NEW YORK (Dow Jones)--Getragen von einer anhaltenden Welle des Optimismus hat der Aktienmarkt an Wall Street den siebten Tag in Folge zugelegt. Das ist die längste Gewinnserie seit Juli 2010. Auch vermeintlich schlechte Nachrichten wurden von den Teilnehmern ohne Stirnrunzeln absorbiert. Zur chinesischen Zinserhöhung hieß es lediglich, dass damit die Inflationssorgen in den Hintergrund träten. Gestützt wurden die Kurse vor allem auch von unerwartet guten Januar-Zahlen von McDonald's.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte stieg um 0,6% oder 72 Punkte auf 12.233. Der Index erreichte den höchsten Stand seit Juni 2008. Für den S&P-500-Index ging es um 0,4% bzw 6 Zähler auf 1.325 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index legte um 0,5 oder 13 Punkte auf 2.797 zu. Das Umsatzvolumen lag bei 0,89 (Montag: 0,88) Mrd Aktien. Auf 1.914 Kursgewinner entfielen 1.073 -verlierer, unverändert schlossen 119 Titel.

Die chinesische Notenbank hat ihre Geldpolitik erneut gestrafft, um die hohe Liquidität im Finanzsystem und den zunehmenden Inflationsdruck im Lande einzudämmen. Wie die People's Bank of China am Dienstag mitteilte, steigen die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Der Schritt war von den Marktteilnehmern weitgehend erwartet worden. Zudem habe er die Hoffnung geweckt, dass der Schritt groß genug zur Bekämpfung der Inflation, aber nicht groß genug zur Abwürgung des Wachstums sei.

Auch Aussagen des Fed-Präsidenten von Richmond, Jeffrey Lacker, zugunsten einer Verschärfung der US-Geldpolitik wurden nicht als Ausrede für Verkäufe genommen. Die US-Wirtschaft hat nach seiner Einschätzung an Stärke gewonnen, so dass die Treasury-Käufe der US-Notenbank "ernsthaft" überdacht werden sollten. Das Bruttoinlandsprodukt der USA dürfte im laufenden Jahr um nahezu 4,0% steigen, sagte Lacker am Dienstag. Während die Aussagen am Anleihenmarkt etwas Druck brachten, reagierten die Aktienmärkte kaum.

Von Ägypten kamen wie auch schon am Vortag keine neuen Störfeuer. Die Regierung hat ein Komitee zur Überarbeitung der Verfassung eingesetzt, während die Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo weitergingen.

Unter den Einzelwerten rückten McDonald's um 2,6% auf 75,36 USD vor. Der Umsatz des Fast-Food-Unternehmens steigerte sich im Januar um 5,3%. Experten hatten mit einem Plus von 3,1% gerechnet. Auch andere Konsumzykliker kletterten im Windschatten von McDonald's nach oben. Home Depot stiegen um 1,5% auf 37,16 USD, und Wal-Mart um 0,6% auf 56,38 USD. Außerhalb des Dow kletterten Urban Outfitters um 5,6% auf 37,06 USD. Die Aktie des Einzelhändlers war von Citigroup auf Hold von Sell hochgenommen worden, da Lagerbestände und Umsatzwachstum sich in jüngster Zeit besser im Gleichschritt bewegten.

Technologiewerte blieben hinter dem Markt zurück, nachdem der Sektor in jüngster Zeit zu den stärksten gehört hatte. Im Dow verloren Intel 0,2%, Cisco 0,2%, und HP tendierten unverändert.

Avon Products gaben 3% auf 28,47 USD nach. Das Ergebnis des Direkt-Einzelhändlers ist im vierten Quartal um 15% gefallen. Währungsbewegungen haben das Umsatzwachstum belastet und die höheren Produktkosten haben die Margen nach unten gezogen.

Beazer Homes drehten nach frühen Verlusten mit 0,1% auf 5,59 USD noch leicht ins Plus. Der Eigenheimbauer ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht, da die Abschlüsse um 42% fielen und den Umsatz drückten.

NYSE Euronext verloren 0,3% auf 33,41 USD. Der Nettogewinn war im vierten Quartal um 20% gefallen. Gründe waren der zum Euro starke Dollar sowie das schwache Handelsvolumen in Europa und den USA.
DJG/DJN/raz

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