Alt 06.06.11, 18:17
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter nach unspektakulärem Handel
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem ereignisarmen Tag leicht im Minus geschlossen. Der DAX beendete den Handel am Montag mit einem Abschlag von 0,3% oder 24 Punkten bei 7.084,57. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 113,0 (Vortag: 161,6 ) Mio Aktien im Wert von rund 2,57 (Vortag: 3,21) Mrd EUR.

Übergeordnet belastete abermals die Schwäche der US-Wirtschaft, die sich am Freitag mit einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht offenbarte. Die Volkswirte von Barclays haben reagiert und ihre Schätzung für das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal deutlich nach unten angepasst.

Sollte es zu keiner Verbesserung der Wirtschaftsdaten bis Mitte Juni kommen, droht nach Einschätzung der Societe Generale eine schärfere Korrektur an den Finanzmärkten. Eingepreist sei eine Wachstumsabschwächung, aber kein Rückfall in die Rezession.

Die Hoffnung auf ein Bewilligen der nächsten Kredittranche für Griechenland verhinderte indessen, dass die Stimmung noch schlechter wurde. Eine Insolvenz Griechenlands ist nach der Einigung mit der "Troika" aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds wohl zunächst einmal vom Tisch. Für Unsicherheit sorgt allerdings die Frage, ob und in welcher Form private Gläubiger an einem neuen Rettungspaket für Griechenland beteiligt werden.

Die Nachrichten aus den Reihen der Unternehmen waren für einen Wochenstart vergleichsweise dünn. Mit einem Plus von 1,5% auf 56,25 EUR stellten Bayer den Tagesgewinner im DAX. Studienergebnisse zu "Alpharadin" wurden von den Anlegern und Analysten positiv zur Kenntnis genommen. Das Medikament gegen Prostatakrebs verlängert die Überlebenszeit signifikant. Nach Ansicht eines Analysten könnten bereits 2012 erste Umsätze mit dem Medikament erzielt werden.

Versicherer und Bankentitel wurden dagegen wegen der Griechenlandkrise abermals gemieden. Es war unverändert die Unsicherheit über eine mögliche Beteiligung privater Investoren bei der finanziellen Rettung der Hellenen, die den Sektor belastete. Deutsche Bank verloren 1,9% auf 40,11 EUR, Allianz gaben um 1,3% auf 91,78 und eine Munich Re um 0,9% auf 103,05 EUR nach. Versorgerwerte litten zu Wochenbeginn erneut unter dem geplanten Ausstieg Deutschlands aus der Atompolitik: E.ON verloren 2,2% auf 18,42 EUR, für RWE ging es 0,8% auf 37,88 EUR nach unten.

Deutsche Telekom schlossen 0,3% leichter bei 10,00 EUR. Wie seit längerem erwartet und bereits angekündigt, hat Griechenland das vertraglich vereinbarte Verkaufsrecht gezogen und 10% an OTE an die Deutsche Telekom verkauft. Die Telekom hält seit 2008 bereits 30% an Hellenic Telecommunications (OTE), die mit rund 30.000 Beschäftigten in Albanien, Bulgarien, Rumänien und Serbien auch größter Telekommunikationsanbieter auf dem Balkan ist. Einige Marktteilnehmer waren sogar davon ausgegangen, dass die Telekom den Anteil auf 50% aufstocken könnte.

Daimler verloren 0,8% auf 47,20 EUR, und das trotz guter Absatzzahlen im Mai. Die Dynamik lasse zwar etwas nach, das sei allerdings zu erwarten gewesen, hieß es dazu. Infineon veranstaltete am Berichtstag einen Kapitalmarkttag, die Aktie verlor 0,8% auf 7,78 EUR.

Der Internationale Luftfahrtverband IATA hat seine Gewinnprognose für die Luftfahrtbranche auf 4 Mrd USD von zuvor 8,6 Mrd USD mehr als halbiert, Lufthansa verloren daraufhin 1% auf 14,53 EUR.

In der zweiten Reihe zogen ProSiebenSat.1 Media um 3,6% auf 17,96 EUR an. Die Royal Bank of Scotland hat das Papier neu zum Kauf empfohlen. Auch stützten Aussagen von Großaktionär Permira, laut denen der Finanzinvestor keinen Ausstieg plant. Der MDAX verlor 0,2% auf 10.659 Punkte, der TecDAX schloss 0,4% leichter bei 898 Zählern.

DJG/thl/cln

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