Alt 29.07.11, 21:45
Standard Wall Street belastet von Konjunkturdaten weiter auf Talfahrt
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FRANKFURT (Dow Jones) Die US-Börsen haben am Freitag ihre Talfahrt der vorangegangenen fünf Handelstage fortgesetzt. Neben dem weiter schwelenden Streit um eine Erhöhung der US-Schuldengrenze belasteten diesmal auch schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor nach einer Berg- und Talfahrt 0,8% bzw 97 Punkte auf 12.143 und hat damit seit dem Freitag der Vorwoche fast 600 Punkte eingebüßt. Nach einem frühen Tief von 12.084 Punkten hatte sich der Index zwischenzeitlich knapp ins Plus vorgearbeitet, geriet aber im späten Handel wieder unter Druck.

Der S&P-500 verlor 0,6% oder 8 Punkte auf 1.292, der Nasdaq-Composite 0,4% bzw 10 Zähler auf 2.756. Technische Analysten warnten, dass der S&P-500 die wichtige Unterstützungsmarke bei 1.300 Punkten durchbrochen habe. Umgesetzt wurden 1,21 (0,99) Mrd Aktien. Dabei gab es an der NYSE 1.014 Gewinner und 2.035 Verlierer. Unverändert schlossen 88 Werte.

Während durchweg schwach ausgefallene Konjunkturdaten des Tages den von dem andauernden Schuldenstreit ausgehenden Druck noch verstärkten, habe zwischenzeitlich ein Appell von US-Präsident Obama für etwas Optimismus gesorgt, hieß es zum Handelsverlauf. Obama hatte die streitenden Parteien im Kongress aufgerufen, eine Einigung zu finden, und sagte, die Positionen im Streit um eine Erhöhung des Schuldenlimits seien "nicht meilenweit" auseinander.

Die Stimmung am Markt sei ziemlich pessimistisch, meinte ein Händler mit Blick auf den Schuldenstreit. Wenngleich die Mehrheit immer noch an eine Lösung glaube, dürfte diese "schmerzhaft" ausfallen. In Anbetracht der festgefahrenen Situation seien inzwischen immer mehr Teilnehmer zu der Überzeugung gelangt, dass die Regierung auf dem Weg sei, das "AAA"-Rrating zu verlieren.

Ein anderer Akteur sagte, derzeit seien viele Dinge in Bewegung und der Markt sei hin- und her geschwankt und werde dies auch weiter tun, bis es Signale für eine Einigung aus Washington gebe.

"Die BIP-Zahlen waren eine Riesenenttäuschung, kommentierte Malcolm Polley, President und Chief Investment Officer von Stewart Capital Advisors das wichtigste Konjunkturdatum des Tages. In Verbindung mit dem "Angsthasenspiel" in Washington verschrecke dies die Akteure. Neben dem BIP enttäuschten am Berichtstag auch der Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan und der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.

Unter den Einzelwerten verloren im Dow Merck 2,3% auf 34,13 USD, nachdem das Unternehmen mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen getroffen und zudem den Ausblick nach oben konkretisiert hatte. Zudem hatte Merck angekündigt, im Zuge verstärkter Sparanstrengungen bis Ende 2015 weitere 12% bis 13% der Stellen abzubauen. Einziger Gewinner im Dow waren IBM, die ein minimales Plus verzeichneten.

Im Technologiesektor gewann der Aktienkurs des Internet-Reiseveranstalters Expedia 9,3% auf 31,69 USD, nach einem gut ausgefallenen Quartalsbericht. Unter den weiteren Einzelwerten zeigten sich Starbucks mit einem Plus von 0,3% auf 40,09 USD. Die Kaffeehauskette steigerte den Gewinn im dritten Quartal um 34%.

Yahoo, SoftBank und die Alibaba Group haben sich unterdessen in ihrem Streit um die Online-Bezahltochter Alipay geeinigt. Yahoo verloren dennoch 3% auf 13,10 USD.

DJG/DJN/gos

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