 Kursgewinner und 2.967 -verlierer gezählt, während 28 Titel unverändert schlossen.

In der letzten Handelsstunde hatte sich der Ausverkauf noch einmal beschleunigt. "Der Markt hatte sich bislang nur auf eine Wachstumsdelle in der Mitte eines normalen Zyklus eingestellt, nun muss er sich auf sein mögliches Ende einstellen", sagte ein Händler. Dies führe zu einer kompletten Neuausrichtung der Portfolios. Der weltweite Kursrutsch vor allem der Konjunkturzykliker sei daher weiter gegangen. Die Krisenwährung Gold erreichte ein weiteres Allzeithoch. Auch Dollar und Treasurys profitierten von der Suche nach Sicherheit.

Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurden indes ignoriert und stützten nicht. Sie gingen um 1.000 zurück, Analysten hatten mit einem Anstieg um 7.000 gerechnet. Vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sei dies irrelevant gewesen, hieß es. Entscheidend für die Stimmung blieb vielmehr die Serie schwacher Konjunkturdaten der letzten Zeit, die die Angst vor einem Abgleiten in die Rezession verfestigt haben. Dazu passten Aussagen von EZB-Präsident Trichet, der auch für Europa die konjunkturelle Unsicherheit hervorhob.

Die Aktien von Konjunkturzyklikern baissierten. "Vor allem die scharfe Reaktion bei GM zeigt, dass der Markt weiter nur auf Zykliker als Branche haut und Zahlen von Einzelunternehmen nicht beachtet", so ein Händler. So verloren General Motors (GM) 4,3% auf 25,99 USD. Dabei konnte der Automobilkonzern den Gewinn deutlicher als erwartet steigern. Der Gewinn je Aktie sprang im zweiten Quartal auf 1,54 USD, Analysten hatten nur 1,18 USD erwartet. GM hat damit seinen Gewinn im zweiten Quartal dank der kräftigen Nachfrage nahezu verdoppelt. Das Nettoergebnis kletterte um 92% auf 2,5 Mrd USD, der Umsatz stieg um 19% auf 39,4 Mrd USD.

Die großen Konjunkturzykliker in den US-Blue-Chip-Indizes stürzten ebenfalls weiter ab. So verloren Alcoa im Dow 9,2%, Caterpillar 7% und DuPont 6,5%. Auch die ölabhängigen Energiewerte gaben kräftig nach. Chevron verloren 5,8%. Der Ölpreis hat am Donnerstag ein neues Jahrestief markiert. Unter den Finanzwerten verbilligten sich Bank of America um 7,4% und J.P.Morgan um 5%. Insgesamt verloren zehn Dow-Werte mehr als 5%.

Im Dow waren McDonald's mit minus 1,5% stärkster Wert. Kraft Foods, die sich noch lange im Plus halten konnten, drehten in der letzten Handelsstunde ab ins Minus und fielen um 1,5% auf 33,78 USD. Der Nahrungsmittelkonzern will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Beide Bereiche, das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft und das etwa doppelt so große Snacksegment, sollen als eigenständige Unternehmen an der Börse notiert werden. Gleichzeitig veröffentlichte Kraft gute Geschäftszahlen und erhöhte den Jahresausblick.

"Hoffentlich wird das Aufspalten ein neuer Trend, weil es Werte freisetzt", sagte ein Händler. Kraft folgt mit der Aufspaltung anderen Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ähnliche Pläne publik gemacht hatten. Dazu zählen Sara Lee, Fortune Brands, Motorola und einige Energieunternehmen.

DJG/DJN/raz

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