Alt 29.07.11, 18:05
Standard Wall Street am Mittag nach Zwischenhoch wieder leichter
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die US-Börsen zeigen sich am Freitagmittag Ortszeit nach einem volatilen Handelsverlauf leichter. Nach einem sehr schwachen Start und einer Zwischenerholung, die den Dow Jones Index kurz in die Pluszone hievte, haben die Indizes wieder nachgegeben, liegen aber deutlich über ihren Tagestiefs. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verliert gegen 18.55 Uhr MESZ 0,5% oder 64 auf 12.175 Punkte. Damit hat er seit Freitag der Vorwoche vor dem Hintergrund des Schuldenstreits in den USA rund 550 Punkte verloren.

Der S&P-500 verliert 0,4% oder 5 Punkte af 1.295. Der Nasdaq-Composite-Index gibt um 0,2% oder 5 auf 2.761 Zähler nach. Technische Analysten bemerken, dass der Index die wichtige Unterstützungsmarke bei 1.300 Punkten durchbrochen hat. Sie dürfte nun ein kräftiger Widerstand werden, heißt es.

Während durchweg schwach ausgefallene Konjunkturdaten des Tages den von dem andauernden Schuldenstreit ausgehenden Druck noch verstärkten, habe zwischenzeitlich ein Appell von US-Präsident Obama für etwas Optimismus gesorgt, heißt es. Obama rief die streitenden Parteien im Kongress auf, eine Einigung zu finden, und sagte, die Positionen im Streit um eine Erhöhung des Schuldenlimits seien "nicht meilenweit" auseinander.

Mit steigender Sorge beobachten Marktteilnehmer das Fehlen jeglichen Lösungsansatzes im US-Schuldenstreit. Analysten rechnen zwar damit, dass der 2.August noch nicht die faktische Zahlungsunfähigkeit mit sich bringt, über den 12. oder 15. August hinaus dürften sich die USA jedoch nicht retten können. Den Ernst der Lage habe ein gemeinsamer "Brandbrief" der Vorsitzenden aller großen Investmentbanken an Präsident Obama und den US-Kongress unterstrichen.

Der Ton am Markt sei ziemlich pessimistisch, meint ein Händler. Die Mehrheit glaube zwar immer noch an eine Lösung, doch dürfte diese "schmerzhaft" ausfallen. In Anbetracht der festgefahrenen Situation seien inzwischen immer mehr Teilnehmer zu der Überzeugung gelangt, dass die Regierung auf dem Weg sei, das "AAA"-Rrating zu verlieren.

"Die BIP-Zahlen waren eine Riesenenttäuschung, kommentiert Malcolm Polley, seines Zeichens President und Chief Investment Officer von Stewart Capital Advisors das wichtigste Konjunkturdatum des Tages. In Verbindung mit dem "Angsthasenspiel" in Washington verschrecke dies die Akteure. Neben dem BIP enttäuschten am Berichtstag auch der Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan und der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.

Unter den Einzelwerten verlieren Merck 2% auf 34,24 USD, nachdem das Unternehmen mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen getroffen und zudem den Ausblick nach oben konkretisiert hat. Zudem hatte Merck angekündigt, im Zuge verstärkter Sparanstrengungen bis Ende 2015 weitere 12% bis 13% der Stellen abzubauen.

Im Technologiesektor gewinnt der Aktienkurs des Internet-Reiseveranstalters Expedia 12,4% auf 32,58 USD, nach einem gut ausgefallenen Quartalsbericht. Unter den weiteren Einzelwerten zeigen sich Starbucks mit einem Plus von 1,2% auf 40,46 USD. Die Kaffeehauskette steigerte den Gewinn im dritten Quartal um 34%.

Yahoo, SoftBank und die Alibaba Group haben sich unterdessen in ihrem Streit um die Online-Bezahltochter Alipay geeinigt. Yahoo verlieren dennoch 2,3% auf 13,19 USD.

DJG/DJN/gos

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