Alt 03.06.11, 23:37
Standard Wall Street schließt leichter - Schwacher Arbeitsmarkt drückt
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Verkäufen haben die Investoren an Wall Street am Freitag auf einen enttäuschenden Arbeitsmarktbericht reagiert. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,8% oder 97 auf 12.151 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1% bzw 12 auf 1.300 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite verlor 1,5% bzw 41 auf 2.733 Punkte. An der New York Stock Exchange kamen auf 860 Kursgewinner 2.158 Verlierer. 117 Aktien schlossen unverändert. Das Handelsvolumen belief sich auf 0,97 (Donnerstag: 1,00) Mrd Aktien.

Als wichtigster Belastungsfaktor wurde im Handel der Arbeitsmarktbericht gewertet, der weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Im Mai wurden außerhalb der Landwirtschaft nur 54.000 neue Stellen geschaffen nach revidierten 232.000 im April. Die Privatwirtschaft hat 83.000 Stellen aufgebaut. Prognostiziert war ein Stellenaufbau von 160.000 außerhalb der Landwirtschaft für den abgelaufenen Monat.

"Der Arbeitsmarktbericht enttäuscht auf ganzer Linie", so ein Volkswirt. Nicht nur der verhaltene Stellenzuwachs sei negativ zu werten, sondern auch der Anstieg der Arbeitslosenquote. Zudem liege der Zuwachs der Stundenlöhne unterhalb der Inflationsentwicklung und unterstreiche damit die weiterhin schwierige Arbeitsmarktlage. Hoffnungen auf eine starke Konsumbelebung seien daher nicht berechtigt.

Dass die Verluste nicht deutlicher ausfielen, wurde einerseits auf die Abgaben der Vortage und andererseits auf den passablen ISM-Index für den Dienstleistungssektor zurückgeführt. Mit einem Stand von 54,6 ist die Erwartung von 54 leicht übertroffen worden und dem Markt eine weitere Enttäuschung nach dem schwachen ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe erspart geblieben. Zudem stützten Meldungen, wonach Griechenland von IWF und EU die nächste Kredittranche in Aussicht gestellt wurde.

Entwarnung könne damit aber nicht gegeben werden, merkte ein Volkswirt an. Die Wirschaftsdaten der abgelaufenen Woche zeigten, dass die Erwartungen an die wirtschaftliche Erholung zu hoch gesteckt gewesen seien, was Diskussionen über erneute quantitative Lockerungen durch die US-Notenbank provozieren dürfte.

Die charttechnische Lage ist angespannt. Mit dem Fall unter die Seitwärtsspanne zwischen 1.316 und 1.335 Punkten habe sich ein Verkaufssignal für den S&P-500-Index ergeben, so ein technischer Analyst. Der Fall unter die 1.310 Punkte bringt nun die Unterstützung bei 1.293 in Spiel.

Ganz oben auf den Verkaufslisten standen Telekom- und Rohstoffwerte. Verizon Communications verloren 1,5%, Alcoa fielen um 1,7%. Bankenwerte hielten sich besser als der Markt. So gaben J.P.Morgan und Bank of America jeweils nur 0,1% nach. Einziger Dow-Wert im Plus waren Wal-Mart mit einem Aufschlag von 0,2%.

Deutliche Verluste erlitten Newell Rubbermaid, nachdem das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr reduziert hat. Das auf Konsumgüter und Haushaltswaren spezialisierte Unternehmen berief sich dabei auf die ungünstige Entwicklung der Konsumausgaben. Die Aktie brach um 11,8% auf 14,97 USD ein. Quiksilver stiegen dagegen um 15% auf 5,04 USD, nachdem der Quartalsverlust der Sportbekleidungsfirma kleiner ausgefallen war als vom Management in Aussicht gestellt. Der Surf-Spezialist steigerte zudem zum ersten Mal seit drei Jahren den Umsatz.

Einen Einbruch um 33% auf 2,12 USD verzeichneten dagegen Orexigen Therapeutics. Der Konzern plant nach einer Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde die Einstellung des Programms zu Behandlung der Fettsucht.

DJG/DJN/raz

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